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Ich weiss, wie du tickst: Wie man Menschen durchschaut (German Edition)

Ich weiss, wie du tickst: Wie man Menschen durchschaut (German Edition)

Titel: Ich weiss, wie du tickst: Wie man Menschen durchschaut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Betschart
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zugeneigt. Er kann sich im Theoretisieren verlieren, was anderen welt- oder lebensfremd erscheinen mag. Der Rot- und der Gründominante sind eher dem Konkreten zugeneigt: Sie konzentrieren sich auf die jeweilige Situation.
    Rational oder emotional: Der Blaudominante verarbeitet Informationen rational, der Gründominante emotional und oft zu persönlich. Der Rotdominante bevorzugt ebenfalls die emotionale Verarbeitung, wobei er die Dinge stärker auf sich und seine Person bezieht.
    Gleichheit oder Unterschied: Stets an gleiche Orte reisen, Lieblingsspeisen und -getränke wählen, gleiche Vorlieben und Hobbys wie der Partner oder die Freunde haben – durch die Wiederholung von Gleichem entsteht ein angenehmes Gefühl von Sicherheit, Harmonie und Vertrauen. Gemeinsamkeiten von Menschen sind nicht nur die Basis für Beziehungen und für Treue, sondern liefern auch das Fundament für die Weiterentwicklung. Der Filter der Gleichheit, der vor allem bei Gründominanten aktiv ist, sorgt für Orientierung an Fragen wie: «Was kenne ich bereits?», «Was kommt mir bekannt vor?» oder: «Was haben wir gemeinsam?» Indem nach Ähnlichkeiten von Dingen, Ereignissen oder Menschen gefragt wird, ist es leichter möglich, den anderen und das andere zu verstehen. Im Beruf sorgt die Wiederholung gleicher Abläufe oder ähnlicher Aufgaben, wie sie durch Spezialisierung entsteht, für die Kompetenz auf einem Gebiet: Sie fördert eine ausgeprägte Unterscheidungsfähigkeit und lässt Details genauer erkennen.
    Wer die Welt durch den Filter des Unterschieds wahrnimmt, den drängt es, Neues kennenzulernen und zu erforschen, der liebt Unbekanntes. Er will über den Tellerrand hinausschauen, andere Kulturen und Länder erobern, in die Tiefen des Weltalls oder in die Winzigkeiten des Atoms vordringen. Der Forscherdrang und die Neugier sind der Motor und die Voraussetzung für Weiterentwicklung. Eine andere Facette dieses Filters ist der Wunsch, anders zu sein als andere, etwas Einzigartiges und Besonderes zu leisten, z. B. der Erste zu sein, der einen Berg besteigt, oder eine Weltmeisterschaft zu gewinnen. Der Mensch sehnt sich danach, durch sein Tun oder seine Nachkommenschaft Spuren zu hinterlassen.
    Der Filter des Unterschieds ist eher bei Blau- und bei Rotdominanten ausgeprägt. Rotdominante freuen sich über die Vielfalt und gehen bis ins hohe Alter mit Kinderaugen durch die Welt, in der es immer wieder Neues zu entdecken gibt. Aussagen wie «Ein Leben im Wandel» oder «Alles fließt» motivieren sie, besser oder zumindest anders als andere zu werden. Blaudominante achten aufgrund ihres ausgeprägten Sinns für Unterschiede besonders auf Widersprüche und Unstimmigkeiten und gelangen so zu klaren Erkenntnissen über Sachverhalte oder Verhaltensweisen. Auf andere kann das wachsam und klug wirken, ihnen manchmal aber auch als «arrogante Besserwisserei» auf den Wecker gehen.
    Wer den Drang hat, Dingen auf den Grund zu gehen, stellt Fragen wie: «Was genau ist hier anders?», «Was macht den Unterschied?» und: «Was kann ich verändern, damit es besser wird?» Ist etwas unklar oder unverständlich, steht die Frage nach dem, was anders ist, im Vordergrund. Viele Berufe erfordern den Unterschiedsfilter: Der Arzt braucht ihn für die Diagnose und den Behandlungsplan, die Führungskraft optimiert damit ein Unternehmen, Rechtsanwalt und Richter müssen ihre Aussagen genau abwägen und Sportler müssen eine Hundertstelsekunde schneller sein, um einen Rekord zu brechen. Auch privat hat der Filter Vorteile: Um langjährige Partnerschaften und Freundschaften aufzufrischen, kann man der Frage nachgehen: Was genau können wir Neues miteinander tun und aneinander entdecken?
    Spezifisch oder global: Menschen mit einem Filter für das Spezifische – meist Blaudominante – sind detailorientiert und bevorzugen kleine, transparente Informationseinheiten. Sie stellen präzise Fragen, interessieren sich für konkrete Daten, und die fünfte Stelle hinter dem Komma errechnen sie genau. Präzision motiviert sie, und Flüchtigkeitsfehler gibt es kaum. Sie sind erstklassige Korrektoren und Qualitätsmanager, besonders dann, wenn sie auch noch den Unterschiedsfilter nutzen. Mit ihrer Korrektheit und Perfektion erledigen sie ihre Aufgaben konzentriert, zuverlässig und stimmig bis ins Detail. Wer spezifisch denkt, bevorzugt ein induktives Vorgehen, fügt einen Puzzlestein an den anderen, erkennt die Verbindungen dazwischen und kann Sachverhalte

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