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Ich will vergelten: Thriller (German Edition)

Ich will vergelten: Thriller (German Edition)

Titel: Ich will vergelten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Hannah
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hingegangen?«
    »Ich fürchte, nein.«
    »Sind Sie mit dem BMW hingefahren?«, fragte Gormley.
    »Nein, ich hab den Zug genommen.« Freek gähnte, hatte genug von ihren Fragen. »Ich hasse Autobahnfahrten. Ich kann Langeweile extrem schlecht ertragen, wie Sie wahrscheinlich bereits bemerkt haben.«
    »Und an dem Mittwoch?«, drängte Daniels. »Wo waren Sie am Fünften?«
    »Soweit ich weiß, war ich zu Hause.«
    »Lassen Sie mich raten …«, sagte Gormley. »Sie haben sich die Haare gewaschen, dann haben Sie ferngesehen, und es gibt niemanden, der das bestätigen kann.«
    Freek grinste.
    Daniels wollte ihm eine reinhauen, das überhebliche Grinsen von seinem Gesicht wischen. Sie schlug seine Akte auf, nahm ein paar Bilder und Poster heraus und schob sie über den Tisch, wobei sie sie vor ihm ausbreitete. Er sah völlig unbesorgt darauf hinunter.
    »Ich mag sportliche Mädchen!«, sagte er. »Das verstößt gegen kein Gesetz, oder?«
    Daniels nahm den Flyer heraus und schob auch ihn über den Tisch, wobei sie sein Gesicht nach einer Reaktion absuchte. Es gab keine. Nur dieselbe Arroganz, die er schon die ganze Zeit an den Tag gelegt hatte.
    »Dieser spezielle Flyer ist gefälscht worden«, sagte sie.
    »Hab ich nichts mit zu tun.« Er zuckte nicht zusammen, schob ihr das Flugblatt einfach zurück. »Gehört niemandem, also habe ich’s mitgenommen. Ich sammle solches Zeug, wie Sie sehen können.«
    Entweder war er besonders abgebrüht, oder er sagte die Wahrheit und hatte den Flyer für sein Privatvergnügen mitgehen lassen. Daniels vermutete Letzteres und beließ es dabei. Für den Augenblick. Sie hatte es eilig, hier rauszukommen, den Schweinehund ihren Kollegen aus Durham zur weiteren Vernehmung zu übergeben. Es war ihr scheißegal, was danach mit ihm passierte. Sie hatte wichtigere Dinge zu tun. Sie entschied in diesem Moment, ihn auf Kaution freizulassen, zögerte aber kurz, als sie daran dachte, welche Wirkung das auf Bryony Sharp haben konnte. Maxwell hatte gesagt, sie sei ein nettes Mädchen und hätte höllische Angst, dass dieser Mistkerl wieder jemanden unter Drogen setzen könnte. Wenn Daniels ihn jetzt freiließ, wie konnte sie das vor ihr rechtfertigen?
    Carmichael.
    Lisa verstand, was das Mädchen durchmachte. Sie würde Bryony helfen, den Gesamtzusammenhang zu sehen, sie überzeugen, dass die Polizei ihren Blick fest auf Freeks verbrecherische Handlungen gerichtet hielt, und ihr versprechen, dass etwas dagegen getan würde, vielleicht nicht direkt in Verbindung mit ihrem Fall, aber dass es nichtsdestotrotz Konsequenzen geben würde. Der Widerling würde erst einmal seinen Job verlieren, besonders wenn Patricia Conway an der Universität herausfand, was er getrieben hatte. Und das würde sie sicher. Und wenn Durham mit ihm fertig wäre, würde er wegen seiner Beteiligung an dem Prostitutionsring hinter Gitter gehen. Was auch immer Daniels jetzt zu ihm sagte, dafür würde sie sorgen.
    Sie lächelte – ein mörderisches Lächeln –, fühlte sich innerlich ganz warm und behaglich.
    »Ich bin ein vernünftiger Mensch«, sagte sie schließlich. »Fürs Erste werde ich Sie auf Kaution freilassen. Aber bevor Sie sich zu sehr freuen, in Kürze kommen die Detectives aus Durham, um sich lange und ausgiebig mit Ihnen zu unterhalten. Wenn Sie ihnen dabei helfen, die Leute zu schnappen, nach denen sie suchen, wer weiß? Vielleicht könnte ich dann ein gutes Wort für Sie einlegen. Wenn Sie aber nicht mit ihnen kooperieren, dann werde ich Ihnen hart zusetzen, wenn Sie für eine Entscheidung hierher zurückkommen. Verstanden?«
    »Klar und deutlich.« Freek verschränkte die Arme. »Habe ich eine Wahl?«
    »Natürlich.« Daniels stand auf. »Sie können annehmen oder ablehnen.«
    Daniels beendete die Vernehmung und ging zurück nach oben. Sie rief Carmichael in ihr Büro und informierte sie über die Ergebnisse von Freeks Verhör. Ihre junge Kollegin blickte zu Boden, ihre Kehle wie zugeschnürt, sodass sie kein Wort herausbrachte. Daniels gab ihr einen Augenblick, damit sie die Fassung zurückgewann. Als sie aufsah, war der Stress der vergangenen Tage beinahe verschwunden.
    »Danke, Boss.« Carmichael senkte die Stimme. »Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie erleichtert ich bin, dass mein Undercover-Pfusch nicht Teil einer öffentlichen Gerichtsverhandlung wird.«
    »Dazu wäre es nie gekommen, Lisa.«
    »Ich weiß das zu schätzen«, sagte Carmichael und fügte dann hinzu: »Robert Lester ist am

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