Ich waer so gern ganz anders, aber ich komme einfach nicht dazu
Schiene Ihr Selbstbewusstsein prima rollt. Veränderungen sind etwas Wunderbares, weil Wandel zum Leben gehört und das Leben bunt und fröhlich macht.
Es ist nicht gesagt, dass es besser wird, wenn es anders wird. Wenn es aber besser werden soll, muss es anders werden.
Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799),
Aphoristiker und Physiker
Teil 4 – Die Ideenkiste
Erfüllungsgehilfen
Wenn Sie sich verändern wollen
Jedes Ziel und jede Zielerreichung hat so seine Tücken. Der Plan mag noch so gut sein, trotzdem kann es passieren, dass wir vom Weg abkommen. Deswegen ist es gut, immer mal wieder zu überprüfen, ob Sie auch an alles gedacht haben, was die Zielerfüllung braucht.
1. Ist Ihr Ziel gut formuliert?
Überprüfen Sie, ob das Ziel so formuliert ist, dass es attraktiv ist, realistisch und damit erreichbar. Liegt das Ziel weiter entfernt, über einem Jahr, dann nennen Sie es großes Ziel oder Vision und stellen Sie ein größeres Teilziel an die erste Stelle. Der Erfolg muss für Sie sichtbar und spürbar sein, dann werden Sie Ihr Ziel motivierter angehen.
2. Können Sie sich Ihr Ziel vorstellen?
Für die Realisation eines Zieles sind Bilder der Treibstoff. Stellen Sie sich immer wieder vor, wie es sein wird, wenn Sie das Ziel erreichen. Klappt dieser innere Film nicht, dann ist das ein Zeichen dafür, dass das Ziel noch nicht stimmig ist.
Ein Beispiel aus dem Coaching:
»Ich möchte mich anerkannt fühlen, aber ich kann das innerlich nicht sehen.«
»Was muss geschehen, gesagt, gemacht werden, damit du dich anerkannt fühlst?«
»Weiß ich nicht. Muss ich noch nachdenken.«
Sie sind sich dann noch nicht darüber bewusst, was Sie genau wollen. Wenn Sie es nicht wissen, dann ist es schwer, eine äußere Veränderung »einzufordern« beziehungsweise zu registrieren. An irgendeiner Stelle müssen Sie noch mal »drehen« oder es braucht ein greifbares Ziel davor.
3. Sind Sie motiviert?
Oder mangelt es an ein paar Leckerlis auf dem Weg? Lesen Sie noch mal in Kapitel 8 über die verschiedenen sinnlichen Wahrnehmungstypen. Nicht nur Ihr Ziel, auch Ihre Motivation muss passen. Wenn Sie sich ein tolles Abendessen versprechen, aber eher ein Akustiker sind, dann wäre wahrscheinlich ein Konzert oder ein anderer »Hörgenuss« die größere Motivation.
4. Erzählen Sie von Ihrem Plan
Davon zu erzählen, was wir wollen, probieren oder angehen, macht nicht nur andere Menschen zu Zeugen unserer Veränderung, sondern kann sie zu Komplizen machen. Ein guter Freund wird Ihnen keine Zigarette mehr anbieten, wenn Sie das Rauchen beenden wollen. Aber dafür muss er es wissen. Ihre Freundin wird Ihnen nicht vorhalten, wie toll andere Menschen sind, wenn sie weiß, dass Sie gerade dabei sind, Ihr Selbstwertgefühl zu stabilisieren. Sprechen Sie von sich und hören Sie sich dabei selbst zu. Klingt Ihr Wunsch nachvollziehbar und plausibel? Wenn andere Verständnisschwierigkeiten haben, dann kann es auch sein, dass Sie etwas noch nicht ganz verstehen. Dann einfach noch mal nachdenken und kürzere Sätze ausprobieren.
5. Wie viel Ideen haben sich in Ihrem Ziel versteckt?
Ist Ihr Wunsch ein trojanisches Pferd, das in seinem Bauch gleich 5 oder mehr Ziele mit sich bringt?
Beispiel: »Ich möchte mich mehr um meine Kinder kümmern, das Kinderzimmer renovieren, im Kindergarten in den Elternbeirat gehen, einen Kurs mit ihnen besuchen und einen tollen Urlaub planen.«
Kein Wunder, wenn Ihnen bei solch einem Ziel die Puste ausgeht. Schreiben Sie die Ziele lieber untereinander auf und überlegen Sie erneut. Mehr um die Kinder kümmern, was hat das mit Renovierung zu tun? Schon höre ich das Kind aus dem Nebenzimmer rufen: »Immer streichst du Wände an und niiiiieeee spielst du mal mit mir!«
6. Spüren Sie Ihr Herz
Ihr Herz muss für den Veränderungswunsch schlagen. Sie müssen verliebt in den Plan sein, oder sich in einen Plan verlieben. Früher war es mein Ziel, aus Mannheim wegzuziehen, am liebsten nach Wien. Nun bleibe ich hier. Mir wurde mit der Zeit klar, dass ich mich entscheiden und an einem Ort Wurzeln schlagen will. Die Veränderung hat sich also gewandelt und mein Ziel ist jetzt nicht mehr, zu gehen, sondern Mannheim wieder mehr zu lieben. Ich möchte nämlich gerne da sein, wo ich bin. Wie kann das geschehen? Was kann ich tun, um Mannheim wieder mehr zu lieben? Ich habe Schritte gesetzt, um dieses neue Ziel zu erreichen, indem ich die Stadt mit neuen und offenen Augen entdecke und mich bewusst auf neue Menschen
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