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Ich will doch nur normal sein!

Ich will doch nur normal sein!

Titel: Ich will doch nur normal sein! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina J.
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keine Privatpatientin, da bekommt dann Herr Dr. S. mit dem Chefarzt Ärger, das will ich auch nicht. Egal, wie ich überlegt habe, ich habe nur Schwierigkeiten gesehen und wollte das alles nicht. Aber ich wollte auch niemanden mehr im Schlaf stören. Ich traute mich nicht zu sagen, ich möchte das Einzelzimmer haben. Ich habe es doch nicht verdient, wie eine Privatpatientin ein Einzelzimmer zu haben. Da steckte ich echt in einer Zwickmühle. Schwester Erika und Schwester Hedi haben mir gesagt, ich soll sagen, was ich will. Ich kann es schlecht. Ich weiß nur, ich will niemanden stören. Außerdem kann ich sehr gut mit Schwester Erika und Schwester Hedi reden, es ist so, als würde ich sie schon ein Leben lang kennen. Ich habe einfach totales Vertrauen zu den Beiden und sie werden mir fehlen, wenn ich wieder umziehen muss und sie sind nicht auf der anderen Station.
    Für heute habe ich mich nicht entscheiden können und inzwischen ist das zweite Bett auch wieder belegt worden in meinem jetzigen Zimmer auf Station C. Heute bleibe ich also noch hier und – ich habe Angst vor der Nacht, Angst, die neue Mitpatientin zu stören. Es ist ein Teufelskreis, ich bin müde, traue mich nicht zu schlafen, weil ich nicht durch mein Schreien stören will und, wenn ich dann wirklich mal schlafen kann, dann werde ich geweckt, weil ich schreie und es ist auch wieder nichts mit Schlafen. Ich würde am liebsten Schluss machen, so fertig bin ich von alle dem.
    Das Einzel war heute auch so, dass ich weggetreten bin. Ich konnte mich nicht gut konzentrieren und irgendwie konnte ich nur noch erfassen, Herr Dr. S. sagte, dass ich mich wie ein kleines Kind verhalten würde und deswegen immer wegtreten würde und auch deswegen nachts die Alpträume hätte. So, dachte ich, jetzt ist es also klar, ich bin selber schuld, dass ich die schlimmen Träume habe und ständig schreie und dadurch nachts störe.
    Was soll ich denn ändern, ich bin so, wie ich bin und ich reiße mich doch ständig zusammen, um erwachsen zu sein. Und nun bekomme ich das gesagt. Ich habe das nicht gedacht, dass ich daran selbst schuld bin und was soll ich denn anders machen. Ich würde zu gerne nachts schlafen und keinen stören. Dann bekomme ich das gesagt. Ich weiß gar nichts mehr – habe ich wieder nur die Hälfte gehört oder nur gehört, dass ich schuld bin. Ich will nicht mehr, ich will weg, dann wäre dieser ganze Zirkus wegen mir nicht und ich hätte endlich meine Ruhe. Ich will einfach nur weg sein, verschwinden – tot sein, nicht mehr leben. Das halte ich nicht mehr aus.
    Ich habe gedacht, Herr Dr. S. hilft mir und dann sagt er, ich sei selber schuld an allem. Ich kann das nicht verstehen und ich weiß nicht, ob ich es richtig verstanden habe. Ich weiß gar nichts mehr. Am Ende des Einzels wollte Herr Dr. S. wieder wissen, ob er sich auf mich verlassen könne, dass ich mir nichts antue. Ich hasse das, ich wollte nicht, dass er das wieder fragt. Eigentlich müsste er wissen, dass er das nicht mehr zu fragen braucht. Ich habe es doch versprochen – leider.
    Ich habe es schon so oft bereut, es versprochen zu haben. Ich habe es nur ihm versprochen und ich hasse es, weil ich gerade da das Versprechen halten muss, er ist doch immer für mich dagewesen und hat mir bis jetzt immer geholfen und, er hat mir geglaubt und vor allen Dingen, er hat sich so oft, wenn ich nicht mehr wollte, nicht mehr konnte immer wieder die Zeit genommen, mir zu helfen. Jeden könnte ich enttäuschen, aber wegen ihm kann ich es nicht tun. Ich habe es ihm versprochen und wäre froh, ich hätte es nie getan aber er ist der Einzige, mit dem ich so reden kann, weil ich ihm vertraue. Nicht, weil ich ihn gern habe, nein, dass ist Quatsch, sondern weil ich ihm vertrauen kann und, weil er echt ist. Ich kann nicht gemein und undankbar sein, ich bin ihm doch dankbar, also muss ich mein Versprechen einhalten.
    Wie oft wünschte ich mir, er würde sich vor mir ekeln, wegen all dem, so wie ich mich vor mir ekele. Er weiß doch den meisten Dreck, sogar dass mit den Hunden. Mir geht es so schlecht und ich wünschte, er wäre nicht da und ich könnte verschwinden, ganz, für immer – endlich Ruhe. Keinen mehr stören, nicht mehr aufpassen müssen, nichts verkehrt zu machen, kein Versprechen mehr.
    Letzte Nacht habe ich mich wieder geschnitten, es hilft mir aber nicht, es ist zu wenig. Ich muss mich dann immer und immer wieder schneiden, doch ich darf nicht so schneiden, dass ich endlich Ruhe habe, ich habe

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