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Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast

Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast

Titel: Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois Duncan
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endlich mal, was wirklich Sache ist. Bei mir stehen die Mädels Schlange. Helen ist bloß eine von vielen.«
    »Du bleibst also dabei – das Ganze hat nichts mit dem Jungen … mit Daniel Gregg zu tun?«
    »Herrgott, hörst du mir überhaupt zu? Das eine hat mit dem anderen nicht das Geringste zu tun! Und wenn du mich wegen dem Unfall ans Messer lieferst, verpasst du jemandem einen Tritt in die Eier, der sowieso längst am Boden liegt. Im Ernst, Ray, wenn du mir das antust, werde ich dir das nie verzeihen. Wir haben einen Pakt geschlossen«, erinnerte er ihn noch einmal eindringlich.
    »Okay«, sagte Ray leise. »Schon gut. Beruhige dich. Ich wollte dich nicht aufregen.«
    » Was erwartest du? Kommst hier einfach reinmarschiert und erzählst mir irgendeinen Scheiß von wegen du willst unseren Pakt auflösen! Und wie ich mich aufrege!« Er spürte plötzlich stechende Kopfschmerzen, und das Zimmer fing an, vor seinen Augen zu verschwimmen. »Hör zu, ich glaube, es ist besser, wenn du jetzt wieder abhaust. Ich fühl mich nämlich echt nicht besonders und will nicht, dass eine der Schwestern dich hier erwischt.«
    »Natürlich, tut mir leid.« Ray drückte ihm kurz die Schulter. »Tut mir wirklich leid. Lass dich nicht unterkriegen, okay?«
    »Alles klar.«
    Als Barry die Augen schloss, drehte sich der Raum hinter seinen geschlossenen Lidern weiter.
    Verschwinde, brüllte er stumm. Mach, dass du hier rauskommst, du verdammter Verräter! Du willst den Pakt auflösen, ja? Ich fasse es nicht! Und dabei sind wir mal so was wie beste Freunde gewesen. Von wegen! Verpiss dich und lass dich nie wieder bei mir blicken!
    Er hätte sonst etwas dafür gegeben, Helens Gesicht zu sehen, wenn Ray ihr von dem Anruf erzählte und sie erfuhr, dass es noch eine andere gegeben hatte. Das hatte sie nun davon. Sie sollte ruhig wissen, dass sie es nicht wirklich geschafft hatte, ihm Hörner aufzusetzen. Gut, sie hatte ihn betrogen, aber falls sie sich tatsächlich eingebildet hatte, die einzige Frau in seinem Leben zu sein, würde sie jetzt erfahren, dass sie da falschgelegen hatte.
    Der Anruf hätte ja tatsächlich von einem Mädchen kommen können, mit dem er heimlich zusammen war. Crystal rief ihn manchmal an, genau wie ein paar andere auch. Es wäre also nicht weiter ungewöhnlich gewesen, wenn ihn eine von ihnen an dem Abend angerufen und sich mit ihm am Stadion hätte treffen wollen.
    Es hätte auch Helen sein können. Mit ihrem Anruf hatte er gerechnet. Deshalb war er auch so verwirrt gewesen, als er die Stimme am anderen Ende der Leitung nicht erkannte.
    Er hatte sich mit »Ja? Cox hier« gemeldet, und die Stimme, die ganz leise und gedämpft klang, als hätte der Anrufer durch ein Stück Stoff gesprochen, hatte geantwortet: »Barry?«
    »Wer ist denn dran?«
    »Jemand, der es gut mit dir meint«, hatte die Stimme erwidert. »Jemand, der etwas weiß und mit dir darüber sprechen möchte.«
    »Worüber?« Barry war klar gewesen, dass die Frage ziemlich dämlich war, aber auf die Schnelle war ihm einfach nichts anderes eingefallen. »Wovon redest du?«
    »Ich glaube, das weißt du ganz genau. Es geht darum, was letzten Sommer passiert ist.« Die Stimme hatte kurz innegehalten, bevor sie fortfuhr: »Was würdest du sagen, wenn ich dir erzähle, dass ich Fotos habe?«
    »Was für Fotos?« Barry hatte sich weiter dumm gestellt, obwohl sich sein Magen schmerzhaft zusammengezogen hatte.
    »Fotos von einem Wagen und einem Kinderfahrrad, das zerbeult auf der Straße liegt. Möchtest du sie dir vielleicht anschauen?«
    »Nein«, hatte Barry schroff erwidert. »Möchte ich nicht.«
    »Vielleicht kann ich sie ja auch jemand anderem zeigen.« Die Stimme hatte ruhig und nachdenklich geklungen. »Zum Beispiel den Eltern des Jungen. Doch, ja, ich denke, die würden sich sogar sehr dafür interessieren.«
    »Es war stockfinster, die Fotos können überhaupt nichts geworden sein.« Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, hätte er sich selbst für seine Blödheit ohrfeigen können. »Verdammt noch mal – wer bist du?«
    »Jemand, der mit Profikameras arbeitet«, hatte die Stimme geantwortet. »Kameras, die selbst bei extrem ungünstigen Lichtverhältnissen hervorragende Bilder schießen. Ich bin bereit, ein Geschäft mit dir zu machen. Ich würde dir die Fotos gern verkaufen, den Speicherchip kriegst du gratis dazu. Dass ich mir keine Kopien auf den Rechner gezogen habe, musst du mir wohl oder übel glauben . Ich verlange natürlich nicht von dir,

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