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Ich Will Ihren Mann

Ich Will Ihren Mann

Titel: Ich Will Ihren Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
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Träume als Klienten haben würde.«
    »Und wie denkt sie heute darüber?« wollte Rickie wissen.
    »Sie ist seit elf Jahren tot.«
    Rickie murmelte eine hastige Entschuldigung, dann fragte sie: »Und wie lange sind Sie schon verheiratet?« »Siebenundzwanzig Jahre.« »Großer Gott! Alle Achtung! Haben Sie Kinder?« »O ja, drei. Zwei Jungs und ein Mädchen. Brian, mein Ältester, ist Arzt in New York; Lisa, die mittlere, ist Sängerin in Los Angeles; und Michael«, seufzte sie, »ist dem Reverend Mun oder 'nem anderen Sektenführer ins Netz gegangen.« Sie starrte an Lilian vorbei ins Leere. »Komisch«, sagte sie gedankenvoll. »Nichts im Leben entwickelt sich ganz so, wie man sich's vorgestellt hat.« Lilian nickte zustimmend. Ihr Leben war gewiß auch nicht das, was sie sich erhofft hatte. »Wie geht's Lisa?« fragte sie.
    »Soweit ganz gut. Sie hat zwar immer noch kein festes Engagement, aber sie wurschtelt sich durch.« »Und was ist mit diesem verheirateten Musiker?« »Welcher verheiratete Musiker?« Verwundert sah Beth sie an. »Wovon sprichst du?«
    »Na ja«, antwortete Lilian verwirrt. »An dem Abend, als du dich geschnitten hast, da meinte Al, du seist so durcheinander, weil Lisa sich mit einem Musiker eingelassen hat, der verheiratet ist...«
    »Hat er das gesagt? Ich kann mich nicht erinnern ...« Beth wirkte seltsam abwesend. Lilian hielt es für das beste, das Thema fallenzulassen. Eine Weile herrschte Schweigen. »Und wie war's bei Ihnen, Lilian?« fragte Rickie endlich und riß sie aus ihren Gedanken. »Wie haben Sie Ihren Mann kennengelernt?«
    »Oh, wir sind uns zum erstenmal begegnet, als ich ihn für eine Fernsehshow interviewte«, fing sie an. »Sie sind beim Fernsehen?« unterbrach sie Rickie Elfer eifrig. »Wie war noch mal Ihr Nachname? Müßte ich Sie kennen?«
    Lilian lachte. »Nein, nein, Sie kennen mich bestimmt nicht. Mein Mädchenname war Listerwoll. Jetzt heiße ich Plumley.« Sie zögerte. Zum erstenmal fiel ihr auf, daß ihr Name immer voller »l« gewesen war. »Außerdem bin ich nicht mehr beim Fernsehen. Ich unterrichte jetzt an der Uni.« Die Tür am anderen Ende des Raums ging auf, und Davids Tochter kam herein. Seit die drei Frauen in der Bar zusammengetroffen waren, hatte Lilian noch keine Gelegenheit gehabt, ihre Umgebung in Augenschein zu nehmen. Rita Carrington hatte gute Arbeit geleistet. Der Aufenthaltsraum strahlte Ruhe, ja beinahe Gemütlichkeit aus. Die Wände waren in dunklem Burgunderrot gehalten, das wirkungsvoll mit den rosafarbenen und lila Sitzgarnituren kontrastierte. Auch die Bar, in der sie saßen, war hübsch ausgestattet. Um zierliche, weißlackierte Tischchen gruppierten sich bequeme Korbsessel mit purpurroten Kissen. Es war genau die richtige Atmosphäre, um sich nach einer Stunde mit Rita Carrington zu erholen. Lilian sah Laurie auf sich zuschlendern. Sie trug noch ihr rosafarbenes Trikot und die Legwarmers.
    »Hallo, Laurie«, grüßte sie freundlich. »Na, wie geht's? Magst du 'n Cola?«
    »Nein, danke.«
    »Oh, du mußt unbedingt eins trinken«, drängte Rickie Elfer. »Das ist besser als ...«
    »Also, wie war der zweite Kurs?« unterbrach Lilian sie gerade noch rechtzeitig.
    »Prima«, sagte Laurie. »Besser als der erste. Wir hatten 'ne andere Trainerin. Bei der mußte man sich echt anstrengen.« Lilian und Beth tauschten einen ungläubigen Blick. »Du solltest lieber aufpassen, daß du dich nicht in Luft auflöst«, warnte Rickie Elfer sie.
    »Nein, ich hab' das Training wirklich nötig«, gab Laurie zurück. Dann fragte sie Lilian: »Kann ich noch duschen, bevor ich heimgehe?«
    »Natürlich«, sagte Lilian. »Ich warte auf dich.« Sie zögerte. »Weißt du, eigentlich dachte ich, weil David heute abend länger arbeitet, könnten wir beide zusammen essen und vielleicht hinterher ins Kino gehen ...« »Geht leider nicht«, sagte Laurie entschuldigend. »Ich muß gleich nach Hause, Ron will nämlich mit Mammi und mir ausgehen.« »Ron?« fragte Lilian. »Ron Santini, Mammis neuer Freund.« »Ron Santini, der Mafioso?« platzte Lilian erstaunt heraus.
    »Er ist kein Mafioso«, protestierte Laurie aufgebracht. »Er ist ein großes Tier im Obsthandel.«
    »Oh.« Lilian nickte, »'tschuldige! Wahrscheinlich gibt's mehrere Ron Santinis in Chicago.« »Wahrscheinlich«, schmollte Laurie. »Ron ist jedenfalls im Obstgeschäft.« Lilian nickte wieder. »Ich geh' jetzt duschen.«
    »Ich warte auf dich«, sagte Lilian. »Ich fahr' dich dann wenigstens nach

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