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Ich würde dich so gerne kuessen

Ich würde dich so gerne kuessen

Titel: Ich würde dich so gerne kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrycja Spychalski
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wird dieses Jahr schon fertig, aber sie sagt, dass sie durchs Abi fallen wird. Wenn das stimmt, sind wir im nächsten Jahr in der gleichen Klasse. Fragt sich nur, ob sie dann noch mit mir redet. Ich habe sie ganz schön hängen lassen.
    Jeffer klopft wieder leise an, und als ich nicht antworte, öffnet er trotzdem die Tür und setzt sich mit einem Teller zu mir aufs Bett.
    »Ich habe dir Toast Hawaii gemacht.«
    »Danke.« Ich nehme den Teller und stelle ihn aufs Fensterbrett.
    »Ich könnte das Telefon einstöpseln, dann kannst du Maja anrufen.«
    »Ach, vergiss es.«
    »Du bist sauer.«
    »Ich bin nicht sauer. Ich frage mich bloß, was wir hier eigentlich machen.«
    »Wir verbringen eine schöne Zeit.« Er streicht mir eine Locke aus der Stirn.
    »Auf Kosten der anderen«, sage ich vorwurfsvoll.
    »Welche anderen? Hey Frieda, jetzt werde ich aber langsam sauer! Was kümmern dich die anderen. Das ist ein Haufen Idioten, die du nicht mal kennst. Ich verstehe nicht, warum dich das kümmert. Du hast einfach mal keine Ahnung!«
    »Ach, ja? Und du bist hier der tolle Anti-Held oder was? Soll ich Mitleid haben mit dir?«
    »Hör doch auf!«
    »Nein Jeffer, wenn du so toll bist, dann sag es doch diesen ganzen Leuten ins Gesicht. Sag ihnen doch, dass sie dir auf die Nerven gehen, dass du sie nicht mehr bei deinen Partys dabeihaben willst und dass du auf ihre Partys scheißt! Aber weißt du, was ich glaube? Ich glaube, dass du gar nicht ohne diese ganzen Leute kannst. Ich glaube, dass du von denen genau die Aufmerksamkeit bekommst, die du brauchst, und dass das hier auch nur so eine Nummer ist, um dich interessant zu machen. Der geheimnisvolle Jeffer. Wow. Echt. Alles nur halb so cool, wie du denkst!«
    Ich habe mich ereifert, und obwohl ich mich gerade nicht sehen kann, spüre ich, dass mein Gesicht Verachtung ausdrückt. Jeffer sieht mich an, traurig, er wirkt verletzt und wendet sich ab.
    »Iss deinen Toast Hawaii.« Er verlässt das Zimmer.
    »Genau so ist es doch. Ich habe recht und du weißt das ganz genau!«, rufe ich ihm hinterher.
    Er knallt die Tür hinter sich zu.
    Na großartig!
    Eigentlich müsste ich jetzt meinen Rucksack packen und verschwinden. Jedenfalls ist das in den Filmen immer so. Aber in den Filmen, da ist auch immer einer, der einem dann hinterherrennt. Und genau das wird Jeffer nicht tun. Er hat es ein paar Mal gemacht, aber irgendwann ist auch gut. Ich sollte also genau überlegen, bevor ich irgendwas mache, was ich dann nicht mehr rückgängig machen kann. Vielleicht war ich ein wenig unfair.
    Ich ziehe die Decke wieder über den Kopf und schlafe ein.

ALS ICH WIEDER AUFWACHE , ist es schon dunkel. Ich höre Jeffer sprechen. Er telefoniert.
    Also gut. Experiment beendet. Wurde auch Zeit. Ein bisschen enttäuscht bin ich dennoch.
    Ich richte mich im Bett auf, mache die Lampe an und esse den kalten Toast Hawaii.
    Jeffer beendet sein Gespräch. Dann höre ich ihn poltern.
    Ich öffne die Tür und schaue in die Küche.
    »Oh gut. Du bist wach.«
    Jeffer packt einen Armeerucksack mit ein paar Klamotten und etwas zu essen. Er wirkt gehetzt.
    »Was machst du da? Haust du ab?«
    Er ignoriert meine Frage und rennt ins Badezimmer. Dann kommt er wieder, stopft eine Zahnbürste in den Rucksack und läuft dann an mir vorbei ins Zimmer, um eine Strickjacke zu holen, die er neben meinem Bett liegen gelassen hat.
    »Hey!«, sage ich etwas lauter und stelle mich ihm in den Weg.
    »Pack deine Sachen, Frieda.« Er schlängelt sich an mir vorbei.
    »Spinnst du? Was ist in dich gefahren?«
    »Mach’s einfach.«
    »Ich werde gar nichts machen. Was bildest du dir eigentlich ein?«
    »Okay, dann nicht. Setz dich hin, rauch eine Zigarette, ich packe schon für dich.«
    »Jeffer!«
    »Mach’s doch einfach!«, sagt er, vielleicht ein Stück zu laut.
    Er holt meinen Rucksack aus dem Zimmer und stopft meine Klamotten rein.
    Also gut, in diesem Zustand wird er sowieso nichts Vernünftiges sagen.
    Ich setze mich an den Küchentisch, gieße mir einen Tee aus der Kanne in meine Tasse und zünde mir eine Zigarette an.
    Bitte sehr!
    Nachdem er noch eine Weile durch die Wohnung gewirbelt ist, stehen unsere Rucksäcke fertig gepackt im Flur.
    Jeffer steht im Türrahmen und sieht mich an.
    »Du hast recht«, sagt er. »Das hier bringt nichts, aber wir können das nicht einfach so zu Ende gehen lassen. Ich muss dir noch etwas zeigen.«
    »Und wozu die Rucksäcke?«
    »Wir müssen wegfahren. Ich habe die Tickets schon gebucht.«
    »Wo

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