Ich will ja nur dich!
es doch jahrelang dein Zuhause war?«, stichelte eine der säuerlich dreinblickenden Damen mit einem Anflug von Schadenfreude.
Faith zog unwillkürlich den Kopf ein.
Alle sahen zu ihrer Mutter, die prompt puterrot anlief. Sie tat Liza leid. Niemand wusste besser als sie, was es bedeutete, für die Fehler eines Familienmitglieds zur Verantwortung gezogen zu werden.
Lanie straffte die Schultern und warf einen Blick in die Runde. »Nun, ich bin froh, dass sich das Haus jetzt in den Händen meiner Tochter befindet, wenn es schon den Besitzer wechseln musste«, sagte sie hoch erhobenen Hauptes, und Liza konnte förmlich spüren, wie erleichtert und stolz Faith in Anbetracht dieser Antwort war.
»Wie ihr sicher wisst, hat Ethan das Haus nämlich auf seine Frau, also meine Tochter, überschrieben, sodass es jetzt wieder im Familienbesitz ist«, fügte Lanie hinzu.
»Mutter!«, stieß Faith entsetzt hervor.
»Ich glaube, es ist an der Zeit, dass wir uns dem nächsten Punkt auf der Tagesordnung widmen«, mischte sich Caroline ein, ehe sich die Lage weiter zuspitzen konnte.
Gut gemacht , dachte Liza.
»Reden wir nun darüber, was mit den diesjährigen Spendeneinnahmen passieren soll«, fuhr Caroline fort. »Faith und die Mitglieder des Komitees wollen uns allen einen Vorschlag unterbreiten, der – wie ich finde – durchaus seine Berechtigung hat.« Damit bedeutete sie Faith, erneut das Wort zu ergreifen.
Doch Lucille, deren Tochter die Veranstaltung im Vorjahr organisiert hatte, erhob sich. »Nun, da der Park im Stadtzentrum zerstört wurde, erübrigt sich diese Frage doch wohl!« Diesmal bedachte sie Liza mit einem feindseligen Blick, als hätte Liza ihr Auto absichtlich in den Pavillon gelenkt, dabei machte sie sich weiß Gott schon selbst genügend Vorwürfe deswegen.
»Also, erstens: Unfälle passieren nun einmal«, stellte Faith fest. »Und zweitens hat das Komitee eine anonyme Spende erhalten, dank derer die Kosten für die Wiederherstellung des Zentrums zur Gänze gedeckt sind.«
Mit dieser Ankündigung erntete sie spontanen Beifall, doch Liza krümmte sich innerlich vor Verlegenheit. Es war ihr alles andere als recht, dass Ethan – wohl auf Faiths Bitte hin – das nötige Geld dafür zur Verfügung gestellt hatte.
»Deshalb schlagen wir vor, dass die Spenden, die wir bei der diesjährigen Benefizgala einnehmen, dem Jugendzentrum der Stadt zugutekommen.«
»Wie bitte? Ihr wollt das Geld an einen besseren Kindergarten für bockige Teenager verschwenden, die nichts mit ihrer Freizeit anzufangen wissen?«
Liza war froh, dass sie die Frau, die das gesagt hatte, nicht kannte – sie konnte darauf verzichten, derart engstirnige Menschen zu kennen. »Also, meiner Ansicht nach ist der Sinn und Zweck von Spendengeldern, Projekte zu unterstützen, die darauf angewiesen sind«, meldete sie sich zum ersten Mal zu Wort.
»Da bin ich ganz deiner Meinung«, pflichtete Kelly ihr bei.
»Danke schön, das freut mich.«
Liza legte ihrer neuen Freundin beschwichtigend eine Hand auf den Arm. Es hatte keinen Sinn, mit jemandem zu diskutieren, der derart borniert war.
Faith hatte die Hände zu Fäusten geballt, doch dann sprang zur allgemeinen Verblüffung ihre Mutter auf und baute sich neben ihr in der Mitte des Wohnzimmers auf. »Was deine Anspielung von vorhin bezüglich meines ehemaligen Zuhauses betrifft, Mary, möchte ich dich daran erinnern, dass du hier über meinen Schwiegersohn sprichst.«
Faith vernahm es mit weit aufgerissenen Augen. Sie ist es wohl auch nicht gewohnt, dass ihre Mutter ihr Schützenhilfe leistet, dachte Liza.
»Soweit ich mich erinnere, warst du über die Tatsache, dass er euer altes Zuhause gekauft und deine Tochter geheiratet hat, alles andere als erfreut«, konterte Mary.
Lanie Harrington war erneut feuerrot angelaufen, blieb jedoch, wo sie war. Sie musterte die Frau namens Mary und die Damen, die um sie herum saßen, dann erwiderte sie mit fester Stimme: »Ich habe mich eben in ihm getäuscht. Und genau das tut ihr auch.«
»Da muss ich ihr zustimmen«, mischte sich Caroline ein und bedachte Mary mit strenger Miene. »Mary, ich erwarte von niemandem hier, mit den anderen einer Meinung zu sein, aber ich bestehe darauf, dass du deine Einwände mit einem gewissen Maß an Respekt vorbringst. Wenn du dazu nicht in der Lage bist, muss ich dich leider bitten, mein Haus zu verlassen.«
»Also, das darf ja wohl nicht wahr sein! Wie es aussieht, sind die Tage, als noch die richtigen Leute das
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