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Ich will doch nur küssen

Ich will doch nur küssen

Titel: Ich will doch nur küssen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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diesen Unterlagen hier haben wir alle vier denselben Vater.« Er hielt den Umschlag mit dem Vaterschaftstest und der Geburtsurkunde, den Kelly ihm gegeben hatte, in die Höhe.
    »Willst du etwa behaupten, dass Dad eine Geliebte hatte?«, rief Dare, und es klang verärgert, ungläubig und entsetzt zugleich.
    »Ich sage es nicht, es steht hier, schwarz auf weiß.« Ethan wedelte mit dem Umschlag.
    Nash, der Anwalt, schnappte ihn sich, zog zwei Blätter Papier heraus und überflog sie. »So was kann man auch fälschen. Ich werde die Dokumente prüfen lassen.«
    Ethan nickte. »Gut. In der Zwischenzeit gehe ich mal davon aus, dass es stimmt.« Und sein Instinkt sagte ihm, dass es tatsächlich so war. »Tja, jetzt ist sie hier, und sie ist eine von uns.«
    »Wer hat sie denn hergebracht?«, fragte Dare.
    »Eine Frau namens Kelly Moss. Sie sagte, sie wäre ihre Halbschwester – Leah Moss ist auch ihre Mutter.«
    »Was für eine Schwester gibt ein Kind bei einem wildfremden Menschen ab und verschwindet dann einfach?«, fragte Nash.
    Das hatte sich Ethan auch schon gefragt – bis er gesehen hatte, wie sich Kelly mit einer Umarmung und mit Tränen in den Augen von Tess verabschiedet hatte. »Sie war ganz offensichtlich mit Tess überfordert.« Er fuhr sich erschöpft mit der Hand durch die Haare. »Ihr könnt euch schon mal darauf einstellen, dass unsere kleine Schwester ein richtiger Satansbraten ist.«
    Besser gesagt eine außer Kontrolle geratene jugendliche Straftäterin. Aber seine Brüder sollten sich ihr eigenes Urteil bilden. »Kelly meinte, es sei an der Zeit für mich, Verantwortung zu übernehmen und den großen Bruder zu spielen … « Er legte eine Pause ein, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. »Was bedeutet, dass es für uns alle an der Zeit ist, das zu tun.«
    »Das soll dann wohl heißen, dass sie unser Problem ist, weil du nicht die Absicht hast, für sie zu sorgen, genau wie du damals nicht für uns sorgen wolltest, oder?« Dare bedachte Ethan mit einem bitterbösen, geradezu empörten Blick.
    Ethan biss sich in die Innenseite der Wange und musste sich sehr zusammennehmen, um seinem Bruder keine Ohrfeige zu verpassen. »Was ich damit sagen will, ist, dass sie hier bei mir wohnen wird, aber ich fände es gut, wenn sie euch auch kennenlernt. Und da ihr beide eine derart rigorose Meinung Leuten gegenüber habt, die Kinder im Stich lassen, nehme ich an, dass ihr euch auch um sie kümmern werdet.«
    Das hatte gesessen. Die beiden schwiegen, und Ethan fuhr fort. »Mein Haus ist euer Haus. Kommt vorbei, wann immer ihr könnt. Tess ist total neben der Spur. Sie braucht uns, alle drei.«
    In Nashs Miene spiegelte sich nun statt Misstrauen nur noch Wachsamkeit. Dare hingegen musterte Ethan, als wüsste er nicht, was er von ihm halten sollte, und als hätte er auch nicht vor, es herauszufinden. Damit hatte Ethan gut leben können, bevor Tess auf der Bildfläche erschienen war.
    »Sie ist drüben im Wohnzimmer. Kommt ihr mit rüber, um sie kennenzulernen?«
    Dare und Nash sahen sich an und nickten.
    »Gut. Gehen wir.« Ethan marschierte hinaus, ohne sich zu versichern, dass ihm die beiden folgten.
    Als er das Wohnzimmer betrat, tigerte Faith im Raum auf und ab, während Tess in einer Haltung, die eine Mischung aus Aufmüpfigkeit und Langeweile demonstrierte, an der Wand lehnte.
    Doch Ethan ließ sich von ihrem coolen Gehabe nicht täuschen. Man hatte sie gerade erst bei ihm abgegeben, und sie wusste überhaupt nichts über ihn. Sie musste verängstigt und eingeschüchtert sein, auch wenn sie es sich nicht anmerken ließ. Die Kleine war wirklich sehr geübt darin, sich von ihrer Umwelt abzuschotten.
    Ethan war Faith überaus dankbar dafür, dass sie geblieben war, denn so hatte er zumindest eine Verbündete bei diesem Familientreffen, das sich eher so anfühlte, als wäre er in eine Schlangengrube gefallen.
    »Tess, das sind Nash und Andrew, auch Dare genannt.« Ethan deutete auf seine beiden Brüder.
    Die drei starrten einander an, und Ethan fragte sich, ob Nash und Dare schon aufgefallen war, dass Tess’ blaue Augen denen ihres Vaters ähnelten, auch wenn man ihre Form wegen dem schwarzen Eyeliner nicht so gut erkennen konnte.
    Nash ergriff als Erster das Wort. »Hi, Tess«, sagte er verlegen.
    »Woher kommst du?«, erkundigte sich Dare.
    Sie schob das Kinn nach vorn und schwieg.
    Stille.
    »Tess, sag Hallo zu deinen Brüdern«, befahl Faith.
    Das Mädchen funkelte die beiden wütend an. »Hallo.«
    Da sie

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