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Ich waer so gern ganz anders, aber ich komme einfach nicht dazu

Ich waer so gern ganz anders, aber ich komme einfach nicht dazu

Titel: Ich waer so gern ganz anders, aber ich komme einfach nicht dazu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Weiner
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Gewichtes scheitert beispielsweise oft an genau dieser »Könnte, würde, täte, wollte«-Hürde. Erst mit der wirklichen Entscheidung werden wir langfristig Erfolge erzielen.
    Veränderung ist manchmal nichts anderes als eine Bastelei. Versuchen Sie es so zu sehen. Sie drehen, schrauben, feilen und besehen sich alles wieder von allen Seiten. Immer noch gibt es einen Fleck, der übermalt sein will, es klemmt an manchen Stellen und das Ergebnis zeigt sich langsam. Wenn Sie aber dranbleiben – und Sie sehen, dieses »Aber« ist eine kleine Durchhalteparole –, dann werden Sie schaffen, was Sie schaffen wollen und darüber hinaus eine sehr gute Kenntnis über sich und Ihre ureigensten Entscheidungsprozesse haben.

Kapitel 10 – Für welche Veränderung Sie sich auch entscheiden, eine Auswirkung wird es geben
    E ntscheidungen haben Auswirkungen – und damit manchmal einen Preis! Und die Auswirkungen sind es, die wir bei Entscheidungen befürchten, deswegen vermeiden wir es zuweilen, eine anstehende Entscheidung wirklich anzugehen. Millionen von Frauen, die einen verheirateten Mann lieben, wissen ein Lied von dieser Furcht zu singen. »Er sagt, er will darüber nachdenken, aber dann spricht er das Thema wochenlang nicht an!«, verzweifelt Thea. »Was gibt es da denn noch zu denken? Er beteuert doch immer wieder, dass ich die Frau bin, die er liebt, und jetzt denkt er nicht die Spur darüber nach.« Weil mir das Thema vertraut ist und ich ein neugieriger Mensch bin, habe ich meinen Freund Dirk Pfister dazu befragt. Dirk ist ein echter Männerkenner. Bei langen Spaziergängen kann ich Dirk all das fragen, worüber ich als Frau verzweifle. »Wieso reflektiert Theas Lover nicht?« »Wegen der Auswirkungen!«, bescheinigt mir nun auch Dirk. »Wenn er nachdenkt, dann muss er entscheiden. Männer entscheiden in Liebesdingen aber nicht gerne. Schon gar nicht, wenn so viel auf dem Spiel steht.«

    Gratis gibt es kaum etwas im Leben. So ist es bei Entscheidungen, wenn wir eine Wahl für und damit auch gegen etwas treffen, und genauso ist es bei Veränderungen. Hier haben wir erneut die Wahl und müssen mit einer Entscheidung für etwas oft etwas anderes bleiben lassen.
    ) Wenn Sie abnehmen, sind Sie nicht nur schlank, sondern werden damit auch gesehen, was gelegentlich lästig sein kann.
    ) Sollten Sie sich für eine neue Haarfarbe entscheiden, müssen Sie immer wieder fürs Nachfärben zum Friseur.
    ) Möchten Sie etwas lernen, wird durch den Aufwand Ihre freie Zeit weniger.
    ) Wenn Sie mit jemandem zusammenziehen, dann schaffen Sie sich zwar ein trauliches Miteinander, das manchmal aber auch anstrengend ist.
    ) Wenn Sie lernen, »Nein!« zu sagen, kann es sein, dass die Reaktion Unverständnis ist.
    Die Auswirkung, die eine Entscheidung hat, ist manchmal absehbar und manchmal nicht. Unzählige Kartenlegerinnen und Astrologen leben von dieser Qual der Wahl und dem Ringen um die beste Entscheidung. Menschen wollen etwas wagen, aber am liebsten ohne Risiko. In meiner Arbeit erlebe ich das, wenn Klienten zu mir sagen »Ich möchte anders werden, aber mich nicht verändern.« Veränderungen bewirken jedoch, dass sich etwas verändert. Das ist das Ziel, das Wesen der Veränderung.
    Es kann sein, dass die Veränderung, das Neue nicht nur positive Folgen nach sich zieht. Aber Hand aufs Herz, möchten Sie wegen des Risikos wirklich auf den Gewinn verzichten?
    Solange es nicht um Leben und Tod geht, dürfen Sie ein Risiko durchaus als »Einladung zum Tanz« verstehen. Das Leben ist nicht absehbar. Ab und zu sind Sie Alice und staunen mit weit aufgerissenen Augen über die Kaninchen und Monster in dem Wunderland, das Sie selbst in sich tragen.
    Ich bin so einmal grandios bei einem Casting gescheitert. Es ging um eine Moderatorentätigkeit beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Ich hatte durch meine wöchentlich ausgestrahlten Buchtipps schon eine gewisse Sicherheit vor der Kamera entwickelt und war davon überzeugt, dass reinstes Moderatorenblut durch meine Adern floss. Es galt nur noch, das Casting zu bestehen. Ich wollte mich verändern und eine größere Rolle in einer Sendung einnehmen, also habe ich mich beworben und ging mit Herzklopfen, aber mutig in das Casting.
    Um es drastisch auszudrücken: Ich hab’s komplett versemmelt! Im Casting musste ich unter anderem ein Expertengespräch über Winterreifen führen, dann einen Beitrag zum Thema »Wie findet man den besten Haarschnitt für sich?« anmoderieren. Außerdem sollte ich

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