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Ich war nur kurz bei Paul

Ich war nur kurz bei Paul

Titel: Ich war nur kurz bei Paul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herfried Loose
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       Aus dem kleinen Lautsprecher kommen unidentifizierbare Geräusche, unterbrochen von leisen Schluchzern. Ralf hält das Aufnahmegerät noch dichter an die Membran. Die Jungen feixen sich zu. »So ist's recht, damit du mal weißt, wie das ist, wenn man Schiss hat!«
    Julius greift einmal zum Knebelgriff im Schaltschrank und gibt den Strom für den Lift für einen kurzen Moment frei. Lichter flackern. Dann dreht er wieder ab.
     
    »HILFE! Ich glaub, der Lift stürzt ab! HILFE!«
     
    »Keine Sorge, mein Freund. Der stürzt erst ab, wenn ich mit dir fertig bin. Es sei denn, du bist kooperativ!«
     
    »Mensch, was soll denn das? (lauterer Schluchzer) Ich hab euch doch nichts getan. Was wollt ihr von mir?«
     
    »Dein Geständnis, nur dein Geständnis Maik Luckner! Du hast eine Minute Zeit, dann war's das für dich...!«  
     
    »Aber, aber...(Schluchzer), ... aber was soll ich denn gestehen?«
     
    »Zum Beispiel, was du mit unserem Freund Todd gemacht hast? Das würde uns echt interessieren. Du hast noch genau 40 Sekunden... !«
     
    Rauschen..........
    »Das hab ich doch nicht gewollt! Ich wollte doch nur dem Paul Schmitt eins auswischen, dem alten Drecksack. Hab ihm das Rauschgift (Greinen)....... ihm den Koks ins Paket gesteckt! Dass die Bullen Todd auf die Spur kommen, konnte ich doch nicht ahnen. Lasst mich raus...! BIITTEE!!«
     
    »Weiter! Dir bleiben noch zwanzig Sekunden... «
     
    »Ich, ich war das auch, der die... die Fotomontage mit Lea Büchner und Ralf Jensen gemacht hat - zusammen mit Sanne aus der Spielhalle.«
     
     
    Solcher Kinderkram interessiert uns nicht! Sag uns lieber, wie wir nun den armen Todd ersetzen sollen? Hättest du da nicht eine Idee?
     
    »Ich muss hier (hoher Klagelaut) RAUS. BITTE!!!«
     
    »Ich sehe da leider nur wenige Chancen für dich, mein Freund... Schließlich ist das alles deine Schuld, dass du uns das Geschäft vermasselt hast. Denk dir etwas aus, wie du den Schaden wieder gutmachen willst! «
     
    »Was soll ich denn tun?«
     
    »Tja, das ist eine wirklich gute Frage. Um Todd zu ersetzen, taugst du leider nicht. Dafür bist du nicht geeignet. Was hättest du denn sonst noch anzubieten?«
     
    »Ich halte dicht vor der Polizei. Ich..., ich komm euch nie mehr in die Quere. Ich verspreche es!«
     
    »Bist du dir da auch ganz sicher..., Maiki? Gibst du uns dein Ehrenwort, dass du uns nie mehr dazwischenfunkst, dich für immer  raus hältst?«
     
    »Ich, ich schwör's! Beim Leben meiner Mutter, ich schwör's. (Panik in der Stimme). Ich werd nix mehr machen! Ich halte dicht! Ich schwör's doch! Ich SCHWÖR'S DOCH....! (Lautes Schluchzen)«
     
    »Du hast heute deinen Glückstag, Maik Luckner. Schon meine liebe Mutter -- Gott hab sie selig -  sagte immer, dass ich ein zu gutes Herz hätte. Da hatte sie leider Recht. ...Na gut. Ich will noch einmal Gnade vor Recht ergehen lassen. Du kannst gehen. Aber vergiss nicht, wir beobachten dich ganz genau! Ein zweites Mal kommst du nicht so gut davon, mein Freund. Lass' dir das eine Warnung sein!«
    Die Stimme Al Capones verstummt.
     
     
    Ralf und Julius nicken sich zufrieden zu, bauen alles ab, stecken die Gerätschaften in die Taschen und schalten den Lift wieder ein. Dann gehen sie schnell hinaus, lassen die Turmtür hinter sich weit offen und verschwinden in dem Hauseingang auf der anderen Straßenseite.
       Es vergehen keine dreißig Sekunden, da stürzt Maik, wie von Tausend Teufeln gehetzt, aus der Tür. Ralf hält die Szene mit seinem Fotohandy fest. Selbst das Mofa lässt der panische Maik unbeachtet stehen, flieht zum Ende der Straße, wo die hellen Lichter der Stadtreklame Sicherheit verheißen.
     
    Schnell verschließen sie nun wieder die Turmtür.
     
       »Und deine Tante merkt es nicht, dass du ihr den Schlüssel geklaut hast!« 
       »Wieso geklaut? Nur kurz entliehen! Das merkt sie nicht, nie im Leben. Sie macht doch den Kassiererjob im Turm nur noch vertretungsweise. Ich bringe ihn wieder heimlich zurück...!«   
       Das Dunkel der Straße verschluckt die beiden Jungen.
     
    ***
       »Na, ich bezweifle, dass das alles geklappt hätte. Ihr habt aber auch eine ausufernde Fantasie, ihr Bengels!« 
       Paul schlug sich vergnügt auf die Schenkel, als ihm Ralf in aller Ausführlichkeit später, als sie allein in seinem Atelier saßen, den Plan erklärte. »Der hätte ja glatt von mir sein können! Nur gut, dass die Sache nicht mehr zur Ausführung gekommen ist.« 
        »Hab

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