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Ich wuensch mir dich

Ich wuensch mir dich

Titel: Ich wuensch mir dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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zu wollen. Aber ich muss den Tatsachen ins Auge sehen. Es gibt berechtigte Zweifel. Und ich kann meine Unschuld nicht beweisen.«
    »So ein Quatsch«, begehrte Lara auf. »Außerdem musst du gar nichts beweisen. Wenn, dann ist das Sache der Gegenseite. Nimm dir einen Anwalt. Der regelt alles für dich«, wiederholte sie ihren Rat.
    Nadine kam mit dem Kaffee. Sie hatte das Letzte offenbar mitbekommen. »Ein Anwalt ist teuer. Und wenn er nichts erreicht, sitzen wir auch noch auf diesen Kosten«, warf sie ein. Sie stellte eine Thermoskanne und drei Tassen auf den Sofatisch. In die Tasse vor Emily goss sie ein, auch in ihre eigene. Ein halbherziger Versuch, über den Tisch an Laras Tasse zu reichen, endete damit, dass Nadine die Kanne abstellte und mit einer wenig freundlichen Geste andeutete, Lara solle sich selbst bedienen.
    »Ein Anwalt schützt dich vor ungerechtfertigten Vorwürfen«, erklärte Lara Emily. »Und in einem Vorabgespräch kannst du klären, wie es um deinen Anspruch auf Schadensregulierung durch die Versicherung bestellt ist.«
    »Ph«, machte Nadine. »So ein Anwalt will doch auch nur Geld verdienen. Natürlich wird der erzählen, dass wir gute Chancen auf Ersatz haben.«
    Lara bedachte Nadine mit einem unwirschen Blick. Dass sie versuchte, ihren Rat abzublocken, wunderte Lara nicht weiter. Nur leider schien Emily Nadine die Initiative zu überlassen. Sie musste sie von Nadine weglotsen.
    »Was ist mit dem Laden?«, wechselte Lara also das Thema. »Willst du dich da gar nicht mehr sehen lassen? Katja macht sich Sorgen.«
    »Emily sollte sich ruhig noch etwas schonen«, riss Nadine auch diesen Teil des Gespräches sofort an sich.
    Diesmal widersprach Emily allerdings. »Ich finde auch, dass ich mich mehr als genug von dem Schock erholt habe. Ich würde schon gerne mal rübergehen.«
    »Na dann los«, unterstützte Lara sie sofort und erhob sich.
    »Aber damit kannst du doch auch noch bis morgen warten«, versuchte Nadine, Emily zurückzuhalten. Es schmeckte ihr sichtlich wenig, dass Lara ihr ins Konzept pfuschte.
    Auch Emily stand auf. »Nein, ich möchte gerne jetzt sofort mal nach dem Rechten sehen.«
    Draußen atmete sie tief durch. »Nadine benimmt sich ein bisschen überfürsorglich. Ich komme schwer dagegen an«, entschuldigte sie sich.
    Lara ließ die Aussage unkommentiert, sonst hätte sie sich wohl nicht zurückhalten können zu erwähnen, dass Nadine ihre ganz eigenen Gründe hatte. Gründe, die mit Fürsorge wenig zu tun hatten.
    »Ich musste sie überreden, den Kursus nächste Woche nicht abzusagen«, erzählte Emily weiter. »Sie wollte mich nicht allein lassen. Aber schließlich ist es sehr unwahrscheinlich, dass eine solche Sache gleich zweimal hintereinander passiert.«
    »Es sei denn, es war kein zufälliger Einbruch«, sagte Lara und biss sich sofort auf die Unterlippe. Nun war es ihr doch herausgerutscht!
    »Was denn sonst?«
    Lara verzog das Gesicht. Da kam sie jetzt nicht wieder raus. Also bemühte sie sich, ihren Verdacht so zu formulieren, dass er nicht wie eine Bedrohung klang. »Du hast mir doch von diesem Kranz erzählt und dem Plan seiner Firma, dein Grundstück zu kaufen. Wäre es nicht möglich, dass dieser Einbruch von ihm inszeniert wurde? Deshalb auch die atypische Spurenlage.«
    »Du meinst, um mir eins auszuwischen, weil ich nicht verkauft habe?«
    Laras »Genau« kam leicht verzögert.
    »Moment mal.« Emily blieb abrupt stehen. »Oder glaubst du etwa, das war nur der Anfang? Dass die mich kirre machen wollen, damit ich verkaufe?« Ihr Gesichtsausdruck, eben noch fragend, wechselte schlagartig. Emily begriff. »Na klar! Deshalb auch das Modell beim Architekten.«
    »Das ist nur eine Vermutung«, beruhigte Lara sie.
    Emily schaute Lara an. »Wem willst du das weismachen?«
    »Na ja«, druckste Lara. »Es kann bestimmt nicht schaden, eine oder zwei Überwachungskameras mehr zu installieren.«
    Für einen Moment schien es, als wolle Emily verzweifelt den Kopf schütteln. Doch dann änderte sich ihr Gesichtsausdruck. Entschlossenheit legte sich über ihre Züge. Sie nickte. »Gute Idee, ich rufe gleich die Sicherheitsfirma an.«
    »Und danach einen Anwalt«, erinnerte Lara sie.
    »Darauf kannst du wetten.« Emily ging weiter und hatte es jetzt sehr eilig. Lara hatte Mühe, Schritt zu halten. Besonders ängstlich wirkte Emily nicht. Sie verkraftete die neue Situation besser als erwartet. Es schien, als hätte sie Emily wieder einmal unterschätzt.

13. 
     
    Emily winkte

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