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Ich war Jack Falcone

Ich war Jack Falcone

Titel: Ich war Jack Falcone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joaquinn Garcia
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mussten sie fast aus den Kasinos zerren, um unsere Besprechungen abzuhalten. Endlich setzten wir uns. Johnnys Englisch war nicht perfekt, aber er sprach auf jeden Fall besser englisch, als wir chinesisch sprachen.
    »Wir sind an den Superbanknoten interessiert«, sagten wir zu ihm. »Aber wir wollen die einzigen Verteiler sein. Wir wollen nicht, dass Typen an der Ostküste oder an der Westküste und überall sonst bei der Sache mitmachen. Wir wollen das Exklusivrecht haben.«
    »Kein Problem«, sagte er. »Das lässt sich arrangieren.«
    Wir verhandelten eine Weile und bestellten eine Million Dollar in falschen Hundertern. Johnny erklärte, er sei bereit, etwas mehr zu liefern. Als der Container kam, lagen nicht nur eine Million Dollar in Superbanknoten bei, sondern fast drei Millionen. Wir waren bereit, die 30 0 000 Dollar zu zahlen, denn jetzt hatten wir die Chance, den Zustrom der Blüten ins Land zu unterbinden. Doch zuerst wandten wir uns wieder den Waf-fen zu.
    »Ja, wir können Waffen besorgen«, versprach Johnny.
    »Wir wollen Boden-Luft-Raketen«, sagten wir.
    »Das lässt sich machen«, sagte Johnny. »Wir können alles machen, was ihr wollt.«
    Er deutete an, die Waffen kämen aus China oder Nordkorea.
    Als er merkte, dass wir gute Kunden und an fast allem interessiert waren, fragte er: »Wie wär’s mit Heroin, Ecstasy, Kokain und Crystal Meth? Was immer ihr wollt, ich kann es liefern.«
    Uns wurde klar, dass es ein Netzwerk für chinesisches Heroin geben musste, das wir nach Abschluss des Falles zerstören konnten. Falsche ­Zigaretten waren schlimm genug; aber verbotene Drogen durften wir nicht auf die Straße lassen. Wenn wir Heroin in die Vereinigten Staaten einführten, mussten wir die Ermittlungen hier und jetzt beenden. Aber das wollten wir erst tun, wenn wir die Quelle der Superbanknoten und der Waffen aufgespürt hatten.
    »Wir können die Drogen nach Italien bringen«, sagte Johnny, »und von dort nach ganz Europa.«
    »Wie macht ihr das?«, fragte ich vorsichtig.
    »Wir haben viele Freunde in ausländischen Botschaften, die uns ihr ­Diplomatengepäck zur Verfügung stellen«, sagte er, als wolle er Stahl, Kupferrohre oder Flachbildfernseher importieren. Es war unglaublich.
    »Woher weiß ich, welche Waffen ihr habt?«, fragte ich. »Habt ihr einen Katalog?«
    »Klar, wir schicken euch einen.«
    Wir beendeten das Meeting und versprachen, uns wieder zu melden, sobald wir uns überlegt hatten, was wir kaufen wollten.
    Wir hielten es für unmöglich, dass wir je einen Katalog sehen würden – aber ein paar Wochen später erhielten wir tatsächlich per E-Mail ein Buch mit allen Waffen, die Mei-Lins Leute besorgen konnten! Im Katalog wurden Boden-Luft-Raketen, Hubschrauber, Panzerfäuste, AK-47 Schnell­feuergewehre und M60 Maschinengewehre angeboten.
    Wir beschlossen, die Superbanknoten zu kaufen, um an die Waffen heranzukommen. Also bestellten wir einige Waffen; aber die Lieferung verzögerte sich Tag um Tag. Sie behaupteten, die Sicherheitsvorkehrungen seien nach einem Terroranschlag in London weltweit verstärkt worden, und es sei zu befürchten, dass die Waffen nicht durchkämen. Nach einiger Zeit waren wir davon überzeugt, dass wir sie nie bekommen würden. Außerdem hatte Johnny als Zeichen des guten Willens Supernoten im Wert von über drei Millionen Dollar und etwas Meth geschickt, alles auf Kredit. Aber jetzt drängte er, uns zu zahlen. Deshalb beschloss der Case Agent, den Fall zu beenden.
    Aber wie konnten wir alle Ganoven gleichzeitig und am gleichen Ort erwischen? Melissa schlug vor, alle Verdächtigen in den Staaten und in Asien, die wir verhaften wollten, zu einer Hochzeit einzuladen. Sie alle kannten Lou und Melissa, die verdeckten Ermittler, als Liebespärchen. Die Heirat war einfach der nächste Schritt. Also druckten wir wunderschöne Hochzeitseinladungen mit der Ankündigung, dass Lou Calverese seine Melissa heiraten werde. Ich war der Trauzeuge. Wir luden alle diese Typen nach Atlantic City ein – die Zigarettenschmuggler, Rauschgifthändler, Geld­ fälscher und sogar die Leute, die am Waffenhandel beteiligt waren, auch wenn er leider nie zustande kam.
    Es sollte keine bescheidene kleine Feier werden. Wir hatten das ganze Wochenende verplant und in Morton’s Steakhouse in Atlantic City geprobt. Sogar Z-Mann war beim großen Finale dabei. Es war wirklich eine schöne Party. Wir saßen alle in schicker Kleidung im Saal, aßen Steaks und tranken den besten Wein – und

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