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Ich war Jack Falcone

Ich war Jack Falcone

Titel: Ich war Jack Falcone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joaquinn Garcia
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bin. Aber es gibt eben nicht viele Männer mit meiner Leibesfülle. Also sagte ich oft zu den Jungs: »Ist es nicht toll, dass wir ganz unter uns sind? Wer braucht schon Weiber und all ihre Probleme? So ist es doch einfacher!« Trotzdem wusste ich, dass Donna und ich einander irgendwann über den Weg laufen würden.
    Eines Tages war es so weit. Robert erwähnte, seine Freundin versuche, Pelzmäntel zu verkaufen, und wolle sich deswegen mit mir treffen. Also ­saßen Greg, zwei andere Jungs und ich am nächsten Tag an unserem Tisch im La Villetta. Ich saß an meinem Stammplatz – gegenüber der Tür. Ein blauer BMW fuhr auf den Parkplatz, und Robert Vaccaro und Donna stiegen aus. Ich schluckte schwer. Meine Gedanken wirbelten durcheinander. Was würde passieren?
    Mein üblicher Plan – leugnen, dass ich der FBI-Agent Jack Garcia war – würde nicht funktionieren. Ich wusste, dass sie mich bloßstellen würde, sobald sie mich sah. Dann würde ich zur Tür hinausgehen, und der Fall wäre zu Ende. Ich kann gar nicht beschreiben, wie enttäuscht ich war und welche Angst ich hatte. Nicht um mein Leben. Ich wusste, sie würden einen FBI-Agenten nicht erschießen. So dumm war Greg nicht. Aber wir hatten so viel Arbeit in diesen Fall investiert, und die Chancen, die er uns bot, hatten exponentiell zugenommen, seit der Eigentümer von Naked Truth zu uns gekommen war. Im Laufe von Monaten wurde ich vom Opfer zum Bekannten und Verbündeten Greg DePalmas, eines der führenden Mitglieder des Gambino-Clans, und bald sollte ich Mitglied werden. Und nun sah es so aus, als würde alles zusammenbrechen, sobald Donna mich erblickte.
    Es hätte Gigi der Wal oder Randy Pizzolo sein können. Aber es war Donna. Sie und Vaccaro kamen herein, und er stellte mich vor.
    Sie erkannte mich nicht. Sie hatte überhaupt keine Ahnung, wer ich war. Die Mahlzeit verlief sehr angenehm, alle amüsierten sich. Donna erkannte mich nicht.
    Langsam dämmerte es mir. Sie ließ sich nur nichts anmerken, wollte vor all den anderen keine Szene machen. Selbstverständlich würde sie ­Vaccaro informieren, sobald die beiden das Restaurant verließen. Dann würde Robert es Greg sagen, und alles wäre vorbei.
    Dankbar dafür, dass sie mich nicht vor all diesen Männern hatte auffliegen lassen, verließ ich das Lokal. Vielleicht war ich nicht so sicher, wie ich glaubte. Vielleicht hätte einer von ihnen mich niedergeschossen, wenn Donna mit dem Finger auf mich gezeigt hätte. Darum rief ich am selben Abend Greg an, nur um ihm auf den Zahn zu fühlen, nur um zu hören, was er zu sagen hatte.
    Alles war wie immer.
    Bald merkte ich, dass Donna wirklich nicht wusste, wer ich war. Wenn sie in einem Winkel ihres Gedächtnisses irgendwelche Erinnerungen an mich hatte, dann stiegen sie nicht an die Oberfläche. Ich betete darum, dass es so blieb, denn wir würden uns wahrscheinlich wieder begegnen. Je länger ich darüber nachdachte, desto klarer wurde mir, dass Donna jedes Mal, wenn ich sie gesehen hatte, während Vaccaro im Knast saß, einen betrunkenen Eindruck gemacht hatte. Gott, ich danke dir für den Alkohol, dachte ich. Andernfalls wäre unser Fall im Eimer gewesen und ich vielleicht auch.
    Oder hatte sie mich erkannt und glaubte, ich hätte etwas gegen sie in der Hand. Immerhin war ihr Freund anwesend, und sie hing oft in einer Bar herum. Bis heute kann ich nicht begreifen, dass sie mich nicht erkannte. Ich war ein nervöses Wrack und machte mir von da an ständig Sorgen. Früher oder später musste ihre Erinnerung doch einsetzen. Aber es geschah nie.
    Ich überlebte den Schock, Donna getroffen zu haben, und meine Freund­ schaft zu Robert wurde sogar enger. Eines Tages wollte er ein paar Geschäfte mit mir machen. Zwei seiner Ideen waren überaus interessant. Zum einen wollte er in Florida eine Filiale des berühmten italienischen ­Restaurants Patsy eröffnen. Das ist ein Pizzalokal im alten Stil mit einem Holzkohleofen aus roten Backsteinen, der seiner Pizza einen überaus typischen – und köstlichen – Geschmack verleiht. Vaccaro kannte den Eigentümer, und der war mit einer Filiale in Florida einverstanden.
    Beim bloßen Gedanken daran lief mir das Wasser im Mund zusammen. Wenn das klappte, konnten wir alle Verbrecher in ganz Südflorida schnappen. Wir würden alle Ganoven dort antreffen – es wäre ein enormer Erfolg geworden.
    Das andere Projekt, an dem Robert mich offenbar beteiligen wollte, war Heroin. Jetzt, da wir uns besser kannten, vertraute er

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