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Ich versprach dir die Liebe: Roman (German Edition)

Ich versprach dir die Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Ich versprach dir die Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Priscille Sibley
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zum Atmen nahmen.
    »Dr. Clarke, waren Sie im Krankenhaus, als Elle, Matt und das Baby in der Notaufnahme ankamen?«, fuhr Jake mit der Befragung fort.
    »Ja. Ich bin hingefahren. Es schneite, und die Straßen waren schlecht befahrbar. Ich kam fast eine halbe Stunde vor dem Krankenwagen an.«
    »In welchem Zustand waren Elle und das Baby bei Ankunft des Krankenwagens?«
    »Dylan war tot«, sagte Blythe und blickte mich an, um mir zu verstehen zu geben, dass sie den Namen unseres Babys nicht vergessen hatte. »Elle hatte sehr viel Blut verloren. Sie bekam sofort Konserven, verlor aber immer wieder das Bewusstsein.«
    »Um wie viel kam Dylan Beaulieu zu früh?«
    »Er wurde in der vierunddreißigsten Schwangerschaftswoche geboren. Geburten zwischen der siebenunddreißigsten und vierzigsten Woche sind als normal einzustufen. Wie schon erwähnt, holen wir Kinder von Müttern mit APS üblicherweise vor dem errechneten Geburtstermin, weil es in den letzten Wochen häufiger Komplikationen gibt. Elles Termin wäre neun Tage später gewesen, kurz vor der sechsunddreißigsten Woche.«
    »Entschuldigen Sie, Frau Doktor, was meinen Sie mit Termin?«
    »Sie wäre stationär aufgenommen worden. Man hätte das Heparin abgesetzt und ihr später Pitocin verabreicht, das die Wehen auslöst.«
    »Mit anderen Worten: Sie hätte sowieso bald entbunden?«
    »Ja, und vermutlich wäre auch alles gut gegangen, wäre nicht dieser Nabelschnurvorfall gewesen.«
    »Sind bei Elle außer den vorzeitigen Wehen und ihrem APS , das bekannt war und behandelt wurde, während der Schwangerschaft andere Komplikationen aufgetreten?«
    »Nein. Zu Beginn klagte sie über leichten Schwindel und morgendliche Übelkeit, und durch die Blutverdünner bekam sie sehr leicht blaue Flecken, aber ansonsten entsprach sie dem Musterbild der strahlenden, schwangeren Frau.«
    »Noch eine Frage: Haben Sie gesehen, wie Elle das Aufnahmeformular unterschrieb, in dem sie angegeben hatte, keine Patientenverfügung zu besitzen?«
    »Nein.«
    Jake legte Blythe ein Formular vor. »Dies ist Beweisstück Nummer vierundfünfzig. Können Sie mir sagen, worum es sich handelt?«
    »Es handelt sich um Elle Beaulieus Aufnahmeformular.«
    »Wo hätte sie hinschreiben müssen, wenn sie eine Patientenverfügung gehabt hätte?«
    »Hier, aber sie hat die Frage offen gelassen.«
    »Sie sagte also nichts von einer Patientenverfügung, als sie danach gefragt wurde?«
    »Für mich bedeutet die nicht beantwortete Frage, dass die Patientin keine Patientenverfügung hatte.«
    »Haben Sie Elle nach dem Verlust des Babys wiedergesehen?«
    »Ja, zur Nachsorge. Sie sagte, sie wolle so schnell wie möglich erneut schwanger werden. Ich legte ihr nahe, sechs Monate zu warten, hielt eine weitere Schwangerschaft aber für durchaus möglich, vorausgesetzt, man ginge sehr vorsichtig vor.«
    »War sie seit der Nachsorgeuntersuchung noch einmal bei Ihnen?«
    »Nein, aber meine Helferin sagte, dass Elle am Morgen ihres Unfalls um einen Termin zur Schwangerschaftsvorsorge gebeten hatte. Er ist in unserem Terminkalender eingetragen.«
    Elle hatte also von ihrer Schwangerschaft gewusst ?
    »Keine weiteren Fragen.« Jake setzte sich. »Du siehst wirklich ziemlich krank aus«, flüsterte er mir zu. »Ich bitte lieber doch um eine Pause.«
    Ich schüttelte den Kopf und schenkte mir ein Glas Wasser ein.
    »Nehmen Sie die Zeugin ins Kreuzverhör, Mr. Klein?«, fragte Richter Wheeler.
    Paul Klein trommelte mit dem Stift auf den Tisch, setzte die Brille ab und sagte: »Ja, Euer Ehren.«
    Fast eine Stunde lang stelle Klein Fragen darüber, was bei einer erneuten Schwangerschaft alles hätte schiefgehen können. Natürlich hätte es alle möglichen Komplikationen geben können, und Klein ließ sich jede noch so geringfügige Schwierigkeit haargenau erklären.
    »Dr. Clarke«, sagte Klein und rollte einen ungespitzten Bleistift zwischen seinen Handflächen, »Sie gaben an, Elle Beaulieu sei im Schockzustand gewesen, als sie am zweiten Februar ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Ist das richtig?«
    »Ja. Es war ein hypovolämischer Schock als Folge des großen Blutverlustes.«
    Klein griff nach einem Dokument, das bereits als Beweisstück gekennzeichnet war, und zeigte es Blythe. »Erkennen Sie dieses Schriftstück?«, fragte er.
    Sie studierte es einen Moment. »Es ist die Zustimmungserklärung zu einer Hysterektomie. Elle blutete stark, und ich dachte, ich müsste ihren Uterus entfernen, um ihr Leben zu retten. Es gelang

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