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Ich will doch nur küssen

Ich will doch nur küssen

Titel: Ich will doch nur küssen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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und meine Halbschwester ist eine jugendliche Straftäterin«, keuchte Dare fassungslos.
    »Der ist ja echt krass«, murmelte Tess. »Na schön, nur zu, geh ruhig und lass mich hier hängen«, sagte sie dann zu Faith gewandt. »So geht’s mir immer.«
    Faith musterte sie prüfend, als würde sie nicht ganz schlau aus ihr werden. Schließlich griff sie in die Tasche und hielt ihr eine ihrer Visitenkarten hin. »Hier. Da steht meine Telefonnummer drauf. Ruf mich an, wenn es Schwierigkeiten gibt, okay?«
    Tess schnaubte und kaute auf einem ihrer Nägel herum, ehe sie die Karte entgegennahm.
    »Ich melde mich dann morgen wegen der Einrichtung«, sagte Faith zu Ethan und machte sich zum Aufbruch bereit.
    »Du musst nicht gehen.« Ethan war nicht gewillt, Nash die Oberhand zu lassen.
    »Doch, ich muss.« Faith blickte zu Nash, der sie jedoch nicht zum Bleiben aufforderte. Dieser Idiot hatte wohl noch nicht erkannt, dass Faith die Einzige war, die zumindest ansatzweise einen Draht zu Tess hatte, jedenfalls soweit Ethan das beurteilen konnte. Ganz abgesehen davon war Ethan noch nicht mit Faith fertig, auch wenn es mit der trauten Zweisamkeit bereits seit Stunden vorbei war.
    Aber sie wollte ganz offensichtlich nicht länger hierbleiben, und er konnte es ihr nicht verdenken. »Ich begleite dich noch zur Tür.« Ethan drehte sich zu seinen drei Geschwistern um. »Kann ich euch drei mal kurz allein lassen?«, fragte er, um einen scherzhaften Tonfall bemüht.
    »Wir werden uns schon nicht gegenseitig an die Gurgel gehen«, erwiderte Dare trocken.
    Ethan schüttelte den Kopf, dann legte er Faith eine Hand auf den Rücken und schob sie in den Flur. Weil er das Bedürfnis verspürte, noch einen Augenblick mit ihr allein zu sein, trat er mit ihr vor die Haustür. »Also, so hatte ich mir das alles echt nicht vorgestellt.«
    »Tja, das war ein ganz schön turbulenter Abend für dich.«
    »Ich bin total fertig mit den Nerven«, gab er zu. »Ich habe keine Ahnung, was ich mit Tess machen soll. Sie ist vierzehn und wütend auf die ganze Welt, und ich bin für sie ein Fremder, der ihr nicht einmal ein Bett bieten kann.«
    Sie lachte. »Kein Problem, sie kann doch heute Nacht in deinem Bett schlafen, und gleich morgen Früh bestelle ich ein Bett für sie und sorge dafür, dass es noch am selben Tag geliefert wird. Glaubst du, sie will sich die übrigen Möbel für ihr Zimmer selbst aussuchen?«
    »Was meinst du ?«
    Faith schüttelte seufzend den Kopf. »Gute Frage. Also gut, ich lasse mir etwas einfallen, damit Tess möglichst bald alles hat, was sie braucht. Wir werden auch den Rest des Hauses viel schneller als geplant möblieren müssen. Sollen wir uns morgen treffen, um ein paar Ideen zu sammeln?«
    »Ob ich dich morgen sehen will? Oh, ja. Ob mir wichtig ist, was für Möbel du aussuchst und welche Bilder du besorgst? Nein, verdammt. Im Moment will ich nur, dass das Kind einen Ort hat, an dem es sich zu Hause fühlt.«
    Er erntete mit seinen Worten ein breites Lächeln. Ein warmes, sexy Lächeln.
    »Was ist?«, fragte er, verwundert über ihre Reaktion.
    »Du irrst dich«, sagte sie sanft.
    »Worin?«
    »Du weißt sehr wohl, was du mit Tess machen sollst.«
    In ihrem Blick lag Bewunderung. Nicht zum ersten Mal staunte er über das Vertrauen, das sie ihm entgegenbrachte. »Ich kann nur hoffen, dass du recht hast.«
    »Das habe ich. Auf jeden Fall komme ich morgen mit ein paar Musterbüchern und Dekovorschlägen vorbei. Du magst zwar nicht in der Stimmung sein, aber du solltest trotzdem ein Wörtchen mitreden, was deine Einrichtung angeht. Schließlich musst du dann damit leben.«
    Wenn es sein musste, würde er sogar Vorhänge auswählen, solange er sie nur wiedersehen konnte.
    »Du solltest jetzt wieder reingehen«, sagte sie, und erst da wurde ihm bewusst, dass er sie angestarrt hatte.
    Er wollte sie an sich ziehen, um ihr einen Kuss zu geben – quasi als »Wegzehrung« für die bevorstehende Nacht und als Entschädigung für den vermasselten Abend – , aber sie wich ihm aus.
    Ethan hob überrascht eine Augenbraue. »Was ist denn los?« Noch vor ein oder zwei Stunden wären sie doch beinahe miteinander im Bett gelandet.
    Okay, die Tatsache, dass er plötzlich ein neues Familienmitglied bei sich beherbergte, schuf nicht gerade ideale Rahmenbedingungen, aber deswegen hatte sich an seinen Plänen in Bezug auf Faith nichts geändert.
    Sie trat noch einen Schritt zurück. »Die Sache mit Tess hat dein Leben total auf den Kopf gestellt.

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