Ich will es hart
Emma hatte so eine Art, mit leisem Spott herausfordernd zu fragen, die Dennis ihr nicht einmal übelnehmen wollte. Denn völlig unrecht hatte sie nicht.
»Nein, natürlich könnte ich mich beherrschen. Ich hab keine Angst. Ich finde es einfach nicht erotisch!«
»Natürlich.«
Dennis schnaubte. Sollte sie doch glauben, was sie wollte. Ihr Blick schien ihn aufzuspießen.
»Komm.« Sie machte eine auffordernde Kopfbewegung und öffnete die Tür zum Flur.
Verdammt, sie kratzte an seinem Selbstbewusstsein. Aber was soll’s, ich schaue mir einfach mal an, was sie vorhat.
Er folgte Emma über den Flur in einen anderen Raum, ein paar Türen weiter. Dennis hatte dort ebenfalls einen beängstigenden Untersuchungsstuhl erwartet, doch stattdessen strahlte dieser Raum eine behagliche Atmosphäre aus. Die Wände waren terrakottafarben gestrichen, der Boden aus anthrazit meliertem Velours. Das Mobiliar bestand aus einigen gemütlichen Sesseln, niedrigen Schränken aus schwarzem Lack und einem großen, an die Wand montierten Plasmafernseher.
Emma deutete auf einen der Sessel. »Bitte, mach es dir bequem. Ich muss dich nur darum bitten, dein T-Shirt und deine Jeans auszuziehen. Ich hoffe, es macht dir nichts aus?«
Natürlich machte es ihm etwas aus, aber Dennis hätte sich lieber die Zunge abgebissen, als dies zuzugeben. Wenn Lisa es schaffte, sich vor einem Fremden ihrer Nacktheit und ihren Gelüsten hinzugeben, dann schaffte er das allemal. Schweigend zog er alles aus, sogar seine Unterhose. Mit leicht trotziger Miene lümmelte er sich in den Sessel.
»Gut«, Emmas Lächeln wirkte anerkennend. »Ich kann dir versichern, es wird nicht weh tun. Dieser Test wird für dich äußerst angenehm sein, und egal, was geschieht, sei ganz locker, lass deinen Empfindungen und den Reaktionen deines Körpers freien Lauf.«
Dennis nickte stumm. Er erwartete, dass Emma ihn ähnlich wie Lisa verkabelte, schließlich hatte sie ihn gebeten, sich auszuziehen. Doch stattdessen dimmte sie das Licht und schaltete den Fernseher ein. Ein Pärchen war zu sehen, er nur mit einer schwarzen, enganliegenden Lederhose bekleidet, sein Penis wölbte sich sichtbar. Er hielt eine Peitsche in der Hand, stand selbstbewusst mit leicht gespreizten Beinen, in aufrechter und überaus dominanter Haltung da, der Gesichtsausdruck streng und unnahbar. Vor ihm kniete eine nackte junge Frau, ohne Fesseln, die Hände auf den Rücken gelegt und blickte erwartungsvoll, ja Dennis schien es, fast ein wenig ängstlich oder schuldbewusst zu dem Mann auf.
»Beichte!«
Während er auf den Bildschirm starrte, spürte er eine warme Hand auf seiner Schulter, die sanft über seine Brust nach unten strich, dann fühlte er, wie ein Saugnapf auf seiner Herzgegend angedrückt wurde. Die abgedunkelte Umgebung, die heiße Szene und der Sound aus den Lautsprechern hielten ihn so sehr gefangen, dass er kaum wahrnahm, wie Emma ihn geschickt und unauffällig verkabelte. Nur als sie sich vor ihm auf den Boden kniete, winzige Elektroden an seinem Penis, seinen Hoden und der Innenseite seiner Schenkel befestigte, erstarrte er für einen Augenblick. Emmas Berührungen waren jedoch nur leicht und nicht unangenehm, und er konzentrierte sich wieder auf das, was er sah und hörte.
Die Szene war eindeutig. Vorwürfe – Geständnis – Strafandrohung – Flehen. Dann, zu seiner Verwunderung, erhob sich die junge Frau, stellte sich mit gespreizten Beinen vor einen Stuhl, beugte sich tief auf die Sitzfläche. Der Bildschirm wurde nun in zwei Hälften geteilt. Die eine zeigte in Großaufnahme, wie die Peitsche auf ihren Po niederging, ihn kurz zucken ließ und einen roten Striemen in die Haut brannte. Die andere Hälfte zeigte zwischen der Lehne des Stuhles hindurch ihren Kopf, wie sie beim ersten Hieb ihren Kopf hochwarf, wie sich ihr Mund zu einem Stöhnen öffnete. Beim nächsten Schlag ein wenig mehr, dann ein Schrei. Doch zugleich erschien ein Ausdruck der Erlösung, wenig später der Erregung auf ihrem Gesicht.
Das Bild blendete aus, und ein anderes Pärchen wurde gezeigt. Die Frau kniete auf dem Boden, die Arme mit Seil umwickelt und so streng auf den Rücken geschnürt, Unterarm an Unterarm, dass sie nicht in der Lage war, sich irgendwie zu rühren oder ihren Po mit den Händen zu schützen.
Sie trug ein ledernes Halsband, dessen Leine an einem Ring im Boden verknotet war, weshalb sie in dieser nach vorne gebeugten Position verharren musste und unfähig war, ihren Kopf anzuheben. In
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