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Ich Will Ihren Mann

Ich Will Ihren Mann

Titel: Ich Will Ihren Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
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seufzte Don Eliot traurig. »Da seid ihr nicht die einzigen«, versicherte David. Jetzt hat er die unsichtbare Grenze überschritten und sich auf ihre Seite gestellt, dachte Lilian. Und mich hat er allein im sinkenden Boot zurückgelassen.
    »Es passierte, als ich grade gehen wollte«, versuchte Lilian zu erklären. »Sie hat mich völlig überrumpelt, und ich war fix und fertig, ehrlich.« Vergeblich forschte sie in ihren Gesichtern nach einem Funken Verständnis. »Sie hat nur gesagt, daß sie es war, nichts weiter. Sie hat mir nicht erklärt, wie oder warum. Und ich hab' nicht danach gefragt. Ich wußte nicht, was ich denken oder tun sollte. Tja, und da hab' ich eben gar nichts getan. Ich hatte irgendwie das Gefühl, ich hätte kein Recht, drüber zu reden.«
    Don Eliot schüttelte den Kopf. »Ich kann mir nicht helfen, ich begreif das einfach nicht. Sie haben mich sehr enttäuscht, Lilian.« Zum erstenmal, seit sie ihn kannte, benutzte er nicht die Kurzform für ihren Namen, der dadurch plötzlich steif und förmlich klang.
    David mischte sich ein. »Don, sie hat's nicht mal mir erzählt«, gab er zu bedenken.
    »Ich bin sicher, Lilian hat sich aus falsch verstandener Loyalität so verhalten«, hörte Lilian die Stimme neben sich sagen. Rasch wandte sie sich nach rechts und blickte auf Nicole Clark, die gewandt ihre Verteidigung übernahm. »Beth ist schließlich 'ne enge Freundin von ihr. Und Lilian ist Dozentin, keine Juristin. Da ist es doch klar, daß sie nicht denselben Bezug zu dem Problem hat wie wir. Sie hatte das Gefühl, wenn sie das Gehörte weitergab, würde sie damit ihre Freundin und deren Vertrauen in sie verraten. Sie war in 'ner schwierigen Lage. Ich bin nicht sicher, ob ich an ihrer Stelle nicht genauso gehandelt hätte.« Don Eliot stand auf und rückte seine schwarz-gelb gestreifte Krawatte zurecht. »Na ja, ihr Frauen findet wahrscheinlich immer 'nen Dreh, wenn's darum geht zusammenzuhalten. Wie dem auch sei, ich muß jetzt wirklich heim.«
    Lilian saß da wie gelähmt. Nicoles wohlformulierte Schützenhilfe hatte sie völlig überrumpelt. Sie wußte selbst nicht, warum, aber es drängte sie, sich auf die andere zu stürzen und sie zu erwürgen. Sie spürte, wie das Sofa federte, und als sie aufblickte, sah sie, daß Nicole Clark aufgestanden war und mit Don Eliot hinausging. Eilig sprang sie auf und erreichte genau in dem Augenblick die Tür, als Nicole sich von David verabschiedete. »Tut mir leid, daß ich unser Racketballspiel letzte Woche ausfallen lassen mußte«, sagte sie. »Ich hab' uns für Freitag um halb sechs eingetragen. Paßt Ihnen das?« »Ich kann's sicher einrichten«, antwortete David. Don Eliot war schon auf dem Weg zum Aufzug.
    »Also bis morgen«, rief Nicole über die Schulter zurück. »Gute Nacht, Lilian. War nett, Sie wiederzusehen.« Julian sagte nichts. Sie fühlte, wie ihr die Galle hochstieg. Wenn ich mich bloß so lange zusammenreißen kann, bis der Lift runterfährt, dachte sie und ging zurück ins Wohnzimmer, während David an der Korridortür stehenblieb,  Als er endlich hereinkam, räumte sie wütend die Kaffeetassen in die Spülmaschine. Er wollte an der Küche vorbei ins Schlafzimmer, doch ihre Stimme hielt ihn zurück. »Wohin gehst du?« fragte sie.
    »Ich dachte, ich zieh' mich aus und nehm' ein Bad, wenn  du nichts dagegen hast«, bemerkte er spöttisch.  »Und ob ich was dagegen hab'!«
     »Tja, dann kann ich dir auch nicht helfen. Ich hab' nämlich vor, es trotzdem zu tun«, antwortete er. »Ich halte es für besser, wenn wir uns aussprechen.« Sie knallte die Spülmaschinentür zu und lief David ins Schlafzimmer nach.
     »Was gibt's da groß zu reden?« fragte er.  »'ne ganze Menge«, versicherte sie und merkte selbst, wie schrill ihre Stimme klang. »Du brauchtest Don nicht zu erzählen, daß ich das mit Beth schon vorher wußte! Du hattest keinen Grund, mich in so 'ne Lage zu bringen!« »Was wolltest du denn tun? Ihn anlügen?« »Warum denn nicht? Oder bist du der einzige in dieser Familie, der lügen darf?«
    Der Abscheu, der sich in Davids Zügen malte, war gekonnt dosiert. »Wovon sprichst du eigentlich?« »Von deinen Racketballspielchen mit Nicole Clark! Hast du schon vergessen, daß du mir weismachen wolltest, du würdest mit einem von den Studenten spielen?!« »Schrei mich nicht an, Lilli«, warnte David. »Ich hab' mir heute schon genug von dir gefallen lassen.« »Du hast mich belogen!«
    Wütend drehte er sich zu ihr um. »Was

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