Ich weiss, wie du tickst: Wie man Menschen durchschaut (German Edition)
andere, häufig Gründominante, konzentrieren sich weniger auf die eigene Person als auf die Bedürfnisse von anderen. Wertschätzung und Rücksichtnahme sind essenziell, und auch Bescheidenheit passt dazu. Mit ihrem Riecher für die Bedürfnisse anderer sind sie fürsorglich und unterstützend, wo immer Hilfe benötigt wird. Fragen wie «Was kann ich tun, damit sich andere noch wohler fühlen?», «Was braucht die Gruppe?» oder «Wie geht es dem anderen?» stehen im Mittelpunkt ihres Denkens. Menschen mit diesem Filter verfügen über eine sehr gute Beobachtungsgabe und Menschenkenntnis. Sie sind vertraut mit den Vorlieben und Schwächen in ihrer Umgebung. Privat sind sie voller Liebe und Verständnis für die Sorgen und Nöte anderer. Die Fähigkeit, ein Team zu leiten und Kontakte herzustellen, Kollegialität und harmonische Geschäftsbeziehungen haben für sie einen hohen Stellenwert.
Menschen mit dem Selbst-Filter, meist Rot- und Blau-Dominante, sind in ihrer Wahrnehmung primär auf sich bezogen. Selbstverwirklichung ist für sie ein großes Thema. Sie erkennen ihre Vorteile und fühlen sich vor allem für sich selbst verantwortlich. Wenn es um Fehler geht, fassen sie sich an die eigene Nase und schieben die Schuld nicht auf andere. Ihre Aufmerksamkeit gilt ihren eigenen Zielen und der Erfüllung eigener Bedürfnisse. Sie mögen sich selbst und äußern sich, wenn ihnen etwas fehlt. Bei Konflikten setzen sie sich durch und behalten dabei stets die eigenen Bedürfnisse im Auge, was auf andere kraftvoll und bestimmt wirkt. Ihr Selbstbezug ermöglicht ihnen eine starke Entschluss- und Entscheidungskraft. Sie orientieren sich an Fragen wie: «Wie nutzt mir das?», «Was habe ich davon?» und: «Wie kann ich hier das beste Bild abgeben?» Häufig sind Menschen mit einem starken Selbst-Filter Meinungsbildner und Vorreiter für Ideen, Projekte und Pläne jeglicher Art.
Dissoziiert oder assoziiert: Dissoziiert zu sein bedeutet, die Welt aus der Beobachterposition wahrzunehmen und durch den inneren Abstand zu Menschen und Dingen den Überblick zu haben. Durch das «emotionslose Wahrnehmen» wird nicht an problematischen Gefühlen festgehalten; man lässt sich von negativen Stimmungen nicht anstecken oder aufsaugen und löst Konflikte aus einer inneren Distanz. Der Blick des Beobachters bewirkt ein hohes Maß an Verständnis bei der Reflexion vergangener Situationen und beim geistigen Durchspielen von Ereignissen, um diese bereits vor Eintreten zu optimieren. Die dissoziierte Position erlaubt es, neue Bedeutungen zu kreieren und in Lösungen umzuwandeln. In schwierigen Situationen ermöglicht sie es, das eigene Verhalten und das anderer zu analysieren und zu verstehen. Mit Disziplin wird man in einer sauber dissoziierten Position zu seinem eigenen Coach und zum besten Coach für andere. Da sie die eigene Wahrnehmungs- und Analysefähigkeit steigert, ist die dissoziierte Position auch ein erstklassiger Schlüssel zur persönlichen Weiterentwicklung, zu Selbstverantwortung und zu persönlicher Freiheit.
Während die dissoziierte Position eher dem Blaudominanten liegt, ist die assoziierte Position eher eine Sache der Rot- und Gründominanten. Ist dieser Filter aktiv, so hat man eine klare innere Anbindung an die eigenen Gefühle und Denkprozesse. Man fühlt sich stimmig und kann dies auch nach außen hin ausdrücken. Der Assoziierte erlebt seine Wahrnehmung unmittelbar, ohne dass sie durch kognitive Prozesse gestört wird. Er empfindet Begeisterung, Freude und andere angenehme Gefühle genauso intensiv wie Trauer oder Wut. Ein assoziiertes Kommunikationsverhalten im Sinne des Verstehens von anderen ist leicht nachvollziehbar: Es gibt kein langes Herumrätseln, was der Betreffende meint, und seine Aussagen kommen 1:1 herüber: Denken, Fühlen und Handeln bilden eine Einheit. Auf die Mitmenschen wirkt solches Auftreten kongruent. Die eindeutigen Aussagen eines Menschen, der assoziiert kommuniziert, berühren den Zuhörer und wirken echt, authentisch und offen. Seine Botschaften kommen beim Gegenüber an. Im assoziierten Zustand haben wir einen maximalen Zugang zu unseren Gefühlen. Was wir tun, geschieht dann mit voller innerer Beteiligung und großer Intensität im Erleben, so dass tiefe Eindrücke entstehen.
Professionelle Sprecher oder Trainer, Schauspieler und z. B. auch Mütter, die mit ihrem Kind sprechen, sollten ihre Botschaften assoziiert weitergeben. So wirken sie lebendig, energiegeladen und stimulierend. Das
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