Ich will kein Autogramm (Ich will kein ...) (German Edition)
ausgeschaltet. Aber ich nehme an, Tini und Sanni können sich denken, was hier los ist.
Wieder beschleicht mich dieser ungute Gedanke an Montag. Was wird aus uns werden? Wir müssen ja demnächst in die ›normale Welt‹ zurück. Um genau zu sein sehr bald, denn ich muss morgen arbeiten. Tom wird in der Früh zurückfliegen. Hach, da fällt mir auf: Ich habe ja noch nicht einmal ein Auto herumstehen gesehen?
Oh!!! Wie kommen wir dann eigentlich wieder weg von hier?
»Tom, sag einmal, wann sollen wir denn zurück nach Wien fahren?«
»Was hältst du von fünf? Ich lasse uns dann von Jason und Will abholen.«
»Was? Wo sind denn die zwei?«
»Oh, unten im Dorf. Die sind da in einem kleinen Hotel eingemietet. Sie haben mich ja auch hergefahren.«
»Aha. Okay, also sie holen uns um fünf. Und dann?«
»Na ja, wenn es dir nichts ausmacht, würde ich heute Nacht noch gerne mit dir in deiner Wohnung verbringen. Die Jungs können in Wien ja in einem Hotel übernachten.«
»Und das geht?«
»Was meinst du?«
»Na ja, dass wir in Wien bei mir sind, und deine beiden Wachhunde woanders?«
Tom grinst mich an.
»Ja Baby, das geht. Ich habe dir ja immer gesagt, alles geht.«
Dann küsst er mich und fängt wieder an, mich ganz und gar unanständig zu streicheln.
»Vertrau mir Mara, alles wird gut. Und wir werden das schon schaffen. Ich liebe dich wirklich. Und ich möchte mein Leben mit dir teilen. Wie wir das zwischen den beiden Kontinenten hinbekommen, das müssen wir noch herausfinden. Aber es wird funktionieren. Weil wir es so wollen, oder?«
»Ja«, hauche ich.
Also ich habe keine weiteren Fragen mehr. Der heutige Abend ist gesichert. Mit dem Rest will ich mich jetzt nicht beschäftigen ...
Kapitel 14
I ch starre meinen Computer an. Heute geht nichts. Aber rein gar nichts.
Meine Gedanken sind immer noch bei Tom. Es hat mich auch alle Mühe gekostet, überhaupt hierher in die Redaktion zu kommen. Zuerst musste ich nach unserem Abschied über eine Stunde heulen. Dann habe ich mich notdürftig geschminkt und na ja, jetzt sitze ich hier. Und zu allem Übel steht ein Strauß roter Rosen samt Karte von Tobias vor mir auf dem Schreibtisch. Wurde gerade geliefert.
Gedankensplitter jagen durch meinen Kopf. Tom, sein Gesicht, unser Wochenende, Tobias, unsere Telefonate letzte Woche, meine innerliche Entscheidung für ihn, das Auftauchen von Tom auf der Hütte, mein ›Ja‹ zu ihm ... All das geistert unsortiert durch meine Hirnzellen.
Ich kann heute keine Story schreiben. Was ist schon ein dämlicher Wirtschaftsartikel verglichen zu meinen Problemen?
Wobei? Was sind eigentlich meine Probleme? Ich will doch Tom? Oder etwa nicht?
Na ja, was ist, wenn das immer so weitergeht? Wir haben irgendwo ein nettes Wochenende und danach geht es mir wieder beschissen? Wäre da Tobias nicht doch die bessere Wahl? Das solidere und abschätzbarere Leben?
Ach, ich weiß auch nicht.
Mein Diensttelefon läutet. Trudi ist dran.
»Mara, kannst du kurz zu Walter kommen?«
»Oh, ja, gleich Trudi.«
»Okay! Sage ich ihm. Danke.«
Auf meinem Computer poppt Facebook auf.
Martina Sommer
Huhu Mara! Wie war es?
Tamara Dohm
Hi Tini! Es war ...
Einfach unglaublich, aber jetzt geht’s mir gerade nicht so gut. Ich muss gleich zum Chef, wir hören uns später, ja?
Martina Sommer
Okay. Aber wirklich!!!
Tamara Dohm
Ja, wirklich Tini! Versprochen. Ich ruf dich dann an.
Martina Sommer
***
W alter erwartet mich schon in seinem Büro. Sieht zumindest so aus. Gute Laune scheint er nicht zu haben. Mir egal. Ich habe ja auch keine.
»Hallo Mara. Bitte nimm Platz.«
»Danke, Walter. Was gibt es denn?«
»Mara, wir haben ein, sagen wir einmal, etwas größeres Problem.«
»Was? Welches denn?«
»Mhm. Ja, also du weißt, ich mische mich ja nie in das Privatleben meiner Mitarbeiter ein, aber ich glaube, jetzt muss ich es tun.«
Unruhig rutscht Walter auf seinem Stuhl hin und her. Und mir wird auf der Stelle heiß.
»Ähm, kannst du etwas deutlicher werden? Geht es um mein Privatleben?«
»Ja Mara, geht es. Also, wie soll ich es sagen? Für mich persönlich ist das mit dir und diesem, ähm, Hollywood-Star okay. Aber da unten vor der Redaktion stehen zirka zwanzig Fotografen und unser Portier ist verzweifelt. Er hat mich angerufen, weil er gar nicht mehr weiß, wie er die Meute davon abhalten kann, das Gebäude zu stürmen. Ich habe ihm drei Redakteure hinuntergeschickt, und die Polizei gebeten, herzukommen.«
»Was?«, schreie
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