Ich will dich fuer immer
streichelte mit der Hand über seinen Arm. „Alles in Ordnung?“
Bei ihrer Berührung erstarrte Levi und machte einen Schritt rückwärts.
„Das werden wir ja in ein paar Minuten wissen. Allerdings hat der Apotheker gesagt, dass ein negatives Testergebnis nicht unbedingt ausschließt, dass du schwanger bist.“
Das wusste Elise schon von Ally, die, als sie versucht hatte, schwanger zu werden, innerhalb von zwei Wochen sechs Tests gemacht hatte, bevor das Ergebnis schließlich positiv war. Ein positives Ergebnis war allerdings wesentlich eindeutiger als ein negatives.
Levi schob seine Hände in die Hosentaschen und ballte sie zu Fäusten. „Wie wär’s, wenn du jetzt einen Test machst?“
„Ja … gut“, antwortete sie und war so verunsichert, dass ihr ganz flau im Magen wurde.
Sie spähte über die tiefe Kluft hinweg, die sich zwischen ihnen aufgetan hatte. Levi sah sie hart und unerbittlich an. Überhaupt nicht erreichbar für sie.
Doch sie versuchte sich einzureden, dass sie nur überempfindlich war. Ihre Gefühle gingen mit ihr durch und sie interpretierte zu viel in seine Reaktion, die wahrscheinlich ganz normal war, hinein.
Levi war genauso überfordert wie sie. Sobald sie das Testergebnis wüssten, würde er sich so verhalten, wie sie es eigentlich von ihm erwartet hätte.
Also machte sich Elise auf den Weg ins Bad, und erst, als sie leise fluchte, weil sie die Packung des Tests nicht aufbekam, und Levi über ihre Schulter hinweg nach der Schachtel griff, merkte sie, dass er ihr gefolgt war.
Offenbar hatte er vor, mit ins Bad zu kommen.
Im vergangenen Monat hatten sie einiges zusammen gemacht, aber das nicht.
Indem sie eine abwehrende Handbewegung machte, bat sie ihn, draußen zu bleiben. „Lass mich das alleine machen. Ich komme ja gleich wieder raus.“
Seine Gesichtszüge verhärteten sich, so als wolle er widersprechen. Doch als sich ihre Blicke trafen, trat er einen Schritt zurück.
Die zwei Minuten, die er vor der Badezimmertür stand, kamen Levi vor wie eine halbe Ewigkeit. Schließlich öffnete sich die Tür und Elise kam zögernd heraus. Über ihre Schulter hinweg erspähte er das auf dem Badewannenrand liegende Kunststoffstäbchen. Es kam ihm vor wie eine Bombe, die jeden Moment explodieren konnte.
Elise ging an ihm vorbei. „Man soll drei Minuten warten. Wir können den Mikrowellen-Timer einstellen.“
„Ich habe meine Uhr gestellt“, antwortete er und hob den linken Arm.
„Auch gut. Ich hole mir ein Glas Wasser.“
Er wollte nicht von der Badezimmertür weg, wollte das Kunststoffstäbchen nicht aus den Augen lassen. Elise sah ihn erwartungsvoll am. Wahrscheinlich nahm sie an, dass er sie in die Küche begleiten würde – verständlicherweise. Natürlich war ihm klar, dass seine Anwesenheit nichts am Testergebnis ändern würde. Trotzdem musste er sehr viel Überwindung aufbringen, um sich vom Bad wegzubewegen.
Schließlich folgte er ihr in die Küche. „Setz dich, Elise. Ich hole dir ein Glas Wasser.“
Als er den Wasserhahn aufdrehte, um das Glas zu füllen, dachte er, dass diese Küche zu klein war. Zu eng und schlecht ausgestattet.
Er wandte sich wieder Elise zu und stellte das Glas vor sie auf den Tisch.
„Du wirst genug Geld für einen Umzug bekommen. Um ein kleines Haus oder so zu kaufen. Wenn du das möchtest.“
Verwirrt sah sie ihm mit großen Augen an. „Was?“
„Diese Wohnung ist ja ganz nett, aber wenn du schwanger sein solltest, brauchst du etwas Größeres, Sichereres.“
Sie nickte.
Gut so. Denn er hatte keine Lust, mit ihr darüber zu diskutieren. Doch während die Sekunden verstrichen, fragte er sich, ob eine Diskussion nicht besser gewesen wäre als dieses Schweigen.
Das gefiel ihm nicht.
Dutzende Male hatte er an diesem Tisch gegessen. Zweimal hatte er Elise darauf zum Nachtisch vernascht. Jedes Mal hatten sie dabei geredet und gelacht. Doch jetzt war es anders.
Missmutig sah Elise ihr Glas an. „Wie meinst du das, ich werde genug Geld für einen Umzug bekommen?“
Wäre die Frau ihm gegenüber irgendjemand anderes gewesen als Elise, hätte er wohl erst mit einem Anwalt gesprochen, bevor er diese Unterhaltung weiter geführt hätte. Aber mit ihr konnte er offen reden. Sie war nicht geldgierig. Seine Finanzen waren nie ein Thema gewesen. Wahrscheinlich ahnte sie nicht einmal, wie viel Geld er hatte.
Sie war dabei gewesen, sich etwas aufzubauen, und nun würde sich alles für sie ändern. Sie sollte wissen, dass sie abgesichert
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