Ich will doch nur normal sein!
nicht, meinem Arzt davon zu berichten, ich schäme mich zu sehr und ich möchte nicht noch jemand anderen damit belasten.
Puzzle der Einsamkeit
Augen sind überall – keiner sieht etwas!
Heute frage ich mich, wollte keiner sehen?
Ich habe einen Mund zum Reden, ich muss still sein.
Ich bin ja schuld.
Ich schäme mich zu sehr. Wenn ich es sage, tue ich allen weh,
verrate sie – also keinen Mund zum Reden.
Tränen- viele geweint – allein, sonst gelächelt.
Alles ist okay
Blitze, das sind sie.
Sie kommen immer, von überall her.
Alles ist kaputt – tut weh!
Niemand hilft mir.
Mein Teddy, mein Prinz – er wollte mir helfen.
Opa zerriss ihn vor meinen Augen.
Ich vergaß es – lange!
Ich habe ihn gesucht, immer wieder – lange!
Jetzt weiß ich wieder, er ist kaputt.
Alles besser vergessen.
Wenig wusste ich nur noch – nur das „Normale „
Alles Andere – schwarz, vergraben im Nichts.
11.02.2002 Tina
Krankenhaus, den 17.9.2003 um 23.15 Uhr
Warum?
Du warst doch meine Mutti!
Warum hast du mir nicht geholfen?
Hast du etwa gedacht, ich mag das, was die mit mir machen?
Hast du etwa gedacht, es ist mir egal, weil ich nichts gesagt habe?
Hast du etwa gedacht, es tut mir nicht weh, weil ich nie geweint habe?
Ich habe so oft geweint, wenn ich allein war, wenn es niemand gesehen hat.
Opa war es egal, wenn ich geweint habe oder schrie vor Schmerzen.
Vati hat gelacht, wenn ich weinte und sagte, ich mag das nicht.
Später habe ich nicht mehr soviel geweint, es sollte keiner merken, wie ich bin.
Ich habe mich geschämt und gehofft, du wirst mir helfen. Du wirst Opa sagen, er darf so etwas nicht mit mir tun.
Du wirst Vati sagen, er soll mich in Ruhe lassen. Er hat doch dich!
Du hast es gewusst! Gewusst und nichts getan!
Ich war allein und habe so auf Deine Hilfe gehofft – du hast mir nicht geholfen, hast mich einfach im Stich gelassen.
Was habe ich getan, weshalb du mir nicht geholfen hast?
Du sagtest doch, ich sei so ein liebes Mädchen gewesen – immer – warum hast du mir nicht geholfen?
Warum hasst du mich so, dass du mich verprügelst? Was habe ich getan?
Ich war Deine Tochter und ich war noch klein!
Heute ist der 6.12.2002
Ich weiß nicht, was mit mir los ist. Gestern habe ich es endlich geschafft, zu sagen, dass ich nicht zu Frau E., der Therapeutin, bei der ich im August 2 x gewesen bin und wo es mir so schlecht ging, gehen werde. Ich dachte, danach, wenn ich es gesagt habe und Herr Dr. S. nicht sauer ist, weil ich die ganze Zeit gesagt hatte, dass ich wieder hingehen werde, würde es mir besser gehen. Es ging mir nicht besser. Ich möchte nächste Woche nach Hause gehen und es ist auch bereits so besprochen. Es steht nur noch nicht fest, ob Dienstag oder Donnerstag.
Zu Hause ist soweit weg, deswegen will ich am Wochenende unbedingt nach Hause und sehen, ob mir da auch noch alles so egal ist und ob ich dann immer noch weg sein will, nicht mehr leben will. Ich kann nicht sagen, warum ich mich so fühle, was los ist. Vielleicht ist es anders, wenn ich meine Tiere wieder sehe, sie sind auch gar nicht mehr richtig da bei mir. Außerdem muss am Samstag unser Auto in die Werkstatt, die Bremsen sind kaputt, bzw. die rechte Vorderbremse und deswegen müssen auch beide erneuert werden. Helmut schafft es nicht, den Wagen allein in die Werkstatt zu bringen, dass muss ich alles abklären und auch deswegen muss ich heim. Wir bekommen für die Zeit der Reparatur einen Leihwagen, das habe ich auch schon abgeklärt. Kostet nichts, wir sind im ADAC drin. Aber das Auto muss in die Werkstatt, Helmut kann nicht noch 2 x mit diesen Bremsen bis in die Klinik und zurückfahren. Ich will ja nächste Woche entlassen werden und da muss es wieder in Ordnung sein. Ich will am Wochenende wegen meinen Tieren heim und, um zu klären, dass das Auto wieder fahrsicher wird.
Vorhin habe ich versucht, bei Frau H. Prüm anzurufen, sie ist Psychotherapeutin und ich versuche, ob ich bei ihr zur Gesprächstherapie angenommen werde. Sie ist meine letzte Hoffnung. Ich habe nun sogar schon Angst, mein Computer könnte kaputtgehen und ich könnte nicht mehr schreiben, das wäre eine Katastrophe für mich. Na ja, zur Not könnte ich dann auch wieder mit der Hand in meinem Buch weiter schreiben. Die Tuschepatrone für den Drucker ist auch schon wieder fast leer und ich weiß nicht, wie Helmut für den Dezember finanziell gesorgt hat. So, wie er sagt, wird es kaum zum Leben reichen.
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