Ich will doch nur normal sein!
weil ich morgens immer so kaputt bin von der Nacht und es vor Kopfschmerzen kaum aushalten kann. Ich gehe abends schon spät ins Bett, meistens erst nach 23.00 Uhr. Oft höre ich noch etwas Musik, um die Gedanken zu vertreiben. Aber das nutzt mir einfach nichts, die Gedanken, Erinnerungen kommen und sind dann da und es dauert ewig, bis ich einschlafen kann. In den letzten Wochen habe ich immer so gegen 0.30 Uhr das letzte mal auf den Wecker geschaut und gehofft, endlich einschlafen zu können. Habe ich dann endlich etwas geschlafen, dann ist es um 3.00 oder gegen 3.30 Uhr wieder vorbei mit Schlafen und ich bin wieder munter und das Gedankenkarussell läuft wieder an. Morgens, wenn es dann Zeit ist, aufzustehen, dann bin ich so richtig fertig und die Kopfschmerzen erschlagen mich fast.
In der letzten Zeit habe ich verschiedene Schlafmedikamente (Rohypnol, Dominal, Stillnox usw.) ausprobiert, die haben überhaupt nichts gebracht, es war so, als hätte ich gar nichts eingenommen, ich habe auch nur maximal 2-2 1/2 Stunden Schlaf bekommen. Nur mit den Medikamenten bin ich morgens noch benommener gewesen. Ich habe mir immer und immer wieder vorgenommen, morgen früh schaffe ich es, pünktlich aufzustehen und habe mir den Wecker gestellt, den ich dann am Morgen abgestellt habe, weil ich liegen bleiben musste wegen der schrecklichen Kopfschmerzen. Jeden Morgen habe ich dann ein schlechtes Gewissen, weil ich nicht richtig funktioniere, weil ich nicht folge und alles richtig mache. Aber was soll ich sagen? Ich komme mir immer so blöd vor, wenn ich klingeln soll und Bescheid sagen soll, dass es mir nicht gut geht und ich noch nicht aufstehen kann.
Die Anderen hier sind auch krank und schaffen es und ich nicht. Es ist mir peinlich und macht mir ein schlechtes Gewissen. Ich denke immer, alle denken bestimmt, ich bin bloß zu faul und will nur keinen Morgenspaziergang oder die Morgenrunde mitmachen. Kopfschmerzen sieht man nicht, ein gebrochenes Bein sieht man und da brauchte ich kein schlechtes Gewissen haben. Ich habe immer alles geschafft, aber in den letzten 2 Jahren ist es mir morgens einfach nicht möglich, pünktlich aufzustehen, auch wenn ich munter bin. Die Kopfschmerzen sind da. Manchmal habe ich auch Glück und kann so zwischen 7.oo und 9.oo Uhr noch ein wenig schlafen, aber das ist selten. Meistens liege ich wach und warte einfach ab, bis die Kopfschmerzen weniger werden und ich es schaffe, aufzustehen.
Wie lange habe ich eigentlich schon diese verdammten Kopfschmerzen? Ich werde morgens munter, mein Kopf ist wie Blei und ich bin nicht in der Lage aufzustehen und den Tag anzufangen. Manchmal möchte ich am liebsten gar nicht mehr aufstehen, weil die Kopfschmerzen zu meinem Begleiter geworden sind, einfach immer da sind. Wenn es geht und ich noch im Bett bleibe, dann gehen sie etwas zurück, so dass ich wenigstens damit existieren und herum laufen kann. Seltsam ist, dass die Kopfschmerzen meistens bis 9 oder 10 Uhr morgens so stark sind, dann weniger werden und ich es so schaffe, aufzustehen und meinen Haushalt oder zur Zeit hier, das wenige zu tun, was ich zu tun habe (Waschen, Anziehen, Medikamente holen, so aufzutreten, als ginge es mir gut).
3.9.2002
Letzte Nacht habe ich wieder nur 2 Stunden geschlafen, hatte mir gegen 21.00 Uhr bei der Nachtschwester 1mg Rohypnol geben lassen und bin dann endlich um 23.30 Uhr eingeschlafen, jedenfalls habe ich da das letzte Mal auf den Wecker geschaut, um zu sehen, wie spät es ist. Um 1.45 Uhr war ich wieder wach. Ich war so müde und wusste, ich kann nicht mehr einschlafen, also versuchte ich es, indem ich mir noch l mg Rohypnol geben ließ. Es hat gar nichts gebracht – ich lag weiter wach bis morgens und hatte dann dazu schreckliche Kopfschmerzen. Natürlich bin ich dann früh wieder nicht pünktlich auf die Füße gekommen. Ich wusste, ich muss Bescheid geben, dass ich noch liegen bleiben muss, weil es mir nicht gut geht. Aber ich habe es so satt, jeden Tag zu sagen: „Ich kann nicht aufstehen, ich habe noch solche Kopfschmerzen“ Ich habe es satt, einfach satt, weil es mir so verdammt schwer fällt, zu sagen: „Es geht nicht. Ich kann nicht!“ Es ging immer alles, ich konnte immer alles und jetzt komme ich mir so schrecklich schlecht vor, weil ich nicht mehr so kann, wie ich sollte oder wie es erwartet wird. Na ja, jedenfalls kam dann Schwester Inge zu mir ins Zimmer und sagte mir, ich solle mich doch dann früh melden, dass es mir nicht gut geht und sie es
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