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Ich will ja nur dich!

Ich will ja nur dich!

Titel: Ich will ja nur dich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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dass sie die Schuld nicht bei ihr suchte.
    Annabelle schüttelte den Kopf und sagte: »Nein. Sie wissen ja, wie klein mein Laden ist. Ich beschäftige eine Teilzeitangestellte, und das war’s. Die Bankgeschäfte erledige ich selbst.« Es klang gepresst.
    Liza lächelte sie an. »Okay. Vielen Dank für Ihre Geduld und Ihre Aufrichtigkeit.«
    Annabelle wandte sich sogleich ab. »Ich habe Ihnen alles gesagt, was ich weiß«, murmelte sie über die Schulter hinweg.
    Wohl kaum, dachte Dare. Wenn es tatsächlich so wäre, warum gab sie sich dann derart zugeknöpft und war nicht in der Lage, ihnen in die Augen zu sehen?
    »Danke«, antwortete Liza. »Komm, Dare.« Sie zog ihn an der Hand, und beide wandten sich zum Gehen. Sie hatte schon die Hand auf der Türklinke, da hörte sie Annabelle fragen: »Haben Sie in letzter Zeit zufällig etwas von Ihrem Bruder gehört?«
    Liza wirbelte herum. »Sie kennen Brian?«
    Dare drehte sich ebenfalls um, denn er wollte das Gesicht der Frau sehen, um ihre Reaktionen besser einschätzen zu können.
    »Er war ein paarmal hier, um sich ein wenig umzusehen.« Annabelles Blick wanderte unruhig im Geschäft umher, ohne an einem der zahlreichen Gegenstände hängen zu bleiben. Wieder vermied sie jeglichen Augenkontakt.
    »Aber Brian ist Buchhalter«, stellte Liza mit schmalen Augen fest.
    »Er … ähm … er war ein paarmal da«, wiederholte Annabelle lahm.
    Liza trat einen Schritt auf sie zu, doch Dare hielt sie am Arm zurück. Wenn sich Annabelle bedrängt fühlte, machte sie womöglich gleich wieder die Schotten dicht, und dann würden sie nichts in Erfahrung bringen.
    »Hast du mir nicht erst heute Morgen erzählt, dass du Brian die letzten Tage nicht erreicht hast?«, fragte er Liza.
    Sie nickte. »Er ist nicht ans Telefon gegangen und hat auch nicht zurückgerufen. Sprechen Sie denn oft mit ihm?«, erkundigte sie sich bei Annabelle.
    Annabelle fühlte sich sichtlich unwohl. »Manchmal. Wir haben uns vorgestern kurz gehört; da war er allerdings in Eile und meinte, er würde sich noch mal melden. Das hat er aber nicht getan.«
    Dare fragte sich, ob das Gespräch stattgefunden hatte, bevor oder nachdem Liza mit Annabelle über die beiden Schecks gesprochen hatte.
    »Und das ist ungewöhnlich?«, hakte Dare nach.
    Annabelle schüttelte schnell den Kopf. »Nein, er ist ja bloß ein Kunde. Ich wollte nur …«
    Dare setzte ein Grinsen auf und sagte vernehmlich zu Liza: »Sie steht auf ihn!« Dabei lachte er, als wäre er gerade erst dahintergekommen.
    »Nein, ich … also, wir waren eine Weile zusammen«, räumte Annabelle schließlich ein.
    Liza riss die Augen auf. »Das wusste ich ja gar nicht«, murmelte sie.
    Und vermutlich sollte sie es auch nicht wissen, dachte Dare.
    »Wir haben es nicht an die große Glocke gehängt … und dann haben wir Schluss gemacht; sind aber in Kontakt geblieben«, erläuterte Annabelle.
    »Sagen Sie mir doch bitte Bescheid, falls er sich meldet, ja?«, bat Liza sie.
    »Natürlich. Und … ich verstehe, warum Sie wegen der Schecks nachfragen mussten. Tut mir leid, dass ich so patzig reagiert habe.«
    »Schon in Ordnung.«
    Aber Dare sah ihr die Verwirrung deutlich an.
    Annabelle trat von einem Fuß auf den anderen. »Und lassen Sie es mich wissen, falls Sie etwas von ihm hören?«, fragte sie.
    »Mach ich.«
    Sie traten hinaus in die sommerliche Hitze. Sobald sie beim Auto angelangt waren und Dare ihr die Tür geöffnet hatte, drehte sich Liza zu ihm um und drückte ihn kräftig an sich.
    »Danke, dass du mitgekommen bist.«
    »Gern geschehen.«
    Den darauffolgenden Tag verbrachte Liza damit, alltägliche Aufgaben zu verrichten – und zu arbeiten. Sie überließ Jeff den Auftrag in Mystic, weil sie die Stadt nicht verlassen wollte, solange jemand Brian und damit auch sie bedrohte. Nach dem Besuch bei Annabelle hinterließ Liza zweimal täglich eine Nachricht auf der Mailbox ihres Bruders und war nervös und besorgt, weil sie nichts von ihm hörte. In Dares Gegenwart hielt sie sich diesbezüglich allerdings zurück – so fürsorglich er auch im Umgang mit ihr war, es war definitiv zu viel verlangt, dass er Mitleid mit Brian empfand.
    Immerhin hatte sie Dare mit einiger Mühe dazu bringen können, keinen Urlaub zu nehmen, sondern wieder arbeiten zu gehen. Sie hatten einen Kompromiss geschlossen – Liza hatte sich einverstanden erklärt, dass er sie morgens in die Firma fuhr und nach Feierabend, wenn seine Schicht vorbei war, wieder abholte, um sie nach Hause

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