Ich weiss, wie du tickst: Wie man Menschen durchschaut (German Edition)
gelernt haben, am anderen jeweils das Positive zu sehen .
«Ein Optimist steht nicht im Regen – er duscht unter einer Wolke!» (Quelle unbekannt)
Wenn ich weiß, wie mein Kind tickt – Kindererziehung
Schon Kinder sind unterschiedlich. Die Ausprägung des jeweiligen Typs ist von frühester Kindheit an gegeben. Der Rotdominante ist schon als Kind sehr lebendig, während der Blaudominante ruhiger und leichter erziehbar wirkt. Das gründominante Kind sucht verstärkt den Kontakt zu Erziehungspersonen und Spielkameraden.
Unser Schulsystem fragt leider nicht, welche Fähigkeiten der Einzelne hat oder was ihm liegt, sondern es geht nur darum, alle möglichst reibungslos durch die gleichen Prüfungen zu schleusen. Zudem lässt das System keinerlei Spielraum – weder für die Eltern noch für die Lehrer oder die Kinder. Alles ist behördlich geregelt, und die Lehrer stehen unter Druck, das System erfüllen zu müssen, die Normen einzuhalten. Das gesamte Schul- und Ausbildungssystem ist in unseren Breitengraden sehr verkopft und begünstigt daher auch eine Entwicklung zur Blaudominanz: zu intellektuellem, geordnetem Denken, verbunden mit Pünktlichkeit und Genauigkeit. Die Schule produziert «Fachidioten» anstatt Persönlichkeiten. «Regelkonformes» Denken wird von den Lehrern und vom System belohnt, mit Lob und mit guten Noten, während abweichendes Verhalten getadelt wird und Misserfolg nach sich zieht.
Die jungen Menschen werden auf diese Weise zu «dressierten Bürgern» erzogen, die nur an ihren Schulabschlüssen gemessen werden. Doch ein guter Schulabschluss ist noch lange nicht gleichbedeutend mit einem erfolgreichen oder gar glücklichen Leben. Umgekehrt ist ein schlechter Schulabschluss kein Hinderungsgrund, um im Leben erfolgreich zu werden, wofür es viele Beispiele gibt. Man sollte sich hier keine Minderwertigkeitsgefühle einreden lassen und das vermeintliche Lebensglück nicht von irgendeinem erworbenen Bildungsgrad abhängig machen.
Nicht zuletzt durch unser Schulsystem haben wir sehr viele konditionierte Blaudominante, das heißt Menschen, die ihrem Profil nach nicht wirklich Blau-Typen sind, die aber so in den typischen «blauen» Merkmalen trainiert worden sind, dass sie wie Blaudominante erscheinen. Die von Natur aus im Menschen angelegte Dominanz ist dann durch die blautypischen Merkmale so überlagert, dass sie kaum noch zutage tritt. Manchmal ist diese natürliche Dominanz bei einer Doppelausprägung dann in den Sekundärtyp abgeschoben worden, also aus dem Rot-Typ wird dann durch Kondi-tionierung beispielsweise ein Blau-Rot-Typ, bei dem das Rot gegenüber der Blaudominanz in den Hintergrund tritt. Häufig leben Menschen über Jahre und Jahrzehnte in Rollen und Berufen, die ihrem wahren Typ gar nicht entsprechen, bis bei einer Lebenskrise plötzlich die echten Motive und Bedürfnisse hervorbrechen, wie in unserem Beispiel des Bankers (Seite 106 f.). Wenn Menschen nicht authentisch sein können, ist die Gefahr groß, dass sie über kurz oder lang krank werden.
Ganz schlimm finde ich die Entwicklung, dass rotdominante Kinder häufig mit Ritalin «ruhiggestellt» werden, um sie in ihrem Aktivitätsdrang zu bremsen, wenn dieser im Schulsystem unangenehm auffällt! Hier finden unverantwortliche Eingriffe in die Gesundheit junger Menschen statt, die langfristige Folgen haben können: Bei lang anhaltender Einnahme macht Ritalin lethargisch. Stellen Sie sich einmal vor, als Erwachsener würde man Ihnen Medikamente verabreichen, nicht weil Sie krank sind, sondern um Ihre Persönlichkeitsstruktur zu verändern – und das nur, weil gewissen Leuten bestimmte Persönlichkeitsmerkmale an Ihnen nicht passen! Das würden Sie sich gewiss nicht bieten lassen. Doch bei Kindern, die sich nicht wehren und das System nicht durchschauen können, wird es einfach gemacht. Als Eltern können Sie hier jedoch Einspruch erheben und müssen sich solche Medikamente für Ihr Kind nicht aufschwatzen oder aufzwingen lassen.
Ist überhaupt «Hyperaktivität», das typische Merkmal rotdominanter Kinder, etwas Schlimmes? Nein, ist es nicht, nur die Bewertung nach dem Schema eines systemkonformen Denkens macht es zu etwas «Schlechtem», zu einer angeblich negativen Eigenschaft. Wenn Sie ein hyperaktives Kind haben, dann sollten Sie dafür sorgen, dass es beschäftigt ist und ganz viel Bewegung hat. Es sollte einmal pro Tag an seine körperliche Leistungsgrenze kommen. Dazu eignen sich beispielsweise die asiatischen
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