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Ich will ja nur dich!

Ich will ja nur dich!

Titel: Ich will ja nur dich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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wusste, konnte sie das gut verstehen. »Was hat dich denn bewogen, ihn dazu zu überreden und zudem eine so große Verantwortung zu übernehmen?«
    Faith seufzte. »Ach, keine Ahnung. Ich weiß nur, dass Caroline mir geholfen hat, als ich mich selbstständig gemacht habe. Sie hat mir als eine meiner ersten Kundinnen einen Vertrauensvorschuss gewährt. Außerdem hat sie meiner Mutter zur Seite gestanden, als diese ihre Freundschaft offen gesagt gar nicht verdient hat.« Faith zuckte mit den Achseln. »Ich dachte wohl einfach, dass ich das Richtige tue.«
    »Und Ethan? Was hält er davon, eure Villa für eine derart große Gala zur Verfügung zu stellen?«, wollte Liza wissen.
    Faith verzog das Gesicht. »Es ist ihm ein Gräuel, aber er tut es für mich.« Plötzlich hatte sie wieder diesen verliebten, verträumten Ausdruck in den Augen.
    Der Anblick verursachte Liza eine Gänsehaut. Sie war nicht nur ein wenig neidisch, sondern auch traurig. Da sie nicht gewillt war, eine Beziehung einzugehen, würde sie wohl nie einen Mann finden, der bereit war, alles für sie zu tun, nur weil sie darum bat. Aber das war ihre eigene Entscheidung, und solange sie sich dadurch frei und sicher fühlte, war sie zufrieden.
    »Sollen wir dann mal zum geschäftlichen Teil übergehen?«, schlug Faith vor, ohne zu ahnen, woran Liza gerade dachte.
    »Gern. Ich habe zwar überhaupt keinen Einfluss auf das Komitee und könnte nie den Vorsitz übernehmen, aber ich will unbedingt bei der Benefizveranstaltung mithelfen.« Liza breitete die Arme aus. »Ich stehe dir zur Verfügung. Du musst mir nur verraten, was ich tun soll.«
    »Ich kann dir gar nicht sagen, wie dankbar ich dir bin.« Faith entnahm ihrer großen Handtasche einen Notizblock, Liza tat es ihr nach. Wie es schien, waren sie beide gleichermaßen organisiert.
    Liza wusste, dass sie Faith ihr Vorhaben möglichst bald unterbreiten musste. Je früher, desto besser. Da sie sich gut mit Faith verstand, beschloss sie, keine Zeit zu verlieren. »Ich habe eine Frage zu den Einnahmen. Habt ihr schon darüber gesprochen, welche Projekte dieses Jahr finanziert werden sollen?«
    Faith klickte mit ihrem Kugelschreiber. »Es war davon die Rede, einen neuen Pavillon auf dem Stadtplatz zu errichten«, antwortete Faith. Ihr Tonfall verriet allerdings, dass sie davon nicht allzu viel hielt. »Warum fragst du?«
    »Ich habe da so eine Idee. Ich weiß mit Sicherheit, dass niemand einen Vorschlag ernst nehmen wird, wenn er von mir kommt …«
    »Warum nicht? Als mir Caroline Bretton mitgeteilt hat, dass ich mit dir zusammenarbeiten werde, hat sie erwähnt, dass du schon seit mehreren Jahren im Komitee bist. Warum sollte man dir dann kein Gehör schenken?«
    Liza schlug die Augen nieder. Jetzt war es wohl doch an der Zeit, das anzusprechen, worüber sie eigentlich lieber nicht reden wollte. »Der Name McKnight ist hier in Serendipity nicht gerade vertrauenerweckend, es sei denn, es geht um Architektur.«
    »Wegen Brian?«, hakte Faith nach.
    Liza schaute sie an. »Du hast es also schon gehört.«
    Faith seufzte. »Natürlich erinnere ich mich an die Party damals und an den Tod von Stuart Rossman.« Sie sprach leise, voller Mitgefühl und ohne jeden Vorwurf in der Stimme.
    Liza wurde flau bei der Erwähnung des Jugendlichen, der auf der Party ihres Bruders eines so sinnlosen Todes gestorben war. »Ja. Brian hat sich seither nicht groß geändert. Er ist kein bisschen besonnener geworden.« Genau genommen war es mit Brian sogar schlimmer geworden, woran sich Liza zum Teil selbst die Schuld gab. »Er war wegen allerlei kleinerer Delikte auch immer wieder im Gefängnis.«
    »Das tut mir leid.«
    Liza zuckte mit den Achseln und errichtete einen Schutzpanzer um ihre Gefühle, wie sie es immer tat, wenn es um Brian ging. »Danke, aber es ist, wie es ist. Das ist allerdings genau der Grund, weshalb niemand vom Komitee meine Ideen ernst nimmt. Du weißt ja, wie die meisten dieser alten Damen sind. Von denen werde ich mehr recht als schlecht geduldet.«
    Faith seufzte. »Ja, ich weiß genau, was du meinst. Das nennt man dann wohl Sippenhaft. Meine Mutter haben sie ja auch geschnitten, und zur Vorsitzenden haben sie mich nur gewählt, weil sie unsere Villa brauchen.«
    Liza konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. »Tja, wie heißt es so schön? ›Geteiltes Leid ist halbes Leid.‹« Sie schüttelte lachend den Kopf. »Wie ich diese Klischees liebe. Kein Wunder, dass sie sich so hartnäckig halten.«
    Faith nickte.

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