Ich wuensch mir dich
als morgen.«
»Ich fragte Frau Meissner nach ihren Referenzen und erfuhr, dass sie sich nur erkundigen wollte, für eine Freundin«, klinkte sich nun Jan Windheim ein. »Also fragte ich, wer die Freundin sei, was sie für Erfahrungen hätte.« Er grinste. »Meine Überraschung kannst du dir ja wohl ausmalen, als ich deinen Namen hörte.«
»Und dann haben wir verabredet, dass ich dich herbringe«, schloss Lara.
Jan Windheim nickte. »Damit ich dich bitten kann, als Trainerin für den Verein tätig zu werden«, fügte er hinzu. »Das wäre eine prima Sache.«
Emily hatte während der Erzählung der beiden immer wieder von einem zum anderen geschaut. Das alles klang unglaublich. Vor allem, dass Lara die Idee hatte, sie, Emily, könne zur Trainerin taugen. Was offensichtlich auch Jan nicht infrage stellte. Ebenso unglaublich war das Glücksgefühl, das sie spürte. Ja, sie hatte tatsächlich richtig Lust dazu. Auch wenn sie bis vor fünf Minuten noch nie einen Gedanken in diese Richtung gehabt hatte. Emily strahlte. »Glaubst du wirklich, ich kann das?«
»Aber selbstverständlich.«
»Ich bin seit Jahren aus dem Sport raus. Es gibt doch sicher ganz neue Trainingsmethoden, verbesserte Techniken.«
Jan winkte lässig ab. »Du konntest dich und andere immer motivieren. Das ist das Wichtigste. Und du hast die notwendige Sensibilität, für die Probleme anderer immer ein offenes Ohr. Den Rest lernst du ratzfatz.«
Emily fühlte ihr Herz vor Aufregung schneller schlagen. Das war wirklich ein tolles Angebot.
»Das Training der 10- bis 13-Jährigen findet zweimal die Woche statt, nachmittags. Dienstags und freitags, von 15 bis 17 Uhr.«
»Verdammt«, entfuhr es Emily. »Zu der Zeit bin ich noch im Geschäft.«
»Ach was«, meinte Lara. »Dann bist du eben zweimal die Woche drei Stunden weg. Katja und Michael werden den Laden auch ohne dich schmeißen.«
»Ja, das stimmt schon.«
»Und bei Problemen gibt es schließlich Telefon«, erinnerte Lara Emily. »Du musst dir nur eine einzige Frage stellen: Willst du es machen?«
»Ja!«
»Fantastisch.« Jan Windheims Arme umschlossen Emily erneut. Diesmal etwas vorsichtiger. »Ich mache sofort eine Mitteilung für den Vereinsaushang und informiere die Eltern der Trainingskinder.« Er ließ Emily wieder los. »Damit gehörst du gleichzeitig zu unserer Trainer-Eishockey-Freizeitmannschaft, die sich jedes zweite Wochenende trifft. Und übrigens, wer neu ist, gibt einen aus.« Er lachte und sandte Emily ein schelmisches Augenzwinkern. »Für die Formalitäten und das ganze Drumherum machen wir einen Termin. Wie passt es dir morgen, sagen wir zehn Uhr?«
Emily nickte automatisch.
»Toll, super.« Jan Windheim freute sich immer noch mit breitem Lächeln. »Und Sie«, sein Zeigefinger richtete sich auf Lara, »sind zum nächsten Vereinsfest eingeladen, weil Sie mir diese Trainerin geschenkt haben.«
»Danke«, sagte Lara verblüfft.
Windheim machte jetzt eine entschuldigende Geste. »Ich muss leider weiter. Also dann bis morgen.«
Emily sah ihm nach. Als er aus ihren Augen verschwunden war, wandte sie sich zu Lara, strahlte sie an und umarmte sie. »Danke, dass du mich hierher geschleppt hast. Das war eine super Idee.«
»Schon gut. Ich bin froh, dass die Überraschung doch noch gelungen ist. Zwischendurch hatte ich so meine Zweifel.«
Emily kicherte und drückte Lara einmal fest an sich, bevor sie sie wieder freigab. »War wohl nicht zu übersehen, wie widerstrebend ich die Halle betreten habe.«
»Allerdings nicht.«
»Wenn ich heute Abend mit Nadine telefoniere, muss ich ihr gleich erzählen, was passiert ist. Die wird staunen.« Emily sprühte vor Enthusiasmus. »Vielleicht kann ich schon am Freitag das erste Training durchführen.« Plötzlich kratze sie sich am Kopf. »Ach herrje, das ist zur selben Zeit, wie Nadine vom Kursus zurückkommt. Es wird ihr nicht besonders gefallen, wenn ich dann nicht zu Hause bin.«
»Sie wird´s überleben«, meinte Lara trocken.
Das schon, dachte Emily. Aber Nadine würde verstimmt sein, und das war keine gute Ausgangsposition für das geplante Gespräch mit ihr. Sie würde den ganzen Abend schmollen. Wahrscheinlich auch den halben Samstag.
Andererseits war genau das, Nadines Trotzkopf nachzugeben, eine Sache, die auf Emilys Das-muss-in-Zukunft-anders-werden-Liste stand. Das war nämlich einer der Gründe, warum Nadine so leicht ihren Willen durchsetzte. Emily wusste, damit hatte sie den Problemen in ihrer
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