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Ich wuensch mir dich

Ich wuensch mir dich

Titel: Ich wuensch mir dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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Beziehung Vorschub geleistet. Und gar nichts würde sich bessern, wenn sie hier nicht etwas änderte.
    »Ja«, sagte sie entschlossen. »Du hast recht.«
    »Gut.« Lara  nickte. »Und jetzt bring ich dich zurück ins Geschäft. Ich muss auch in einer halben Stunde im Büro sein. Ein Kundentermin.«
    »Einen Moment noch«, hielt Emily Lara zurück. Sie zögerte. Das war sicher keine gute Idee, die ihr da durch den Kopf ging. Sie sollte das nicht tun. »Versteh das jetzt nicht falsch, ja?«
    Lara hob fragend die Augenbrauen. »Was …?«
    Weiter kam sie nicht. Emilys Lippen verschlossen ihr den Mund. Und das länger, als Emily eigentlich beabsichtigt hatte. Ein kurzer, freundschaftlicher Kuss sollte es werden, aber etwas band sie an Laras Lippen, hielt sie dort fest und verlangte, diese Berührung so lange wie nur möglich andauern zu lassen. Nur mit großer Anstrengung riss Emily sich los, holte tief Luft und grinste schief. 
    »Danke«, murmelte sie. 
    Laras überraschtem Blick wich sie aus, indem sie sich eilig abwandte. Während sie auf den Hallenausgang zuging, klopfte Emilys Herz laut in ihrer Brust.

15.
     
    Beim Durchsehen des Posteinganges fiel Lara dieser Brief sofort auf. Der computergedruckte Adressaufkleber, auf dem unter der Firmenanschrift fett und unterstrichen ihr Name stand, wirkte wie eine unprofessionell verschickte Werbepost. Lara zog den Brief aus den anderen heraus, drehte ihn eher desinteressiert um. Wie erwartet fehlte jeglicher Hinweis auf einen Absender. Sie schob ihn zurück in den Stapel, ganz nach unten.
    Erst gegen Mittag hielt Lara den Brief wieder in der Hand, nachdem sämtliche andere Post bearbeitet war. Sie öffnete den Umschlag in der Gewissheit, ein paar ungeschickt formulierte Werbezeilen zu überfliegen und das Ganze geradewegs in den Papierkorb wandern zu lassen. Doch sie sollte sich irren.
    Der Brief enthielt keine Anrede, sein Inhalt aber zog sofort Laras volle Aufmerksamkeit auf sich:
    Teile Ihrer Lagerware sind von uns mit Rattengift versetzt worden. Für 25.000 Euro sagen wir Ihnen, welche, und Sie können größeren Schaden verhindern. Halten Sie die Polizei raus, oder der Deal platzt.
    Dem ersten Schreck folgte Unglauben, dem zweiten aufsteigende Panik. Sie musste sofort das Lager sperren lassen! Aber dann konnte sie ihre Aufträge nicht erfüllen, denn so schnell bekam sie keine Ersatzware. Damit nicht genug. Auch aus der Küche durfte nichts mehr rausgehen. Der Brief lag schon den ganzen Vormittag hier. Sie musste alles stoppen.
    Moment mal Lara, warte! Was, wenn das nur ein schlechter Scherz ist? War das nicht viel wahrscheinlicher als eine Erpressung? Wer sollte schließlich ausgerechnet sie erpressen wollen? Lara überlegte fieberhaft, ob sie Neider hatte, die so weit gehen würden. Ihr fiel niemand ein. Allerdings fiel ihr jemand ein, der für einen geschmacklosen Scherz infrage kam: Achim Bachmann. Der Kerl war immer noch nicht darüber hinweg, dass sie den Auftrag von seinem Vater bekommen hatte. Es war durchaus denkbar, dass er versuchte, auf diese gemeine Art seinen Frust darüber loszuwerden.
    Ja, genauso war es! Das klang plausibel. Zumindest viel plausibler als eine Erpressung. Je länger Lara darüber nachdachte, je sicherer wurde sie. Es konnte nicht anders sein. Achim steckte hinter diesem Brief.
    Nur, was war, wenn sie sich irrte?
    Du musst eine Entscheidung treffen, Lara.
    Wenn Erpresser am Werk waren, hätten die nicht längst wegen der Geldübergabe Kontakt aufgenommen? Außerdem müssten sie jemanden in die Firma eingeschleust haben, eine Aushilfe vielleicht, die darauf achtete, dass die manipulierte Ware nicht vom Lager abging. Es sei denn, man nahm in Kauf, dass jemand vergiftet wurde.
    Eilig rief Lara ihren Terminplaner im PC auf. In fünf Stunden lieferten sie das Catering für die Eröffnung einer Ausstellung. Ein Buffet für fünfzig Personen. Morgen stand die Wessel Hochzeit an. Die Vorbereitungen dafür begannen in diesen Minuten.
    Kurz entschlossen griff sie zum Telefon und wählte die Nummer der Cateringküche. »Jeanette, wir haben ein Problem. Ich erklär dir alles später. Im Moment ist keine Zeit. Egal, was ihr in der Küche fertig habt, nichts geht mehr raus. Ich brauche in einer Viertelstunde eine Liste mit allen Lebensmitteln und Getränken, die du benötigst, um das Buffet für heute Abend noch einmal zu kochen, sowie eine entsprechende Liste für die Hochzeit morgen. Sobald du mir die gefaxt hast, schließt du das Lager ab.

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