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Ich Will Ihren Mann

Ich Will Ihren Mann

Titel: Ich Will Ihren Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ihnen zu unterhalten. Ich hoffe, wir treffen uns hier wieder.«
    »Nächsten Mittwoch«, versicherte Lilian. »Ich komme bestimmt«, antwortete die rundliche, kleine Frau und verabschiedete sich dann ebenso herzlich von Beth.
    »Sie muß umwerfend gut im Bett sein«, flüsterte Lilian und dachte, daß wohl mehr dazu gehörte als ein humorvolles Wesen, um drei Ehemänner einzufangen, ganz zu schweigen von dreißig Millionen Dollar und einem Schwanz mit Weltrekordmaßen. Dabei fiel ihr Elaine ein. Was machte sie mit einem Mann wie Ron Santini? Oder richtiger gefragt, was fing er mit einer Frau wie Elaine an? »Lilli? Hallo, Lilli! Hörst du mich nicht?« fragte Beth. »O Beth, es tut mir leid, ich war ganz in Gedanken. Du gehst also?«
    »Tja, ich muß wirklich los. Kommt ihr am Samstagabend zu den Eliots?«
    Freudig überrascht blickte Lilian auf. »Ja. Ihr etwa auch?« Beth nickte. »Ja, wir auch.«
    »O fein! Also bis dann!« Beth wandte sich um und ging zur Tür. »Und eins«, rief Lilian ihr nach und versuchte, ihrer Stimme Rita Carringtons ermunternden Rhythmus zu verleihen. »Und zwei. Und eins ...«

 
    8
     
     
    Don Eliots Haus war ein großer, alter Kasten, in dem genauso ein wüstes Durcheinander herrschte, wie man es von einem Heim erwartete, das zwei Erwachsene, fünf Kinder unter zehn und drei Katzen beherbergte. Außerdem gab es noch eine stattliche Anzahl von Tanzmäusen und Goldfischen, doch die verunglückten zu leicht, als daß man sie ernsthaft hätte zur Familie zählen können. Kurz gesagt, das Haus sah genauso aus, wie man sich Don Eliots Heim vorgestellt hätte: Es war geräumig, es war unordentlich, es war ein wenig einschüchternd, es war sehr gemütlich. Lilian versuchte, die beiden letzten Attribute miteinander in Einklang zu bringen. Wie kann ein Haus, das mich einschüchtert, gemütlich wirken? fragte sie sich. Und doch kam sie zu dem Schluß, daß beides zutraf, nicht nur auf das Haus, sondern auch auf seinen Besitzer. Don Eliots Frau war ein ausschließlich gemütlicher Typ. Sie gab sich völlig ungeziert und natürlich. Sie war schlicht und einfach eine Frau mit fünf Kindern ohne Haushaltshilfe. Zweimal die Woche kam eine Putzfrau, aber die Vorstellung, mit jemand Fremdem unter einem Dach zu leben, hatte das Ehepaar abgeschreckt. Und so machte Adeline Eliot eben alles selbst. (»Wirklich verhaßt«, vertraute sie Lilian an, »sind mir diese alleinstehenden Frauen, die man auf Partys trifft und die einen fragen, was man denn somacht. Und wenn ich antworte, ich sei Mutter, dann starren sie mich an und sagen: ›Ja gut, aber was machen Sie?‹ «
     
    »Hoffentlich nehmt ihr's uns nicht übel, aber die Kinder sind alle noch auf«, begrüßte Adeline sie an der Tür. »Sie wollten vor dem Schlafengehen unbedingt noch die Gäste sehen.«
    »Klingt großartig«, sagte David begeistert und küßte Adeline auf die Wange. »Wo sind sie?« »Ihr habt Glück, im Augenblick sind sie oben«, antwortete Don Eliots Frau. Das warme Lächeln grub tiefe Falten um ihre Mundwinkel. Diese Falten und die vielen grauen Strähnen in ihrem dunklen Haar, das sie straff zurückgekämmt und zu einem Knoten gewunden hatte, ließen Adeline wesentlich älter erscheinen, als sie war. In Wirklichkeit ist sie altersmäßig wahrscheinlich ziemlich genau in der Mitte zwischen Beth und mir, schätzte Lilian. »Ich kann mich nicht erinnern, ob Sie schon einmal bei uns waren«, unterbrach Adeline ihre Gedanken. »Nein, ich bin zum erstenmal hier«, antwortete Lilian, die erriet, daß David bei einem früheren Besuch wohl Elaine dabei hatte. »Ich find's reizend.«
    »Ach«, lachte Adeline, »es ist das reinste Chaos. Aber damit müssen wir uns abfinden. Ich hab's aufgegeben, hier Ordnung schaffen zu wollen. Vielleicht, wenn die Kinder mal groß sind und aus dem Haus gehen ...« Sie führte die beiden in das geräumige Wohnzimmer, wo Don Eliot hinter einer behelfsmäßigen Bar stand und Getränke verteilte. Al und Beth Weatherby saßen Hand in Hand eng aneinandergeschmiegt wie Neuvermählte auf dem zerschlissenen Sofa. Sie standen auf, um die Plumleys zu begrüßen. »Wer war Richard Burtons Partnerin in ›Der Spion, der aus der Kälte kam‹?« fragte Al, der seine Frau losgelassen hatte, um Lilians Hand zu ergreifen. Er küßte Davids Frau auf beide Wangen.
    »Claire Bloom«, sagte sie prompt und erwiderte seinen Begrüßungskuß.
    »Zu leicht«, brummte Al. »Hätt' ich mir denken können, daß es zu einfach war. Aber

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