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Ich Will Ihren Mann

Ich Will Ihren Mann

Titel: Ich Will Ihren Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
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Es sei denn, jemand auf dem Revier hätte ihn erkannt... »Hallo?«
    »Lilli, ich möchte mich entschuldigen.« »David, wo steckst du?« »Im Büro. Hab' ich dich geweckt?«
    »Mich geweckt? Machst du Witze? Ich hab' mich fast zu Tode geängstigt.« »Tut mir leid, ehrlich.« »Was machst du denn im Büro?«
    Sie spürte, wie er mit den Schultern zuckte. »Weiß ich selber nicht. Ich bin spazierengegangen. Einfach drauflosgelaufen. Und als ich mich umschaute, da war ich auf einmal hier gelandet. Der Nachtwächter hat mich reingelassen. Ich hatte nämlich keinen Schlüssel dabei.« »Ich weiß. Ich hab' mir die ganze Zeit den Kopf drüber zerbrochen, wohin du gegangen sein könntest.« »Kannst du dir vorstellen, daß ich ohne einen Pfennig aus dem Haus gelaufen bin? Das hat man davon, wenn man sich aufführt wie 'ne Primadonna.« »Ist wirklich alles in Ordnung?«
    »Aber klar. Ich bin bloß hundemüde. Ich hab' übrigens heut' nacht 'ne Menge erledigt. War ja sonst kein Mensch da, und ich hatte endlich mal Ruhe zum Arbeiten. Ich hab' meine sämtlichen Prozeßlisten in Ordnung gebracht. Du weißt doch, was für 'ne eklige Arbeit das ist.« Einen Moment herrschte Schweigen in der Leitung, dann fragte er kleinlaut: »Du hast wahrscheinlich keine Lust, herzukommen und mich abzuholen? Ich weiß, das ist ziemlich viel verlangt, aber meine Füße tun so verdammt weh, und ich hab' kein Geld dabei und ...« »Und?«
    »Und ich möchte dich so gern sehen.« »Ich bin in fünf Minuten da.«
    Sie legte den Hörer auf, schnappte sich die Wagenschlüssel und rannte zur Wohnungstür. Jetzt würde alles wieder gut werden. Ganz gleich, welche Mätzchen Nicole sich noch ausdachte und welche Fallen sie ihr zu stellen versuchte, Lilian würde in keine mehr stolpern. Sie würde ihre Ehe aus der Gefahrenzone raushalten und dafür sorgen, daß sie und David ein glückliches Leben führten, von nun an bis in alle Ewigkeit.
    Gleich am nächsten Morgen stürzte das Kartenhaus ein. Zum erstenmal, seit sie verheiratet waren, hatte David verschlafen und war folglich bei seiner Morgentoilette inschrecklicher Eile. Doch da er seine Zeit im Bad brauchte, würde auch Lilian nicht rechtzeitig zur Uni kommen. Um zehn vor neun rief sie das Institut an und sagte im Sekretariat Bescheid, daß sie sich nicht wohl fühle und leider nicht pünktlich bei der Vormittagssitzung sein könne. Eigentlich war es ihr zuwider, Krankheit als Entschuldigung vorzuschützen. Ihre Mutter hatte einmal gesagt, das bringe Unglück.
    »Kann ich dir was zum Frühstück machen?« fragte sie ihn, als er endlich aus dem Bad kam.
    »Soll das 'n Witz sein? Ich komm' sowieso schon zu spät.« »Na eben.«
    Er zögerte. »Also schön, warum nicht? Macht Rührei zuviel Arbeit?«
    »Überhaupt nicht«, antwortete sie, dankbar für die Gelegenheit, etwas für ihn tun zu dürfen. Sie beugte sich über den Kühlschrank, als er nach dem Telefonhörer griff.
    »Diane Buck, bitte«, sagte er energisch in die Muschel und wartete, während die Empfangsdame ihn mit seiner Sekretärin verband. »Diane, ich komm' erst in 'ner halben Stunde. Ich mußte mit 'nem Mandanten frühstücken, und es dauert etwas länger, als ich erwartet hatte. Richten Sie doch bitte Doug Horton aus, ich komme so bald ich kann. Okay? Danke.«
    Lilian schlug die Eier über der Schüssel auf, gab etwas Milch dazu und rührte Salz und Pfeffer darunter. Es war ihr unangenehm, David lügen zu hören. Es schien ihm so mühelos von der Zunge zu gehen und klang so glaubwürdig.
    »Toast?« fragte sie, während sie die Eier in die Pfanne gab.
    »Warum nicht? Jetzt, wo ich mich drauf eingelassen hab', will ich's auch in vollen Zügen genießen.« Ein paar Minuten später deckte Lilian in der Eßecke fürDavid den Tisch. Sein Gesicht war im Wirtschaftsteil der Morgenzeitung vergraben. »Frühstück ist fertig«, sagte sie lächelnd.
    Er blickte auf. »Oh, wunderbar. Dank' dir.« Er faltete die Zeitung zusammen und legte sie neben seinen Teller. »Riecht unheimlich gut.«
    »Ich hoffe, es schmeckt auch so«, entgegnete sie aufrichtig und war selbst überrascht, daß es ihr gar soviel bedeutete, ihn zufriedenzustellen.
    Er probierte das Rührei, sah sie an und lächelte: »Schmeckt großartig.« Sie seufzte erleichtert. »Ißt du denn nicht mit?«
    Sie blickte auf ihren Orangensaft hinunter. »Ich hab' mich entschlossen, 'ne Schlankheitskur zu machen«, sagte sie. »Oh? Wozu denn das?«
    »Ich dachte, es könnte vielleicht nicht

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