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Ich wuensch mir dich

Ich wuensch mir dich

Titel: Ich wuensch mir dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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sich ja nicht ausgenutzt«, gab Holger zu bedenken. »Woher willst du überhaupt so genau wissen, dass es so ist, wie du sagst? Du kennst diese Emily kaum. Und die Freundin vermutlich noch viel weniger.«
    »Das sieht man auf Anhieb. Die beiden sind wie Tag und Nacht. Emily die Sanftmut in Person. Selbst in grüner Latzhose und grauem Pullover wirkt sie wie ein Engel.« Lara geriet ins Schwärmen. »Wahrscheinlich weil das, was sie sagt, immer so klingt, als wiederhole sie nur eine altbekannte Wahrheit. Dabei strahlt sie unentwegt Freundlichkeit aus. Mit ihren warmen Augen, dem lächelnden Gesicht und der ruhigen Stimme. Emily ist eine Seele von Mensch.« Ihr Ton änderte sich schlagartig, verlor jedes Wohlwollen, als sie jetzt zum anderen Part kam. »Nadine dagegen ist egoistisch und rechthaberisch, kalt und unsympathisch. Das ganze Gegenteil von Emily.«
    »Gegensätze ziehen sich an«, lautete Holgers lapidarer Kommentar dazu. »Es soll auch Menschen geben, die suchen sich extra einen Partner mit Fehlern aus, damit sie ihn verändern können.«
    »Nein. Emily hält Nadine für herzensgut. Das ist ja das Fatale.« Lara seufzte aus tiefstem Herzen.
    Holger kniff die Augen zusammen, schaute Lara intensiv an. »Vielleicht bist du auch nicht objektiv«, meinte er dann.
    Das Klingeln an der Tür enthob Lara einer Antwort. Sie ging, um dem Pizzaboten zu öffnen. Mit zwei Pizzen beladen kam sie zurück ins Wohnzimmer. Holger hatte bereits Besteck aus der Küche geholt und schob gerade das Schachbrett zur Seite, sodass die beiden Kartons zwischen ihnen Platz hatten.
    Lara öffnete den Deckel des Pizzakartons, schnupperte und griff zu Messer und Gabel.
    »Hab ich recht?«, fragte Holger.
    Lara überlegte einen Moment, ob sie so tun sollte, als wüsste sie nicht, was er meinte, entschied aber, dass das sowieso nichts brachte. Außerdem tat es ihr gut, sich die Dinge mal von der Seele zu reden. »Ja.«
    Holger nickte nur.
    »Das ist so deprimierend«, ließ Lara ihrem Frust freien Lauf. »Und zu allem Unglück wollen die beiden in drei Monaten heiraten.«
    »Ach du dicker Vater«, entfuhr es Holger.
    »Ich bring mich um, wenn das passiert«, schwor Lara theatralisch.
    »Na, na.«
    »Du hast recht. Ich bringe lieber Nadine um.«
    »Weiß Emily denn, was du für sie fühlst?«
    »Ja. Und deshalb wird jeder Versuch, ihr die Augen zu öffnen, bei Emily so ankommen, als versuche ich nur, Nadine schlechtzumachen.« Lara seufzte traurig.
    »Hm«, brummte Holger. »Verzwickte Lage. Was willst du stattdessen tun?«
    »Was habe ich für Möglichkeiten, außer in Emilys Nähe zu bleiben und zu hoffen? Ich versuche, ihr Herz zu erreichen. Mit Gesten, von denen ich glaube, dass sie die an Nadine vermisst.«
    Holger grinste. »Ganz schön raffiniert.«
    Lara sah ihn an. Raffiniert? Sie fand, sie klang eher verzweifelt. Und so fühlte sie sich auch.

12.
     
    »Die Polizei sagt, es gibt Widersprüche in dem Fall.« Katja wisperte so leise, dass Lara sich vorneigen musste, um sie zu verstehen. »Es sei untypisch für Vandalismus, dass die Täter das Schloss der Eingangstür knacken. Sie zerstören rücksichtslos alles, was ihnen im Weg ist. In unserem Fall sei die Tür aber erst nachträglich beschädigt worden.« Während sie sprach, versäumte Katja nicht, jeden eintretenden Kunden mit einem Lächeln zu begrüßen. »Außerdem findet man nach Randalierern immer Fingerabdrücke, weil die nicht auf das Vermeiden von Spuren achten. Auf den Aufnahmen der Überwachungskamera ist auch niemand zu sehen. Das bedeutet, die Täter kamen nicht von der Straßenseite. Es sieht so aus, als wussten die Einbrecher, dass diese Seite überwacht wird. Aber woher?«
    Die Menge an Informationen machte es Lara schwer, die Dinge zu sortieren. »Und was heißt das jetzt?«
    Katja machte ein Gesicht wie jemand, der in einen sauren Apfel gebissen hat. »Der Typ von der Versicherung kam gleich heute Morgen und machte klar, dass es nur eine Schadensregulierung geben wird, wenn die polizeilichen Ermittlungen Fremdeinwirken nachweisen. Es fehlen aber Spuren, die ein solches belegen.«
    »Die Untersuchungen sind doch noch nicht abgeschlossen, oder?«
    »Nein.« Katja zögerte. »Nur, was wird, wenn sich nichts Neues ergibt? Am Ende unterstellt man Emily Betrug.«
    Lara runzelte die Stirn. »Wo ist Emily denn jetzt?« Sie hatte vergeblich versucht, sie telefonisch zu erreichen. Anderthalb Tage lang. Emily hatte sich auch nicht gemeldet. Deshalb war Lara heute in die

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