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Ich will ja nur dich!

Ich will ja nur dich!

Titel: Ich will ja nur dich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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Händchen haltend schlenderten sie die Straße entlang bis zur Eisdiele, die sich schon länger dort befand, als sich Liza erinnern konnte.
    Als sie eintraten, ertönte ein Bimmeln. »Was hättest du denn gern?«, erkundigte sich Dare.
    Sie zögerte kein bisschen. »Pfefferminzeis mit Schokostücken. In der Waffel.«
    »Ich mag Frauen, die wissen, was sie wollen.« Er zwinkerte ihr zu, und eine Hitzewelle ging durch ihren Körper.
    Dare wandte sich zu der Schülerin um, die hinter dem Tresen arbeitete. »Einmal Pfefferminze mit Schokostücken in der Waffel und einmal Vanille, ebenfalls in der Waffel.«
    »Das ist alles? Bloß Vanille?«, fragte Liza.
    Er zuckte die Achseln. »Was soll ich sagen? Ich bin eben eher der simple Typ.«
    Schön wär’s, dachte sie. Dann hätte sie ihm wohl leichter widerstehen können.
    Er nahm die beiden Eiswaffeln von der Verkäuferin entgegen. »Könntest du meines mal kurz halten?«
    Liza nickte und nahm die beiden kalten Köstlichkeiten in Empfang, während Dare bezahlte. Sie beschloss, keine Einwände zu erheben. Als er fertig war, reichte sie ihm sein Eis. »Danke«, sagte sie.
    »Gern geschehen.« Sein Grinsen war heiß genug, um das Eis in ihrer Hand noch schneller zum Schmelzen zu bringen.
    Sie gingen hinaus auf die Straße. »Sollen wir uns hinsetzen?« Dare deutete auf eine Holzbank am Bürgersteigrand.
    »Gern.« Sie hatten Glück – in einer derart lauen Sommernacht war hier sonst nicht so leicht eine leere Bank zu finden.
    Eine Weile aßen sie schweigend ihr Eis. Liza genoss den Geschmack der kühlen Minze und beobachtete verstohlen, wie Dare sein Eis schleckte, wobei sie nicht umhinkonnte, sich vorzustellen, dass er stattdessen sie mit Mund und Zunge bearbeitete.
    Sie unterdrückte ein Stöhnen und wandte den Blick ab.
    Als er fertig war – und zwar lange vor ihr – drehte er sich zu ihr um, sodass sein Knie ihren Oberschenkel berührte, und drapierte einen Arm über die Rücklehne der Bank. »Ich wollte dir nie den Eindruck vermitteln, dass ich dich nicht leiden kann.«
    Seine Worte kamen doppelt überraschend. Er hielt offenbar nicht viel davon, um den heißen Brei herumzureden.
    Liza schluckte schwer. »Ich habe nie behauptet …«
    »Du hast unsere bisherigen Gespräche als Schlagabtausch bezeichnet, und damit hast du ganz recht.« Er blickte zu Boden, als wäre ihm das Eingeständnis unangenehm. »Aber das heißt nicht, dass ich nichts mit dir zu schaffen haben will.«
    Seine raue Stimme war plötzlich eine Oktave tiefer, worauf sich in ihrem Magen ein höchst angenehmes Gefühl breitmachte. Eines, das sich dort nicht breitmachen sollte. »Mir ist durchaus klar, warum wir bisher nicht miteinander ausgekommen sind. Aber ich verstehe nicht, warum …« Sie brach ab, denn sie wollte nicht zugeben, was sie empfand.
    »Du verstehst nicht, wieso wir uns zueinander hingezogen fühlen?«, vervollständigte Dare ihren Satz und sprach damit aus, was sie gedacht hatte.
    Sie runzelte die Stirn. »Hey, es gehört sich nicht, die Gedanken seiner Mitmenschen zu lesen. Das ist unheimlich«, erwiderte sie lachend.
    Auch er lachte. »Normalerweise tue ich das auch nicht. Ich weiß nur zufällig genau, was du empfindest. Ich verstehe ja genauso wenig wie du, was das zwischen uns ist. Ich weiß nur, dass da etwas ist.« Er hob die Hand und zwirbelte eine ihrer Haarsträhnen zwischen Daumen und Zeigefinger. Dann sah er ihr in die Augen. »Bis jetzt war ich allerdings der Meinung, es wäre nur einseitig.«
    Sie schüttelte den Kopf und wünschte, sie könnte die Tatsachen leugnen. »Ist es nicht«, murmelte sie. Es war eindeutig gegenseitig.
    Doch wie sehr wünschte sie, es wäre anders! Es kam nicht von ungefähr, dass Liza ihre Mitmenschen auf Distanz hielt. Diejenigen, die ihr am nächsten standen, hatten sie immer wieder verletzt oder enttäuscht: ihre Eltern, ihr Bruder und der Mann, der ihr aufgezeigt hatte, wie gefährlich es war, einen Menschen allzu nah an sich heranzulassen. Seit damals hatte sie mit dem Thema Beziehungen ein für allemal abgeschlossen und beschränkte sich auf kurze, unverbindliche Affären.
    Natürlich hatte sie gelegentlich Sex. Keine Frau konnte ohne Sex auskommen. Zumindest Liza nicht. Ihr Leben in Serendipity war trist genug – ihre Freundinnen von der Uni wohnten alle in New York, und sie lebte in der ständigen Angst, dass sich ihre Mitmenschen unweigerlich von ihr abwenden würden, wenn sich Brian wieder einmal danebenbenahm. Manchmal brauchte sie

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