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Ich war Jack Falcone

Ich war Jack Falcone

Titel: Ich war Jack Falcone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joaquinn Garcia
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Sprengstoff zu kaufen. Wir wollten, dass er ihn kaufte, damit wir ihn festnehmen konnten. Es ist selbstverständlich illegal, Sprengstoff zu kaufen, es sei denn, man besitzt eine gültige Lizenz und einen guten Grund. Aber es klappte nicht. Wir gaben auf, und ich ging.
    Dann meldete er sich wieder und fragte mich, ob er schusssichere Westen, eine Kamera fürs Auto sowie Valium und Schlaftabletten bekommen könne. Den Kameratyp, den er haben wollte, benutzt auch die Polizei – sie befestigt die Kamera am Armaturenbrett und filmt alles, was auf der Straße geschieht. Als wir das Gewünschte zusammenstellten – Westen, Sprengstoff, Kamera, Nachtsichtferngläser –, deutete alles in eine Richtung: Er plante ein Attentat bei Nacht, er wollte etwas in die Luft sprengen, er arbeitete mit einer Gruppe zusammen, und er wollte das Ganze mit seiner ­Kamera aufzeichnen, weil irgendeine Organisation das Video für Propagandazwecke brauchte. Nun, dieser Kerl flößte uns zu viel Angst ein. Wir mussten ihn aus dem Verkehr ziehen.
    Da er immer noch an Schlafstörungen litt, versprach ich ihm alle Medi kamente, die er benötigte. Das gefiel ihm, und wir schlossen den Handel ab.
    Er kam zum vereinbarten Treffpunkt. Da die Tabletten rezeptpflichtig sind, kann man sie nicht einfach auf der Straße kaufen. Nachdem ich ihm alles ausgehändigt hatte, fuhr ich mir mit der Hand durchs Haar. Dies war für meine Kollegen das Signal, uns beide festzunehmen. Genau das taten sie. Wir hatten einen sehr hübschen Grund gefunden, diesen Burschen von der Straße zu holen und ins Gefängnis zu bringen. Und es funktionierte.
    Sie nahmen auch mich fest, damit er mich nicht mit der Justiz in Verbindung brachte. Er glaubte, ich sei ein Ganove, der Sachen besorgen kann. Wenn er mit seinen Freunden sprach, würde er sie also nicht auffordern, nach einem eins 93 großen und 170 Kilo schweren FBI-Agenten Ausschau zu halten. Übrigens macht es mir nichts aus, verhaftet zu werden. Ich möchte, dass der Ganove denkt: »Wer ist der Kerl, den sie mit mir eingesperrt haben?«
    Außerdem ist dies eine sehr gute Methode, um die Glaubwürdigkeit eines Verdächtigen zu überprüfen. Der Ganove sieht, dass ich mit ihm festgenommen werde, und hält mich daher auch für einen Ganoven. Und wenn die Agenten ihn verhören, fragen sie: »Was wissen Sie über den Mann, der zusammen mit Ihnen verhaftet wurde?«
    Wenn er dann antwortet: »Ich kenne ihn seit ein paar Monaten und habe ihn sechs oder sieben Mal getroffen«, wissen wir, dass er die Wahrheit sagt. Sagt er hingegen: »Den habe ich noch nie gesehen«, wissen wir, dass er lügt. Wer die Wahrheit über mich sagt, lässt sich wahrscheinlich umdrehen und kann uns helfen, höherrangige Kriminelle zu schnappen.
    Als Sayed nach seiner Festnahme vernommen wurde, leugnete er, mich zu kennen. Er leugnete alles – er sei nie in Florida gewesen, habe mich nie gesehen, habe nie nach einem Leitfaden für Anarchisten gesucht. Deshalb wurde er auch wegen Falschaussage gegenüber FBI-Agenten angeklagt. Wir durchsuchten seine Wohnung und fanden Reiseschecks im Wert von 1 4 000 Dollar und Bankkonten mit einem Guthaben von 4 1 000 Dollar. Obendrein entdeckten wir eine Liste der Nummernschilder von allen unseren Überwachungsautos – er hatte jeden einzelnen Beamten durchschaut.
    Seine Nachbarn sagten alle das Gleiche: Sein Haar sei immer unordentlich gewesen und er habe immer seinen Mantel getragen, bei jedem Wetter. Ich versuchte oft, ihn zum Ablegen seines Mantels zu bewegen. Manchmal drehte ich sogar die Heizung im Computerladen voll auf, nur um zu sehen, was er unter dem Mantel verbarg. Aber er zog ihn nie aus.
    Ich frage mich nur, was dieser Typ und seine Freunde wohl in die Luft gesprengt hätten, wenn er nicht zufällig in ein Computergeschäft gegangen wäre, das einem Beamten der Strafvollzugsbehörde gehörte. Von allen Kriminellen, die ich je geschnappt habe, jagte mir dieser am meisten Angst ein. Er hatte einen finsteren Plan hier in New York, und ich frage mich heute noch, welchen Terroranschlag wir möglicherweise verhindert haben.

    7 Das Tafelwasser von Voss stammt aus einer Wasserschicht, die »in der unberührten Wildnis von Mittelnorwegen jahrhundertelang unter Eis und Fels geschützt lag… Die verblüffenden zylinderförmigen Packungen von Voss haben sich schnell einen hervorragenden Ruf und einen bedeutenden Anteil am Markt für Tafelwasser erworben«, lesen wir bei www.voss.com.

Teil drei
Rückzug
Kapitel

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