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Ich versprach dir die Liebe: Roman (German Edition)

Ich versprach dir die Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Ich versprach dir die Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Priscille Sibley
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du, ich sehe dem Bauboom zu, ohne selbst zu investieren? Glaub mir, ich habe Geld. Geld ist mit Sicherheit das kleinste Problem.«
    Ich sah meinen Schwiegervater an und wagte es kaum zu glauben.
    »Wie viel Zeit brauchst du? Sie wollen Elle nämlich innerhalb der nächsten zwei Tage entlassen.«
    »Gib mir ein paar Stunden, dann weiß ich Näheres.« Hank stand auf. »Ich mache mich jetzt an die Arbeit. Hoffentlich geht es so glatt, wie ich es mir vorstelle. Und du solltest dich jetzt vor allen Dingen ausruhen. Schließlich musst du in ein paar Monaten fit genug sein, mitten in der Nacht Fläschchen zu machen.« Er klopfte mir auf den Rücken, ohne an meinen geschundenen Brustkorb zu denken.
    Tränen schossen mir in die Augen. Vor Schmerz, und aus Dankbarkeit für seinen Optimismus. »Danke.«
    Jetzt galt es nur noch, mit Adam und Christopher fertigzuwerden. Und ich betete, dass es nicht wieder zu einer Fehlgeburt kam.

51

Tag 38
    I ch öffnete den Reißverschluss der Tasche mit den Tagebüchern.
    »Ich habe nichts herausgenommen, falls du das denkst.« Christopher spielte mit den Fensterblenden in Jakes Arbeitszimmer. »Mensch, sollte Jake dieses Haus je verkaufen, hätte ich gern die Inventarliste. Die ganze Architektur ist toll. Schau dir nur die unglaublichen Stuckleisten an. Wo ist Jake überhaupt?«
    »In Boston. Seine Tochter nimmt an einem Wettkampf im Kunstturnen teil«, antwortete ich mit Blick auf das Foto von Janey, das auf Jakes Schreibtisch stand. Das ganze Haus war voller Familienfotos. Strände, Halloweenfeiern und Geburtstagskuchen hielten als Kulisse für eine Familie her, die deutlich öfter spontan und herzlich lachend als mit steifem Kameralächeln fotografiert worden war.
    »Er hat dich allein gelassen?«, wunderte sich Chris.
    Mit siebenunddreißig ist es eher unwahrscheinlich, einen Babysitter zu brauchen oder am offenen Herzen operiert zu werden. »Meine Mutter hat letzte Nacht hier geschlafen, aber sie musste heute zur Arbeit. Mike hat mich kurz ins Krankenhaus gefahren, damit ich Elle besuchen konnte. Und heute Abend ist Jake wieder zurück.«
    »Brauchst du sonst noch irgendetwas?«
    »Einen Chauffeur. Ich darf ein paar Wochen nicht selbst fahren. Aber das muss dann eben warten.«
    »Warum? Wo willst du hin?«
    »Nach Hause. Ich müsste ein paar Dinge holen.«
    »Ich kann dich fahren.«
    Über dem Harraseeket River hingen dunkle Wolken. Chris parkte seinen SUV in meiner Auffahrt. Elles Auto stand genau an der gleichen Stelle wie immer. Chris hatte recht gehabt: Ohne seine vorherige Warnung hätte ich mich ziemlich erschreckt.
    »Schaffst du die Treppe?« Chris betrachtete misstrauisch die Stufen zur Terrasse.
    Sieben Stufen – das war zu schaffen. »So krank bin ich nun auch wieder nicht. Genaugenommen hat mein Herzmuskel erstaunlich wenig Schaden davongetragen.«
    »Ja klar. Deswegen ist dein Herz auch ein paar Mal stehengeblieben.« Immer noch beobachtete er mich, als erwarte er jeden Augenblick, dass ich umkippte.
    »Schon, aber eine Nahtoderfahrung von Zeit zu Zeit braucht der Mensch nun mal.« Ich grinste, aber irgendwie hatte sich das Machtgefühl verschoben, das ich ihm gegenüber sonst immer spürte. Inzwischen war er der Stärkere.
    »Schön, dass du deinen Sinn für Humor nicht verloren hast«, meinte er.
    »Schließlich geht es mir auch gut. Mehr oder weniger.« Weniger war wohl das angemessenere Wort.
    Er warf mir einen skeptischen Blick zu. »Komm, wir holen, was du brauchst, und fahren zurück zu Jake.«
    Wir betraten das Haus von hinten. Die Luft im Innern war abgestanden. Auf der Anrichte lag Elles Segeltuchtasche, als wäre Elle gerade heimgekommen und hätte sie dort abgestellt. Daneben lag ein Zettel von Christopher.
    »Ihre Geldbörse ist in der Tasche. Ich wollte sie nicht im Auto lassen«, sagte mein Schwager.
    Manchmal hatte ich sie damit geneckt, dass sie ihr halbes Leben in dieser blöden Tasche mit sich herumschleppte. Oft stopfte sie ein Handtuch hinein und ging zum Strand. Oder sie packte ein paar belegte Brote ein, kam in die Praxis und kidnappte mich für ein kurzes Picknick. Auch Hausarbeiten von Studenten oder ihr Laptop fanden in der Tasche Platz. Jetzt allerdings beherbergte sie nur noch ihre Geldbörse, eine Sonnenbrille, ein Päckchen zuckerfreie Kaugummis und die Autoschlüssel. Mein Gott, wie sehr vermisste ich es, Elle durch die Tür kommen zu sehen. Sie streifte ihre Schuhe irgendwo ab und deponierte ihre Autoschlüssel irgendwo anders. So

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