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Ich war Jack Falcone

Ich war Jack Falcone

Titel: Ich war Jack Falcone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joaquinn Garcia
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es für eine gute Idee, eine Frau zu wählen. Man könnte Thailand als Sexhauptstadt der Welt bezeichnen. Wenn ein verdeckter Ermittler oder gar zwei dort ohne weibliche Begleitung auftauchten, würden die Zielpersonen ihnen fast mit Sicherheit zwei oder womöglich sechs Mädchen ins Zimmer schicken und versuchen, sie mit einer Prostituierten zu filmen. Das wäre eine Katastrophe. Um dem vorzubeugen, sollten Lou und Melissa als Liebes­paar einen romantischen Urlaub an der thailändischen Küste verbringen.
    Sie flogen hin und leisteten großartige Arbeit. Lou traf Ken und seinen Verbindungsmann, den wir Johnny nennen wollen, während Melissa »Sehenswürdigkeiten besichtigte«. Sie kamen ganz aufgeregt zurück – wir würden nicht nur Waffen bekommen, sondern auch Crystal Meth, eine Droge, die damals immer beliebter wurde. Wir erklärten, die Drogen seien interessant, aber nicht das, was wir wirklich wollten. Drogen sind ein Problem, denn wir dürfen sie natürlich nicht auf die Straße lassen. Ja, Drogen waren für uns interessant, aber viel wichtiger war uns, einen kriminellen Waffenhändler mit einem korrupten asiatischen Hintermann festzunehmen.
    Dann nahm der Fall eine noch überraschendere Wendung.
    Als wir Ken fragten, welche anderen gefälschten Waren er uns besorgen könne, erkundigten wir uns beiläufig auch nach Falschgeld.
    »Klar können wir Falschgeld liefern«, sagte er und deutete an, die Blüten kämen aus Nordkorea.
    Falschgeld aus Nordkorea? Jetzt hatte der Ganove unsere volle Aufmerksamkeit.
    Nach der Rückkehr von Lou und Melissa verabredeten wir uns in Atlantic City, und Ken gab uns eine 100-Dollar-Banknote. Nun, ich habe während meiner Jahrzehnte beim FBI eine Menge Blüten gesehen, aber nichts, was derart echt aussah.
    »Mann, die ist doch echt!«, rief ich.
    »Nein, nein, sie ist falsch!«, versicherte uns Ken.
    »Sie ist sehr gut!« Ich war begeistert. »Was wollt ihr für diese Blüten haben?«
    Nach einigem Feilschen einigten wir uns auf 30 Cent für einen Dollar. Die einzige Frage war, wie groß die erste Lieferung sein sollte.
    Bevor wir uns entschlossen, das Falschgeld zu kaufen, wollten wir die Probe ins Büro bringen und Experten zeigen. Anschließend schickten wir dem Geheimdienst einige Scheine und trafen damit voll ins Schwarze. Es handelte sich offenbar um die berüchtigten Superbanknoten, die in Nordkorea mit dem gleichen Papier und den gleichen Farbstoffen gedruckt wurden, wie unser Finanzministerium sie verwendete. In den Augen des Geheimdienstes waren sie so gut wie echtes Geld.
    Wir machten unsere eigenen Tests, um den Befund des Geheimdienstes zu überprüfen. Wir gaben die Banknoten einigen Angestellten in Kasinos und Banken in Atlantic City, die unserer Meinung nach am besten geschult waren, wenn es darum ging, Falschgeld zu entdecken. Diese Blüten erkannten sie nicht.
    Falschgeld ist eine größere Gefahr für die nationale Sicherheit als fast jede andere Schmuggelware. Wenn Nordkorea die Vereinigten Staaten mit diesen falschen Banknoten überschwemmte, würde möglicherweise die ganze Volkswirtschaft zusammenbrechen. So gut waren diese Scheine. Also erteilten wir einen Auftrag und zahlten 3 0 000 Dollar, um Superbank­noten im Wert von 10 0 000 Dollar zu bekommen.
    Die Operation Royal Charm finanzierte sich selbst – jedes Mal, wenn wir für Mei-Lin und ihren Mann eine Ladung gefälschter Zigaretten einschmuggelten, verlangten wir 5 0 000 Dollar von ihnen, um sicherzustellen, dass der Zoll die Container nicht untersuchte. Die 3 0 000 für die ­Superbanknoten stammten also nicht vom Steuerzahler, sondern von dem Geld, das wir »verdienten«, indem wir Mei-Lin halfen, die Zigaretten ins Land zu bringen.
    Das Geld befand sich in einem der Container, in denen sie die Zigaretten transportierten. Die Scheine waren fortlaufend nummeriert. Wir konnten gar nicht glauben, wie gut sie waren! Ken informierte uns darüber, dass Johnny, der asiatische Waffenhändler, den Lou in Thailand getroffen hatte, in die Vereinigten Staaten kommen und uns treffen wolle. Er habe ein paar Fragen, und es gebe einige Schwierigkeiten, weil wir jetzt Falschgeld in größeren Mengen kauften. Ich war entzückt. Wenn Johnny noch Zweifel an einer Zusammenarbeit mit uns hatte, würde er sich beruhigen, sobald er mich sah – weil ich einfach nicht wie ein FBI-Agent aussehe.
    Johnny kam, und wir gingen mit ihm in ein hübsches Hotelkasino in Atlantic City. Asiatische Gangster spielen gerne. Wir

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