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Ich will doch nur küssen

Ich will doch nur küssen

Titel: Ich will doch nur küssen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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Bedürfnis, das alles gleich mit ihrer besten Freundin durchzukauen.
    Aber es klingelte erneut.
    Also stieg Faith behutsam aus dem Bett, wobei sie sich eine Hand an den schmerzenden Kopf presste. Sie konnte sich kaum auf den Beinen halten, aber wenn das Klingeln aufhören sollte, blieb ihr keine andere Wahl, als zur Tür zu gehen.
    »Ich komme ja schon!«, rief sie gereizt.
    Als sie die Tür öffnete, stand zu ihrer Verblüffung ihre alte Haushälterin Rosalita vor ihr.
    Sie hielt eine braune Papiertüte auf dem Arm, und noch ehe Faith sie begrüßen konnte, trat Rosalita ein und marschierte an Faith vorbei in die kleine Küche, wo sie die Tüte auf der Anrichte abstellte.
    Erst als ihre Hände frei waren, drehte sie sich mit ausgebreiteten Armen um. »Faith! Es ist so schön, dich zu sehen! Du fehlst mir so! Deine Mama und Papa nicht, muss ich sagen, aber du schon!«
    Seit Faith ein kleines Mädchen gewesen war, hatte Rosalita für ihre Eltern gearbeitet. Faith hatte nach der Schule immer bei ihr in der Küche gesessen und sich mit Milch und Keksen verwöhnen lassen, und wenn sie Freundinnen mit nach Hause gebracht hatte, war es Rosalita gewesen, die sie in Empfang genommen hatte. Erst als Erwachsene hatte Faith erkannt, dass Rosalita hart gearbeitet hatte, um ihren Kindern eine Ausbildung zu finanzieren und das Leben zu ermöglichen, das ihr selbst verwehrt geblieben war, und sie hatte deswegen große Achtung vor ihr.
    »Ich freue mich auch, dich zu sehen, Rosalita. Was für eine schöne Überraschung.« Faith ging auf ihre alte Haushälterin zu, um sich von ihr kräftig in die Arme schließen zu lassen, und stellte bei dieser Gelegenheit fest, dass sie noch genau denselben tröstlichen Geruch wie früher verströmte. »Woher hast du gewusst, wo du mich findest?«
    Faith trat einen Schritt zurück und betrachtete Rosalita. Sie hatte sich in all den Jahren, seit Faith sie kannte, kaum verändert. Sie hatte noch immer dieselbe untersetzte, stämmige Figur, und ihr dunkles Haar war wie früher raspelkurz geschnitten.
    »Mr. Ethan hat mich heute Morgen gebeten, dass ich etwas für ihn erledigen soll. Ich sage ihm, nein, ich arbeite im Haus und bin nicht sein Botenjunge, aber dann hat er erklärt, dass es für dich ist und ich sage okay.« Sie umschloss Faiths Gesicht mit beiden Händen und küsste sie auf die Wangen. »Du siehst gut aus.«
    Faith schüttelte den Kopf – ein grober Fehler – , dann hob sie eine Augenbraue. »Das bezweifle ich. Ich fühle mich nämlich wie ein Zombie.«
    » Sí . Aber für mich du siehst trotzdem gut aus.«
    Faith grinste, als ihr plötzlich die Bedeutung dessen, was Rosalita vorhin gesagt hatte, aufging. »Du arbeitest jetzt also für Ethan Barron?«, fragte sie überrascht.
    »Ich habe ihm gesagt, ich gehöre zum Haus und behalte meinen Job. Aber ich verlange das Doppelte, weil er ein böser Junge ist. Er sagt okay, weil ich das Haus so gut kenne.«
    Obwohl Rosalita schon seit Jahren im Land war, waren ihre Englischkenntnisse alles andere als berühmt. Sie verwendete die Sprache nur bei der Arbeit; mit ihren Kindern sprach sie seit jeher Spanisch, und im Fernsehen sah sie sich auch nur spanische Sendungen an.
    Doch Faith verstand sie trotzdem problemlos. Aus ihrer bisherigen Unterhaltung schloss sie, dass Rosalita nicht allzu viel von ihrem neuen Chef hielt, weshalb sich Faith bemüßigt fühlte, ein gutes Wort für ihn einzulegen. »Ethan ist kein böser Junge mehr, Rosalita.«
    Die Haushälterin verschränkte die kurzen Arme vor der üppigen Brust und räusperte sich. »Dann eben böser Mann. Kein Unterschied.«
    »Er ist auch kein böser Mann.« Zugegeben, es musste sich erst zeigen, was genau Ethan war. Der bloße Gedanke an ihn quälte Faith, wühlte sie auf, machte sie unruhig und neugierig und … weiß der Geier was noch alles. »Du solltest ihm eine Chance geben«, ermahnte sie Rosalita.
    Diese schürzte die Lippen. »Das er sagt auch immer.«
    »Dann tu es.« Faith kniff die Augen zusammen. »Warum hat er dich überhaupt hergeschickt?«
    »Er sagte, du wirst heute Frühstück brauchen. Deshalb ich bin hier.« Sie lächelte Faith an.
    »Frühstück?«
    » Sí . Ich fange gleich an.« Rosalita drehte sich um und öffnete die braune Tüte. »Ich mache dir dein Lieblingsfrühstück. Aber zuerst Kaffee. Hier.« Sie reichte Faith einen großen Becher von Cuppa Café, den diese dankbar entgegennahm.
    Faith war von Ethans großzügiger Geste sehr gerührt. »Er hat dich extra

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