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Ich will doch nur küssen

Ich will doch nur küssen

Titel: Ich will doch nur küssen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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bitte aufhören, in meinem Haus herumzuschleichen?«, brummte Ethan und trat einen Schritt zurück, wobei er seiner Schwester immer noch den Rücken zuwandte. Er musste erst die Kontrolle über gewisse Körperteile wiedererlangen, ehe er sich umdrehte.
    »Ich dachte, das ist auch mein Haus«, bemerkte Tess in einem Tonfall, der ganz danach klang, als würde sie ihn aufziehen.
    Wow. »Klugscheißerin«, murmelte er. »Okay, wer ist bereit für eine Runde Guitar Hero?« Er blickte über die Schulter von Tess zu Faith.
    Faith schüttelte den Kopf. »Ich war eigentlich mit Nick verabredet, aber er hat mir über Rosalita ausrichten lassen, dass er nicht kommen kann. Ich sollte mich also wieder auf den Weg machen.«
    Nein, das sollte sie nicht. Ethan sah die Sehnsucht in ihren Augen, den Wunsch zu bleiben.
    »Komm schon, spiel mit uns, Faith!«
    »Nun, ich … «
    »Ich wette, ich bin besser als du«, krähte Tess herausfordernd.
    Und so kam es, dass Ethan gar nichts mehr sagen musste – Faith würde es nicht übers Herz bringen, Tess zu enttäuschen, wo sie doch plötzlich so glücklich wirkte.
    Faith schmunzelte. »Wie soll ich da widerstehen?«
    »Jippie!« Tess stürmte voraus, und Ethan grinste Faith an, ehe er der Kleinen nach nebenan folgte.
    Er gewann die nächste Runde Guitar Hero, wenn auch nur ganz knapp. Tess war zwar richtig gut, aber für ihn stand mehr auf dem Spiel als für sie. Er wollte, dass sie endlich diese grauenhaften Grufti-Klamotten ablegte, also spielte er mit voller Konzentration und ging siegreich aus der Partie hervor.
    Er erwähnte weder ihre Wette noch die Kleider, denn er vertraute darauf, dass Tess ihre Wettschuld einlösen würde, wenn sie dazu bereit war. Sie hatte Ehrgefühl. Und falls er sich wider Erwarten irren sollte, so würde er sie in ein paar Tagen eben daran erinnern. Aber er wollte den Fortschritt, den sie heute gemacht hatten, nicht aufs Spiel setzen.
    Deshalb beschloss er, ein Zeichen zu setzen. Sie hatte zum Strand fahren wollen, obwohl sie wusste, dass sie dann einen Badeanzug würde tragen müssen. Dieser Wunsch musste sie einige Überwindung gekostet haben. »Wir fahren morgen trotzdem zum Strand«, sagte er.
    In Tess’ Augen leuchtete etwas auf, das er bisher noch nie darin erblickt hatte: Dankbarkeit.
    Und als Faith ihn anerkennend anstrahlte, löste das eine tiefe Gefühlsregung bei ihm aus. Kein Wunder, dass sie befürchtete, sie könnte sich selbst verlieren. Ihm ging es ganz ähnlich, und es kam ihm fast so vor, als wäre es bereits um ihn geschehen.
    Sie spielten etwa eine halbe Stunde lang zu dritt weiter, und es überraschte Ethan nicht im Mindesten, dass Faith ein gutes Händchen dafür an den Tag legte und durchaus mit ihnen mithalten konnte. Gegen Ende kugelten sie sich allesamt vor Lachen, weil ihnen immer noch albernere Spitznamen und Störaktionen einfielen, bis sie sich schließlich erschöpft auf den Boden fallen ließen.
    Ethan konnte sich nicht entsinnen, wann er das letzte Mal so viel gelacht hatte. Es war jedenfalls schon verdammt lange her, dass er so viel Spaß gehabt hatte, und das verdankte er nur diesen beiden Menschen, die praktisch gleichzeitig in sein Leben getreten waren. Schöne Zeiten waren vergänglich, das wusste er besser als die meisten anderen Menschen, aber er war wild entschlossen, dieses Glück gebührend zu genießen, solange es anhielt.
    Rosalita kam herein und verkündete: »Essen ist fertig! Ich habe für Faith mitgedeckt.« Dann wirbelte sie herum und eilte von dannen.
    Faith rappelte sich vom Boden auf. »Ich sollte jetzt wirklich gehen. Ich will eure Gastfreundschaft nicht überstrapazieren.«
    »Was? Ziehst du es etwa vor, allein zu Hause zu essen?«, fragte Ethan sie rundheraus, was ihm einen bösen Blick von ihr eintrug.
    Tess hielt ausnahmsweise die Klappe, als würde sie spüren, dass sie das nichts anging.
    Er wusste, dass er Faith bedrängte. Sie hatte vorhin gesagt, dass sie befürchtete, sich selbst zu verlieren, so wie es ihr im Laufe ihrer Ehe schon einmal ergangen war. Dabei dachte er längst nicht so weit voraus. Er schmiedete selten Pläne für die Zukunft – jedenfalls nicht, was seine Gefühle anbelangte. Er wusste bloß, dass es sich im Moment gut anfühlte, mit ihr zusammen zu sein, und er hatte in seinem Leben bereits viel zu viel Zeit damit verbracht, sich schlecht zu fühlen.
    »Okay, ich bleibe noch zum Essen«, willigte sie ein. »Aber dann gehe ich.«
    »Einverstanden.«
    Sie begaben sich in die

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