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Ich will doch nur küssen

Ich will doch nur küssen

Titel: Ich will doch nur küssen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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rasch. Deshalb ergriff sie die Gelegenheit sogleich beim Schopf, als Kate anrief und sie fragte, ob sie sich auf einen Drink mit ihr treffen wolle. Faith verabschiedete sich und fuhr von Ethan direkt zu Joe’s Bar.
    Für einen Wochentag war das Lokal ungewöhnlich voll, aber im Sommer gingen die Leute eben gern aus.
    Faith war noch ganz benommen. »Ich habe den Verstand verloren«, stellte sie fest.
    Warum sonst hatte sie sich bereit erklärt, vorübergehend zu einem Mädchen zu ziehen, das sie erst vor drei Wochen kennengelernt hatte? Und das alles nur wegen eines Mannes, den sie ebenfalls kaum kannte? Okay, daran stimmte jetzt so einiges nicht. Sie konnte kaum fassen, dass sie überhaupt imstande war, so etwas zu denken.
    Sie kannte Ethan, und zwar sehr gut.
    Kate hob ihr Glas und stieß mit Faith an. »Auf alle Spinner. Erzähl du zuerst.«
    Faith holte tief Luft. »Ethan muss aus geschäftlichen Gründen verreisen, und ich habe versprochen, auf Tess aufzupassen.« Als Kate nicht antwortete, fügte sie hinzu: »Ich ziehe so lange in seine Villa.«
    Kate riss die Augen auf. »Du hast tatsächlich den Verstand verloren.« Sie trank einen großen Schluck von ihrer Weinschorle.
    Faith tat es ihr nach.
    »Wirst du denn in dem Haus klarkommen?«, fragte Kate.
    Deshalb waren sie beste Freundinnen, dachte Faith. Kate verstand die Probleme, die sich aus dem Arrangement ergaben, ohne dass Faith näher darauf eingehen musste.
    »Ich bin ein großes Mädchen. Ich komme schon damit zurecht.« Sie schwenkte die champagnerfarbene Flüssigkeit in ihrem Glas.
    »Kommst du auch damit zurecht, dass du in Ethans Bett schlafen musst?«
    Faith hob den Kopf.
    »Es sei denn, es gibt inzwischen mehr als die beiden Betten, die du erwähnt hast?« Kate hob die Augenbrauen und nahm noch einen Schluck Wein, einen größeren diesmal.
    Faith versuchte zu schlucken, doch ihr Mund war zu trocken, also genehmigte auch sie sich noch einmal einen kräftigen Schluck. »Daran hab ich noch gar nicht gedacht.«
    »Dafür hat man doch eine beste Freundin!«, stellte Kate übertrieben fröhlich fest.
    Faith drückte sich das kühle Glas an die Stirn. »Okay, du bist dran. Was hast du Dummes angestellt?«
    »Nick wollte mit mir ausgehen, und ich habe ihm einen Korb gegeben.« Diesmal starrte Kate in ihr Glas, als könnte sie darin eine Lösung für ihre Probleme finden.
    »Warum?«
    »Wenn ein Mann bis über beide Ohren in eine Frau verliebt ist, dann aber urplötzlich ihrer beste Freundin Avancen macht, dann deutet alles darauf hin, dass er sich über die erste Frau hinwegtrösten will, und als zweite Wahl bin ich mir zu schade.« Kate hob das Glas, und Faith stieß erneut mit ihr an.
    »Ich muss dich korrigieren: Nick war nicht bis über beide Ohren in mich verliebt. Er war neugierig, und wir hatten noch eine Rechnung offen. Wir haben uns ein einziges Mal geküsst, und dann war uns beiden klar, dass es zwischen uns nicht knistert. Kein bisschen. Nada. Niente.« Sie formte mit Daumen und Zeigefinger eine Null. »Was bedeutet, dass er wirklich an dir interessiert ist und sich über niemanden hinwegtrösten will.«
    Kate runzelte die Stirn. »Von dem Kuss hast du mir ja gar nichts erzählt.«
    »Weil es da nichts zu erzählen gab! Du weißt, dass mich Nick nicht interessiert.«
    »Weil du an Ethan interessiert bist.«
    »Ja. Nein. Ach … « Faith sah ihre beste Freundin an, dann hoben sie beide die Gläser und tranken schweigend aus.
    Anschließend ging Faith nach oben in ihre Wohnung, um zu packen, damit sie gleich morgen früh zu Ethan aufbrechen konnte, um auf Tess aufzupassen. Und in Ethans Bett zu schlafen.
    Aus Tess’ Zimmer dröhnte Hardrock. Ethan holte tief Luft. Wer hätte gedacht, dass er einmal Angst davor haben würde, einem Mädchen im Teenageralter gegenüberzutreten. Er klopfte an die Tür.
    Keine Antwort.
    Wahrscheinlich konnte sie ihn wegen der lauten Musik nicht hören, also drückte er die Klinke hinunter und ging hinein. Tess lag auf dem Bett und zeichnete. Sie trug wieder die Militärjacke, die er ihr so mühsam ausgeredet hatte. Er wusste, dass sie ihn bemerkt hatte, aber sie reagierte nicht – nicht einmal, als er zum Nachttisch hinüberging und den iPod ausschaltete.
    »Hey«, sagte er.
    Stille.
    Er ließ sich auf der Bettkante nieder, wobei er mit der Hüfte ihr Hosenbein berührte, aber sie bewegte sich keinen Zentimeter. Sie hatte sich abgeschminkt und sah unglaublich jung aus.
    Das Herz klopfte ihm bis zum Hals. Noch vor

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