Ich will dich. Erotische Geschichten (Ich will dich ...) (German Edition)
ich ihm wohl ein noch verführerisches Bild.
»Ich muss sagen, jeden Morgen, wenn ich an diesem Bach vorbeigehe, denke ich ähnlich darüber«, sagte Larry locker.
»Was denken Sie?«
»Wie herrlich sich das Licht auf dem Wasser bricht.«
»Sie sagten: jeden Morgen?«
»Ja, meine Hütte ist die letzte in dieser Flucht. Ganz dahinten, sehen Sie?« Er deutete auf den Beginn eines Bergmassives, wo eine Hütte stand, die doppelt, ja fast dreifach so groß war, wie die der anderen. Sie lag im hohen, dichten Gras in der Sonne.
»Wow, nicht schlecht.«
Ich bemerkte seinen erneuten Blick auf meine Brüste. Sofort versuchte ich, ihn abzulenken, denn ich hatte das Gefühl, dass sich unter seiner hellen Stoffhose etwas abzeichnete. »Leiten Sie oft Telefonseminare?«
»Nein, das ist eher selten. Ich beschäftige mich viel mit der Natur. Vögel, Bäume, Blumen, Gewächse, gebe ab und an Ölmalereikurse. Aber es kommt auch viermal im Jahr vor, dass ich einen »Creative Writing« – Kurs anbiete, der über drei Wochen geht.«
»Donnerwetter, das ist sehr umfangreich.«
Er kam einen Schritt näher.
Mein Herz klopfte laut und ich suchte nach einem weiteren Thema. »Und ... wohnen Sie denn immer hier?«
»Meistens ja, es sei denn, ich habe Urlaub. Dann fahre ich zu meiner Familie. Also eigentlich kann ich sagen, dass ich direkt am Berg neben dem Flusslauf wohne.«
Ich war für einen kurzen Moment abgelenkt von der peinlichen Situation, praktisch nackt vor ihm zu stehen und zu bemerken, dass es ihn auch noch anmachte. Ich dachte tatsächlich darüber nach, wie jemand seine Erfüllung finden konnte, hier ganz allein zu leben. Wobei Larry alles hatte, was er sich wünschen konnte: ein großes, schönes Haus, Natur, fast jeden Tag Menschen um sich herum. Er war dadurch gar nicht allein, geschweige denn einsam – konnte es aber sein, wenn er wollte.
»Das ist klasse«, nickte ich.
Er blickte auf die Uhr. »Seien Sie mir nicht böse, Chalet, aber ich muss noch etwas für die heutigen Stunden vorbereiten und vorher noch einen Happen Frühstücken.«
»Ja, klar, kein Problem. Ich muss mir auch schnellstens etwas Richtiges anziehen und wollte ebenfalls ungern mein Frühstück verpassen.«
»Bleiben Sie doch so«, schlug er vor und blickte auf meinen knappen weißen Minirock.
Ich wurde rot. »Nein, nein. Das ist wohl etwas zu freizügig.«
»Ich find’s klasse. Besser, als Ihre graue Hose mit der grauen Strickjacke, die sie gestern getragen haben.« Er zwinkerte mir zu und ging los.
Mit offenem Mund blickte ich ihm hinterher. Ich war mehr als erstaunt, dass er wusste, was ich gestern getragen hatte. Das waren sonst nicht die Stärken der Männer und schon gar nicht, bei einer Frau wie mir. Wenn er sich das Outfit Olivias gemerkt hätte, okay, aber bei mir …
***
Als ich in den Frühstückssaal kam, waren die meisten schon weg, so auch Larry. Es war zwanzig vor neun und ein Wunder, dass überhaupt noch Leute da waren. Olivia saß am halb geöffneten Fenster und blickte hinaus, während sie versonnen ihren Kaffee trank. Sie hatte sich in ein sonnengelbes, hautenges Sommerkleid gewagt. Ihre Figur kam wunderbar zur Geltung. Da die Träger auf dem äußeren Rand der Schultern ruhten, konnte sie keinen BH darunter tragen. Ihre festen Brüste pressten sich gegen den weichen Stoff und man musste sich zwingen, nicht ständig hinzuschauen. Larry würde seine helle Freude daran haben, dachte ich ein wenig neidisch.
»Hallo, Olivia, da bin ich. Kann ich mich setzten?«
»Hi, Chalet, aber natürlich.« Olivia guckte mich von oben bis unten an, verzog nachdenklich die Stirn.
»Was ist denn?«, fragte ich unsicher.
»Ich weiß nicht, aber findest du deine schwarze Jeans mit dem schwarzen Schlabber-T-Shirt gut für so einen sonnigen Tag? Und dann noch das schwere Sakko darüber! Du wirst dich totschwitzen.«
Ich schnitt mir ein Brötchen auf. »Ja, ich weiß, ist wohl ein wenig unpassend, aber ich habe nichts anderes mit, außer einem grauen T-Shirt und einem beigefarbenen. Beide passen zum Sakko.«
»Hast du keinen Rock oder ein Kleid?«
»Einen wirklich sehr knappen weißen Mini und ein passendes Top dazu. Aber beides kann ich unmöglich zu einem Seminar anziehen.«
»Warum nicht? Du siehst doch, wie locker die Leute hier herumlaufen. Wenn du wenigstens ein Top hättest, anstatt dieses T-Shirts!«
Ich biss in mein Marmeladenbrötchen und dachte darüber nach, wie absurd es war, dass ausgerechnet meine Vorgesetzte mir zu
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