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Ich will vergelten: Thriller (German Edition)

Ich will vergelten: Thriller (German Edition)

Titel: Ich will vergelten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Hannah
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aus dem Wasser nahm, wobei ihr Verlobungsring durch das Seifenwasser glänzte.
    Mrs Partridge trocknete sich die Hände an einem Geschirrtuch ab und erzählte ihnen, dass sie seit mehreren Jahren hier Haushälterin war, seit ihre Vorgängerin ihre Schürze abgelegt hatte und weitergezogen war. Daniels’ Blick fiel auf einen altmodischen Wandbehang mit der Inschrift Trautes Heim, Glück allein. Als sie sich wieder umdrehte, war die Haushälterin gerade dabei, Tee aus einem großen Aluminiumkessel einzugießen, und Carmichael betrachtete einen Teller mit frisch gebackenen Sultaninen-Scones.
    »Bedienen Sie sich«, sagte die Haushälterin.
    Carmichael nahm einen und sog den Duft ein, als sie sich ihn unter die Nase hielt. »Hm, so was habe ich nicht mehr gerochen, seit ich bei meiner Tante gewohnt habe.«
    Die Haushälterin schob einen Topf mit hausgemachter Himbeermarmelade in ihre Richtung. Sie gab Carmichael einen Löffel aus echtem Silber.
    Daniels zeigte auf die Fotografie eines jungen Mädchens an der Wand gegenüber dem Wandbehang.
    »Enkelin?«, sagte sie.
    »Tochter.« Mrs Partridge lächelte. »Ich habe keine Enkel.«
    »Ich bin mir sicher, sie schätzt Ihre Kochkünste …« Carmichael sah nicht auf. Sie war zu beschäftigt damit, in ihren Scone zu beißen und ihn mit Tee hinunterzuspülen. »Sie sollten einen probieren, Boss. Die sind toll.«
    Daniels warf ihr einen Blick zu: Sie waren zum Arbeiten hier, nicht um sich zu amüsieren.
    Carmichael verstand ihr Zeichen, wischte sich die Krümel von den Lippen und fragte: »Wie lang ist Tom Pearce schon Fahrer hier?«
    »Seit ungefähr vier Jahren.« Mrs Partridge dachte einen Augenblick lang nach. »Es könnten auch fünf sein, wenn ich darüber nachdenke. Er kannte Mr Finch von damals, als sie zusammen in der Armee waren.«
    »Und wie lang ist das her?« Daniels wollte mehr wissen. Finchs Verbindung zu Bright beunruhigte sie immer noch. Sie verstand nicht, warum ihr früherer Chef nicht hatte preisgeben wollen, in welchem Regiment sie gewesen waren, als er vom Ablauf der Tat im Fall von Amy Grainger erfahren hatte. Mrs Partridges Antwort unterbrach ihren Gedankengang.
    »Es muss schon über zehn Jahre her sein, dass Mr Finch den Dienst quittiert hat.«
    »Und seitdem ist er die ganze Zeit mit Mr Pearce in Kontakt geblieben?«, fragte Carmichael.
    Mrs Partridge kicherte, als ob die Frage albern gewesen wäre. »Oh nein, Liebes. Mr Finch ist ein wichtiger Mann, niederer Landadel, wenn man so will.« Sie sah sich um, um sicherzugehen, dass sie nicht gehört werden konnte. »Um Himmels willen, nein. Wenn ich mich recht erinnere, hat Tom einen Artikel über Mr Finch in der Lokalzeitung gesehen und hat ihm geschrieben und um eine Stelle gebeten. Es lief gerade nicht so gut bei ihm, wissen Sie. Ja, ich bin mir sicher, so war’s. Mr Finch hatte gerade seinen Fahrer verloren und, nun, es war Glück für beide, wie sich herausstellte.«
    Daniels fragte: »Haben Sie Jessica gesehen oder von ihr gehört, seit sie auf die Universität gegangen ist?«
    Die Haushälterin sah zu Boden.
    »Mrs Partridge?«
    »Sie hat mir ein- oder zweimal gesimst.«
    Daniels’ Interesse wuchs. »Können Sie sich erinnern, wann Sie zum letzten Mal von ihr gehört haben?«
    »Das war vor ein paar Wochen. Aber das ist nicht ungewöhnlich …« Mrs Partridge fing an sich zu winden, wrang ihre Hände auf dem Schoß. »Mr Finch muss das nicht wissen, oder? Ich bin nicht sicher, ob er damit einverstanden wäre, wissen Sie. Ja, eigentlich bin ich mir sogar sicher, dass es ihm nicht gefallen würde. Er ist oft geschäftlich unterwegs, und ich bin für Jess über die Jahre so etwas wie eine Mutter geworden. Wir verstehen uns gut, und sie denkt immer an meinen Geburtstag, schickt mir Weihnachtskarten und so was. Sie ist ein sehr aufmerksames Mädchen. Ich hoffe nur, ihr ist nichts Schlimmes zugestoßen.«
    Ein Bild von Amy Grainger, wie sie irgendwo in der Einsamkeit auf dem nassen Boden lag, tauchte in Daniels’ Kopf auf; jede Einzelheit hatte sich in ihr Hirn gebrannt: die grünen, blicklosen Augen, eine Pfütze geronnenes Blut unter dem linken Ohr, ein verlorener Schuh. Daniels wusste, es war unwahrscheinlich, aber sie hoffte, dass der Fund des ungewöhnlichen Minerals am Absatz dieses Schuhs der Schlüssel für die Lösung des Falls war. Ein eindeutiger Hinweis. Etwas, womit sie arbeiten konnte.
    Zumindest eine Chance, um Jessicas Leben retten zu können.
    Mrs Partridge hatte ihre Besorgnis

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