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Ich versprach dir die Liebe: Roman (German Edition)

Ich versprach dir die Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Ich versprach dir die Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Priscille Sibley
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Nachricht vorgeschlagen hatte. Wahrscheinlich hätte ich ihretwegen – und auch wegen des Babys – schlimme Ängste ausgestanden. Monatelang hätte ich mir Sorgen gemacht. Und doch wünschte ich mir eher diese Qualen, als hier zu sitzen und um das Leben meines Babys zu kämpfen.
    »Lies bitte weiter, Matt«, forderte Jake mich auf.

    Eigentlich hatten wir nicht vor, so lange mit einem Baby zu warten, aber manchmal geschehen Dinge, die Mommys und Daddys eigentlich nicht wollen.
    Ich warf einen Blick zum Richter und bemühte mich, meine Stimme zu festigen.

    Aber das alles spielt jetzt keine Rolle mehr. Du kommst in diese wunderbare Welt. Es gibt so viele Dinge, die ich mit Dir teilen möchte. Dinge, die Du eines Tages sehen und kennen sollst. Die Welt ist riesengroß und gleichzeitig sehr klein. Eines Tages werde ich Dir erzählen, dass ich das Glück hatte, sie auf eine Weise zu sehen, wie es nur wenigen Menschen vergönnt ist. Aber als Baby willst Du wahrscheinlich nur einer Sache sicher sein: unserer Liebe. Wenn Du Dich behütet und sicher fühlst, wird Deine Welt Tag für Tag wachsen. Du brauchst nureine Chance. Und Zeit. Und Liebe. Das alles werden wir Dir geben, das verspreche ich Dir.
    Und auch ich versprach es unserem Baby. Meine Liebe sollte so groß sein wie die von Elle und mir zusammen.

    Du sollst gesund und stark sein. Ich werde das Richtige essen und bleibe, wenn nötig, während der kommenden neun Monate im Bett. Ich werde – stöhn! – mir Spritzen setzen. Wenn Du einmal älter bist, erzähle ich Dir, wie sehr Mommy sich vor Spritzen fürchtet, aber ich werde sie mir setzen. Für Dich tue ich alles. Wirklich alles.
    Oh mein Baby! Bist Du ein Junge oder ein Mädchen? Ich glaube, Du bist ein Mädchen – aber warum eigentlich? Vielleicht bist Du ja auch ein Junge. Über einen Jungen freue ich mich genau so wie über ein Mädchen. Was immer Du bist und wer immer Du bist – wir lieben Dich.
    Am liebsten würde ich jetzt den ganzen Tag hier sitzen und mit Dir reden, aber ich muss für zwei Stunden zu Deinem Onkel. Morgen gehen wir beide zu unserem Baby-Doktor, und dann kommen wieder die Spritzen. Aber nur für mich, nicht für Dich. Jedenfalls jetzt noch nicht. Und mach Dir keine Sorgen, wenn ich mal ›Aua‹ sage. In Wirklichkeit ist es gar nicht so schlimm.
    Alles wird ganz wunderbar. Das verspreche ich Dir. Ich werde mich darum kümmern.
    Ich hab Dich lieb.
    Mommy.
    Immer wieder hatte ich diesen Eintrag gelesen. Es waren nicht Elles letzte Worte, aber die letzten, die eine Bedeutung hatten.
    Das Babytagebuch musste ausreichen. Ich beobachtete dasGesicht des Richters. Ihm war kaum etwas anzusehen, aber ich hatte den Eindruck, dass es weicher geworden war.
    Ein Blick in den Saal zeigte mir, dass Mom, die hinter Jake saß, leise weinte. Chris rieb sich die Augen. Nachdem er am Samstag den Eintrag gelesen hatte, wusste ich, dass nun auch er der Überzeugung war, dass Elle wirklich alles für das Baby getan hätte.
    Jake sah den Richter unverwandt an. »Ich habe keine weiteren Fragen an Dr. Beaulieu«, sagte er schließlich.
    Der Richter griff in die Ärmel seiner Robe und spielte an seinen Manschettenknöpfen herum. »Dr. Cunningham, haben Sie noch Fragen an Dr. Beaulieu?«
    Selbst Adam wirkte ein wenig verunsichert. »Dürfte ich zuvor um einige Minuten Zeit bitten, Euer Ehren?«
    »Wir kommen in zehn Minuten wieder zusammen«, beschied Wheeler.
    Wir standen auf, als der Richter den Gerichtssaal verließ.
    Die Gerichtsreporter waren mir inzwischen egal. Ich merkte kaum noch, wenn sie mich ins Visier nahmen. Dreizehn Tage nach einem Herzinfarkt samt Herzstillstand und einer OP am offenen Herzen trat ich aus dem Zeugenstand. Phil tauchte neben mir auf und griff nach meinem Handgelenk, um mir den Puls zu fühlen. »Hast du Schmerzen in der Brust?«
    »Ich bin lediglich ein bisschen müde.«
    Er grunzte. Weil er sich große Sorgen machte, mich erneut im Zeugenstand zu sehen, hatte er ein paar Sanitäter verpflichtet, vor dem Gerichtssaal Wache zu schieben. »Du hast meine Frage nicht beantwortet. Brustschmerzen – ja oder nein?«
    »Nein, Herr Doktor. Du kannst deine Aufpasser zurückpfeifen. Ich verspreche dir, nicht zu sterben, und bedanke dich bitte in meinem Namen bei ihnen, dass sie ihre Mittagspause für mich geopfert haben.«
    »Eigentlich ist es noch viel zu früh für dich, so etwas zu wagen.«
    »Das sagtest du bereits. Aber wenn ich den Richter überzeugen kann, dürfte mein

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