Ich will dich fuer immer
Hundeschule. Aber dann gab es Komplikationen bei Allys Schwangerschaft, dann kam das Baby, und in dem ganzen Durcheinander ist Bruno irgendwie untergegangen. Familienchaos. Du weißt ja, wie das ist.“
„Ja, natürlich.“ Das Gespräch geriet ins Stocken, und Levi betrachtete die alten Druckereien und den Uhrenturm, der den stillgelegten Dearborn-Bahnhof überragte. Ein paar Minuten später standen sie vor dem Haus, in dem sie wohnte.
„Wir sind da.“ Sie wies mit der Hand auf den Eingang und hielt in der Bewegung inne, als sie bemerkte, wie viel Matsch sie am Arm hatte. Levi war der schönste Mann, den sie je gesehen hatte, und nun sollte er sie so in Erinnerung behalten?
Wie unangenehm.
„Danke für das, was du heute für mich getan hast“, sagte sie und fügte ein wenig verschämt hinzu: „Es war schön, dich wiederzusehen.“
Er setzte dieses schiefe Lächeln auf, das gleich wieder eine ganze Horde Schmetterlinge in ihrem Bauch auffliegen ließ. „Ich helfe dir noch, Bruno reinzubringen, und dann mache ich mich wieder auf den Weg.“
Sie nickte ein wenig steif und ging voraus. Es würde nicht so sein wie neulich. Sie war über und über mit Schlamm beschmiert, und er wollte nur sichergehen, dass sie Bruno unbeschadet in die Wohnung bekam. An der Tür würde er Bruno loslassen und sich für immer von ihr verabschieden.
Und das war auch gut so.
Im Hausflur wollte sie den Aufzug nehmen, doch dann erinnerte sie sich an die erdrückende Enge darin. Als er sie das letzte Mal nach Hause gebracht hatte, hatten sie im Aufzug den größtmöglichen Abstand gehalten, doch die Spannung zwischen ihnen war fast unerträglich geworden, als sie in ihrem Stockwerk angekommen waren. Sie hatten sich kaum zusammenreißen können, bis sie in ihrer Wohnung waren.
„Am besten gehen wir zu Fuß hoch“, sagte sie so beiläufig wie möglich.
„Gute Idee“, stimmte er zu und unterstrich seine Worte mit einem wissenden Lächeln.
Also gut. Was machte es schon, wenn er Bescheid wusste? Schließlich war es kein Geheimnis, dass es zwischen ihnen knisterte. Und auch nicht, dass keiner von beiden diesem Knistern noch einmal nachgeben würde. Auf keinen Fall.
Levi atmete langsam aus. Das hier war noch schlimmer als der Fahrstuhl. Da drin hatte er wenigstens die Etagenanzeige ansehen können, um sich abzulenken. Doch hier auf der Treppe wiegte ihr herzförmiger Po direkt vor seinen Augen hin und her. Seine Hände wurden ganz warm bei dem Gedanken daran, wie er eben diesen Po umfasst hatte.
Und wie gut ihr das gefallen hatte.
Und was ihr jetzt vielleicht …
Nicht schon wieder. Elise war einfach keine Frau für unverbindlichen Sex. Nicht zweimal innerhalb einer Woche.
Also würde er nur gucken.
Und jedem Schwung ihrer Hüfte in diesen eng anliegenden Shorts folgen. Das alles sah verdammt gut aus.
Im zweiten Stock bog Elise in den Korridor zu ihrer Tür ab. Dieses Mal beschäftigte sie sich nicht so lange mit den Schlüsseln wie beim ersten Mal. Aber dieses Mal drückte er sich auch nicht von hinten an sie und küsste auch nicht ihren reizenden Nacken.
Noch nicht, jedenfalls.
Bruno kläffte und schob sich an Elise vorbei in die Wohnung. Als der Hund um das Sofa lief und seine Pfoten in der Kurve unter ihm wegrutschten, lachte sie kopfschüttelnd. Dann sprang er an ihr hoch und warf sie mit seinem Gewicht fast um.
„Platz, Bruno.“ Der Hund ließ sich auf den Boden fallen und wartete darauf, dass Levi ihm die Ohren kraulen würde.
Was sollte Elise nur mit diesem Hund machen? „Wie lange bleibt er bei dir?“
„Eine Stunde oder so – ich weiß es nicht genau. Auf jeden Fall ist es nur für heute.“
Elise wollte sich auf das kleine Sofa setzen, hielt aber inne, als Levi mahnend die Hand hob.
„Ach ja. Der Matsch.“
Levi betrachtete sie eingehend.
„Levi“, sagte sie lachend mit vorwurfsvollem Ton. Offenbar hatte sie bemerkt, wo er hingesehen hatte. Mit dem Handrücken strich sie sich eine Strähne aus dem Gesicht und hinterließ dort einen weiteren kleinen Dreckfleck. „Dir gefällt der Matsch.“
Der Matsch. Die Shorts. Das Lächeln. Ihre Kurven. Er streckte die Hand aus und strich ihr den Fleck von der Wange, bevor er sich zwang, zur Tür zu gehen. „Ja, unter anderem. Mach’s gut, Elise!“
Den Rücken am Kühlschrank und ihr kabelloses Telefon am Ohr ächzte Elise unter Brunos Gewicht. Einer der Stühle lag umgeworfen da und um den Trinknapf herum war im Umkreis von einem Meter alles nass.
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