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Ich will vergelten: Thriller (German Edition)

Ich will vergelten: Thriller (German Edition)

Titel: Ich will vergelten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Hannah
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einen will. Und ich werde einen wollen. Darauf können Sie sich verlassen.«
    »Ich frage Sie gar nichts, Susan. Sie erzählen es mir, oder?« Der Wagen neben ihnen fuhr wieder ab. Das kleine Mädchen auf dem Rücksitz winkte. Susan Makepeace winkte nicht zurück, also tat Daniels es an ihrer Stelle, lud sie dazu ein, das Gespräch fortzusetzen, wobei sie versuchte, nicht konfrontativ zu klingen. »Was sagten Sie gerade, Susan?«
    Makepeace sah auf ihre Hände hinunter. »Die ganze Zeit, in der wir getrennt waren, trug ich weiter Jimmys Ringe. Das war eines der ersten Dinge, die ihm auffielen, als wir uns vor einem Monat in Kirby Ayden trafen, ganz zufällig. Er war sehr unglücklich, sagte, dass er mich zurückwollte. Kurz darauf erklärte er mir, wer Finch war. Er bat mich, ihm dabei zu helfen, dem Mistkerl eine Lektion zu erteilen. Nein, das stimmt so nicht. Er flehte mich darum an. Ging auf die Knie und weinte wie ein Baby, so war es. Er versprach mir aber, Jess nicht wehzutun …«
    »Das ist völliger Unsinn, und Sie wissen das. Jimmy hat nichts dem Zufall überlassen. Er hatte Finch beobachtet und seine Rache bis ins letzte Detail geplant.« Daniels fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. »Mein Gott, es muss für ihn gewesen sein wie Weihnachten und Ostern zusammen, als er Sie gesehen hat! Machen Sie sich nichts vor, er hat Jess wehgetan, und er hat ein anderes Mädchen getötet – alles, um an Ihrem Arbeitgeber Rache zu nehmen.«
    »Das glaube ich Ihnen nicht.«
    »Glauben Sie, was Sie wollen, es ist wahr. Er hat Sie benutzt, Susan, Sie ausgetrickst. Können Sie das nicht sehen?«
    »Er hat mich geliebt.«
    Daniels dachte einen Augenblick lang nach. »Er hat Ihnen nie gesagt, dass er wieder geheiratet hat, oder?«
    Das traf sie schwer, Daniels konnte es in ihren Augen sehen. Nur ein leises Aufflackern von Gefühl, aber es war trotzdem da. Und wenn rachsüchtige Menschen verletzt werden, dann ist ihre erste Reaktion, dasselbe zu tun.
    »Sehr clever, Detective Inspector, aber es wird nicht funktionieren.« Das Feixen kam wieder. »Ich werde Ihnen nicht sagen, wo er sie versteckt hält, und auch nicht, wo er lebt.«
    »Das tut er nicht mehr.« Daniels stach mit dem Dolch zu, ganz langsam. »Leben, meine ich.«
    Völlige Stille.
    »Oh, hatte ich das nicht erwähnt? Jimmy hat sich gestern Nacht in der Zelle vergiftet.« Daniels wartete auf eine Reaktion. Es kam keine. Deshalb drehte sie den Dolch noch ein wenig weiter, ruckte ihn, als er das Herz erreichte. »Er ist tot, Susan. So wichtig waren Sie ihm. Also, wenn Sie wissen, wo Jessica ist, dann ist jetzt der Augenblick, es mir zu sagen. Außer, wenn Sie den Rest Ihres Lebens im berüchtigten Frauengefängnis von Durham verbringen wollen. Da landen all die bedauernswerten Frauen wie Sie. Myra Hindley. Rose West. Auch die waren in Männer vernarrt, und wohin hat sie das geführt?«
    »Sie lügen!« Wut hatte sie gepackt.
    Daniels griff in ihre Tasche und zog ein Foto von Jimmy Makepeace hervor, das dienstliche, das nach seinem Selbstmord in der Zelle aufgenommen worden war: Erbrochenes, Schmodder und alles. Sie gab es ihr und bereitete sich auf die Wut der Frau vor. Nur war sie nicht schnell genug. Susan Makepeace fing an, wie eine Besessene zu schreien, schwang ihren linken Arm über den Rücksitz und erwischte Daniels voll mit dem Handrücken im Gesicht; ihr diamantener Verlobungsring drang in Daniels’ Lippe und riss sie weit auf.
    Es stach höllisch.
    Daniels war einen Augenblick wie erstarrt, dann hob sie den Arm, um sich eines zweiten Angriffs zu erwehren. Aber der kam nie. Susan Makepeace kämpfte jetzt mit der Tür, versuchte auszusteigen. Aber Carmichael war ihr einen Schritt voraus gewesen; sie hatte die Voraussicht gehabt, die Kindersicherung einzuschalten. Daniels warf sich über den Sitz, hielt die Frau fest, legte ihr gewaltsam die Handschellen an und vergewisserte sich, dass sie gut und fest saßen. Sie ließ sich auf ihren eigenen Sitz zurückfallen, gerade als die Beifahrertür aufging und Gormleys Kopf darin erschien.
    »Alles okay, Boss?« Er zeigte auf das Blut an ihrer Lippe. »Wo sind die verdammten Kippen?«, rief Daniels.

82
    Susan Makepeace weigerte sich nach ihrem Gespräch im Auto, weiter mit Daniels zu kooperieren, deshalb vernahmen Gormley und Carmichael sie stattdessen. Nicht dass viel dabei herauskam. Sie hatte nicht einen Ton gesagt, seit sie in der Station angekommen waren, und so würde es auch bleiben, wenn Daniels ihren

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