Ich will ja nur dich!
Nachricht hinterlassen; er wird gegen zehn bei mir zu Hause sein. Ich habe keine Ahnung, wieso ich so … verblüfft war. Eine absolut alberne Reaktion. Die beiden sind schließlich Arbeitskollegen, da ist es doch kein Wunder, wenn sie …«
»Was? Sich gemeinsam Wohnungen ansehen?« Kelly nahm im Gegensatz zu Faith kein Blatt vor den Mund.
»Kelly!«, stieß Faith empört hervor, aber etwas in Kellys Gesicht verriet ihr, dass sie Faiths Reaktion verstand.
»Es bedeutet ja nicht, dass sie zusammenziehen wollen. Sie wollen bloß beide eine Wohnung kaufen, deshalb sind sie gemeinsam losgezogen«, erklärte Faith lahm.
»Es ist nichts dagegen einzuwenden, wenn Freunde so etwas tun«, pflichtete Liza ihr bei.
»Überhaupt nicht – solange die Freundin darüber informiert ist, damit sie nicht aus allen Wolken fällt, wenn sie davon erfährt, oder?« Kelly musterte Liza.
Diese nickte. »Stimmt.«
Faith schien derselben Meinung zu sein, denn sie nickte ebenfalls.
Aber dennoch warf die Neuigkeit, dass Dare und Cara sich gemeinsam Wohnungen anschauten, Liza nach wie vor aus der Bahn. Vielleicht war es aber auch ganz allgemein die Tatsache, dass Dare sich mit dem Gedanken trug, eine Wohnung zu kaufen. Was vollkommen albern war, immerhin hatte Liza ja auch ein eigenes Haus. Warum also konnte sie Dare nicht zugestehen, dass er ebenfalls seine eigenen vier Wände wollte?
Außerdem ging sie doch ohnehin davon aus, dass ihre Beziehung früher oder später den Bach runtergehen würde. War es da nicht besser, wenn er offenbar derselben Ansicht war?
Kapitel 15
»Diese Wohnungen waren ja echt der Hammer«, schwärmte Cara nun schon zum fünfzehnten Mal, seit sie den Rückweg angetreten hatten.
Dare nickte, dabei war er weit weniger begeistert als sie. »Die Gegend ist ganz nett, ja.« Aber er war nur halbherzig bei der Sache gewesen und hatte sich im Grunde den ganzen Abend über nicht wohl in seiner Haut gefühlt.
Die tipptopp ausgestatteten, unmöblierten Wohnungen mit den glänzenden Armaturen hatten bei ihm eher ein Gefühl der Leere ausgelöst, während Cara ernsthaft überlegte, eine davon zu erwerben.
»Lass uns noch etwas trinken gehen«, schlug sie vor und lenkte den Wagen auf den Parkplatz hinter Joe’s Bar, wo er sein Auto abgestellt hatte, um später damit zu Liza zu fahren.
Dare warf einen Blick auf die Uhr. Er hatte noch eine Stunde Zeit, ehe er bei Liza sein sollte. Da er nichts von ihr gehört hatte, müsste ein schneller Drink eigentlich drin sein.
»Na gut, meinetwegen.« Kaum hatten sie das Lokal betreten, da drangen sogleich drei unverwechselbare Frauenstimmen und ein vertrautes Gegacker an sein Ohr.
Überrascht steuerte er auf den betreffenden Tisch zu, und als er Liza erblickte, wurde ihm gleich leichter ums Herz, und das Gefühl der Enge in seiner Brust, das dafür gesorgt hatte, dass ihm die Wohnungen vorhin so kalt und kahl erschienen waren, verflog.
»Hey«, sagte er und musste unwillkürlich lächeln.
»Hi.« Liza sah von ihm zu seiner Begleiterin, dann fügte sie etwas leiser hinzu: »Hallo, Cara.«
»Hi.« Cara nickte ihr zu.
»Na, das ist ja eine Überraschung!« Faith stand auf und küsste Dare auf die Wange.
»Und gutes Timing obendrein«, fügte Kelly hinzu. »Liza meinte gerade, sie würde gerne gehen, und da sie mit uns hier ist, hätten wir unsere kleine Spontanparty vorzeitig abbrechen müssen.«
Kelly hatte ein volles Glas vor sich stehen, kein Wunder also, dass sie noch nicht gehen wollte, zumal sie nicht von Nash zu Hause erwartet wurde, weil dieser zurzeit an einem umfangreichen Fall arbeitete, wie Dare wusste.
»Ich bringe Liza gern nach Hause.« Dann sah er zu Cara. »Macht es dir etwas aus, wenn ich gehe und die Mädels hier dir Gesellschaft leisten?«
»Aber nein«, antwortete sie mit einem ehrlichen Lächeln.
Liza schüttelte den Kopf. »Also, meinetwegen müsst ihr eure Pläne nicht ändern«, sagte sie und sah erneut von Dare zu Cara. »Ich kann auch ein Taxi nehmen.«
»Vergiss es. Allein gehst du nirgendwohin.«
»Ist schon in Ordnung. Ich will nicht, dass du das Gefühl hast, du müsstest für mich den Babysitter spielen«, erwiderte sie, ohne ihn anzusehen.
Dare musterte sie prüfend, verwirrt von ihrer Reaktion. Sie waren sich doch einig gewesen, dass sie seinen Schutz benötigte, bis sie herausgefunden hatte, wo Brian steckte, oder zumindest bis er seine Schulden beglichen hatte. Und seit wann betrachtete sie ihn als ihren Babysitter?
Ȁhm, Cara,
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