Ich will ja nur dich!
ziemlich ungedulgig.«
Liza erhob sich seufzend. »Ich gehe mal nachsehen. Wer auch immer es ist, ich werde versuchen, ihn abzuwimmeln«, versprach sie und ging zur Tür. Dare folgte ihr.
Sie spähte durch das kleine Fenster, das zur Terrasse hinausging, und fluchte ganz und gar nicht ladylike, sobald sie einen Blick auf den Besucher erhascht hatte.
»Wer ist es denn?«, erkundigte Dare sich.
Sie schüttelte den Kopf und wünschte, sie wäre ihrem Bauchgefühl gefolgt und hätte dem Klingeln keine Beachtung geschenkt.
»Wenn man vom Teufel spricht«, murmelte sie noch, ehe sie die Tür öffnete.
»Hallo Brian.«
Kapitel 9
Während Liza ihren Bruder musterte, der ungeduldig vor ihrer Tür wartete, spürte sie nicht nur die Körperwärme, die von Dare ausging, ihr war auch, als würden sich seine Blicke in ihren Rücken bohren. Sie musste Brian loswerden, und zwar möglichst rasch.
Sie stützte sich mit einer Hand am Türrahmen ab. »Du kommst gerade ziemlich ungelegen.«
Brians Blick wanderte von ihr zu Dare, der sich neben ihr aufgebaut hatte und immer noch oben ohne war.
»Was in aller Welt sucht der denn hier?« In Brians Gesicht spiegelte sich eine Mischung aus Ungläubigkeit und Verärgerung.
Sie schluckte schwer und umklammerte den Türrahmen so fest, dass ihre Finger zu schmerzen begannen. »Das geht dich nichts an. Du musst jetzt gehen. Ich rufe dich später an.«
Brian ignorierte es wie üblich. »Ich dachte noch, ich würde halluzinieren, als ich den Geländewagen in deiner Einfahrt gesehen habe. Ich meine, es ist acht Uhr, und du lässt nie irgendwelche Kerle bei dir übernachten.«
»Brian!« Das fehlte ihr noch, dass ihr Bruder jetzt Details über ihr Liebesleben ausplauderte!
Er schüttelte den Kopf. »Wie konntest du dich bloß ausgerechnet mit einem Bullen einlassen?«, stieß er angewidert hervor.
Liza riskierte einen flüchtigen Blick über die rechte Schulter. Dare hatte den Unterkiefer nach vorne geschoben, verhielt sich aber ansonsten bis jetzt ruhig. Doch seinen angespannten Zügen nach zu urteilen konnte sich das schon bald ändern. Er war sichtlich bereit, bei der nächsten Provokation in die Luft zu gehen, und die würde zweifellos nicht lange auf sich warten lassen, vor allem, wenn Brian betrunken war.
Bis jetzt konnte Liza das nicht beurteilen. Er trug zwar Büroklamotten, aber deshalb konnte er sich trotzdem bereits einen hochprozentigen Zusatz in seinen morgendlichen Orangensaft gekippt haben.
»Was willst du?«, fragte Liza resigniert, denn es war offensichtlich, dass ihr Bruder nicht gehen würde, wie sie es verlangt hatte.
»Vor dem da sage ich gar nichts.« Brian deutete mit dem Kopf in Richtung Dare.
Liza atmete einmal tief durch. »Tja, er bleibt aber noch.«
»Ach ja? Weil er noch nicht angezogen ist? Oder weil ihr noch nicht fertig seid?«, fauchte er wütend, und Liza wäre am liebsten im Boden versunken, weil Dare schon wieder Zeuge einer unrühmlichen Brian-Szene wurde.
Nun, damit war zumindest die Frage geklärt, ob Brian betrunken war oder nicht. Der Bruder, den sie kannte und liebte, hätte im nüchternen Zustand niemals so mit ihr geredet.
»Okay, das war’s«, knurrte Dare und trat vor die Tür, ehe Liza reagieren konnte. »Es wird Zeit, dass du gehst«, informierte er ihren Bruder.
Brian kniff die Augen zusammen. »Das ist nicht dein Haus.«
»Ich wiederhole nur, was deine Schwester bereits gesagt hat.« Dare zuckte betont gleichgültig mit den Achseln, doch Liza konnte er nichts vormachen.
Sie sah zwischen den beiden Männern hin und her und überlegte fieberhaft, wie sie die Situation am besten entschärfen konnte.
»Das hier geht dich nichts an«, zischte Brian feindselig und provozierte Dare damit noch mehr, obwohl bereits offensichtlich war, dass dieser jeden Augenblick explodieren konnte.
In Ermangelung einer besseren Idee streckte Liza die Hand aus und legte sie Dare beschwichtigend auf den Arm. Sie hoffte, ihn damit etwas beruhigen zu können, ehe Brian ihn dazu brachte, etwas zu tun, was er später bereuen würde.
Dare zitterte bereits vor Wut und ließ ihn keinen Moment aus den Augen, und Brian, dieser Dummkopf, hatte nichts Besseres zu tun, als ihn weiter zu provozieren, als wollte er ihn bewusst zum Kampf herausfordern.
Dare spürte, wie sich Lizas Nägel in seinen Arm bohrten, aber sie musste sich keine Sorgen machen; er würde schon nicht durchdrehen. Trotzdem, jemand musste dieses Aas zum Schweigen bringen. Dare konnte nicht
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