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Ich wuensch mir dich

Ich wuensch mir dich

Titel: Ich wuensch mir dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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ein Bote über den Weg, der das hier für dich abgegeben hat.« Nadine legte mit deutlichem Unmut einen Strauß gelber Rosen auf Emilys Bettdecke und wedelte mit einer Karte in der Luft herum. »Von ihr!«
    »Blumen?« Emily schmunzelte.
    Nadines Augenbrauen hoben sich geringschätzig. »Wie sinnig, einer Frau, die eine Gärtnerei besitzt, Blumen zu schenken.« Sie verzog den Mund. »Sie macht sich an dich ran. Und dir scheint das zu gefallen.«
    »Unsinn. Lara hat mir gestern Abend lediglich einen Krankenbesuch abgestattet.«
    »Sie war hier?«
    »Ja. So gegen sechs. Sie hat mir was zu essen gemacht und mir vorgelesen. Und dann bin ich eingeschlafen. Wie spät ist es?«
    »Zehn«, lautete Nadines kurz angebundene Antwort.
    „Was?“, staunte Emily. So lange hatte sie geschlafen? Dank Laras Pflege! Und dann schickte sie auch noch Blumen. Wie lieb von ihr.
    »Aber Schatz, du hättest doch sagen können, dass es dir so schlecht ging. Dann wäre ich selbstverständlich hiergeblieben.« Nadine setzte sich zu Emily aufs Bett. »Ich hätte dich gerne umsorgt. Aber du meintest, ich müsse mir keine Gedanken machen.« Nadines Gesicht kam näher. »Diese Bazillen sind mir doch so was von egal«, flüsterte sie mit zärtlicher Stimme.
    Es war ein Missverständnis, dachte Emily, während sie sich von Nadines Liebkosungen mittragen ließ. Einfach nur ein Missverständnis. Ich hätte nur etwas sagen müssen. Dann wäre Nadine bei mir geblieben und eine ebenso gute Krankenschwester gewesen wie Lara. Die Welt ist voller Missverständnisse.
     
    ***
     
    Emily spürte die Wärme der Geliebten im Rücken, ihre weichen Brüste. Nadine hielt sie umschlungen. Nur langsam beruhigten sich ihre Körper.
    »Ich wusste es schon, als ich dich das erste Mal sah«, flüsterte Nadine an ihrem Hals. »In dir schlummert wilde Leidenschaft. So viel Sanftmut braucht ein Ventil.«
    Emily schmunzelte in sich hinein. »Lügnerin. Als wir uns das erste Mal sahen, konntest du vor lauter Tränen gar nichts sehen. Deshalb bist du ja vor mein Auto gelaufen.«
    »Ja, aber als ich dich das erste Mal sehen konnte, dann, bei dir zu Hause, als ich dir bei einer Tasse Tee mein Herz ausschüttete, da wusste ich es schon. Das meinte ich.«
    »Da hattest du bereits solche Gedanken?«, tat Emily entsetzt. »Du warst ein Häufchen Elend, dachte ich.«
    Nadine kniff ihr scherzhaft in die Seite.
    »So fühlte ich mich ja auch. Den Job verloren, kurz darauf von der Freundin einfach so vor die Tür gesetzt, die gemeinsame Wohnung plötzlich das Liebesnest für die neue Flamme. Mir war wirklich elend zumute. Ich wusste nicht, wie weiter.«
    »Ja, mir blieb gar nichts anderes übrig, als dich aufzunehmen«, erinnerte Emily sich. Kichernd fügte sie hinzu: »Ich kann einfach nicht anders. Was ich auf der Straße finde, muss ich bemuttern.«
    Nadine puffte Emily erneut in die Seite. »Vergleichst du mich etwa mit Isak? Überhaupt, bemuttern würde ich das nicht gerade nennen, was du mit mir gemacht hast.«
    »Ich mit dir? Umgekehrt wird wohl ein Schuh draus. Du hast mich regelrecht verführt.«
    »Ich wusste mir nicht anders zu helfen. Als du nach einer Woche den Vorschlag machtest, mir bei der Wohnungssuche zu helfen, wollte ich schon gar nicht mehr weg von dir.«
    Emily drehte sich um, schaute Nadine zärtlich in die Augen, streichelte ihr Gesicht. »Ich hatte keine Ahnung, wie es in dir aussah. Das Schimmern in deinen Augen hielt ich für unterdrückte Tränen. Kein Gedanke, dass der Ausdruck in deinem Gesicht etwas anderes als Trauer sein könnte. Ich war so überrascht …«
    »Für mich kam dieses Gefühl noch viel unerwarteter. Das kannst du mir glauben. Ich war mir auch nicht ganz sicher, ob ich nicht nur Trost suchte.«
    Emily küsste Nadine auf die Nasenspitze. »Das bist du hoffentlich jetzt.«
    Nadine lächelte. »So sehr, dass ich dich furchtbar vermissen werde, wenn ich nächste Woche zu diesem blöden Kursus muss.« Sie seufzte. »Muss ich denn wirklich?«
    »Ja, Schatz. Du hast dich jetzt lange genug davor gedrückt.«
    »Na gut. Aber danach besuchen wir endlich deine Eltern. Davor hast du dich lange genug gedrückt. Dass du dich nicht schämst, sie drei Jahre nicht besucht zu haben.«
    »Sie wohnen einfach zu weit weg«, verteidigte Emily sich.
    »Aber dafür perfekt. Eine Finca auf Mallorca. Ideal für Urlaub. Oder ist es, weil du ihnen noch nichts von der Hochzeit gesagt hast? Bereust du schon, Ja zu meinem Antrag gesagt zu haben?« Nadines schalkhaft

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