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Ida B ... und ihre Pläne, so viel Spaß wie möglich zu haben, Unheil zu vermeiden und (eventuell) die Welt zu retten

Ida B ... und ihre Pläne, so viel Spaß wie möglich zu haben, Unheil zu vermeiden und (eventuell) die Welt zu retten

Titel: Ida B ... und ihre Pläne, so viel Spaß wie möglich zu haben, Unheil zu vermeiden und (eventuell) die Welt zu retten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Hannigan
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sank in sich zusammen, und ich warf Miss W. einen Blick zu, der sagte: »Muss ich?«, nur ohne Worte.
    »Ida, bitte.« Sie streckte den Arm mit dem Formular nach mir aus und der Kopf wandte sich schon wieder ihrer Arbeit zu.
    Kaum war ich auf dem Flur, raste ich, so schnell ich konnte, ins Sekretariat, bremste drei Meter vor der Tür ab und ging den Rest, gab das Formular ab und raste wieder zurück in die Klasse. Während des ganzen Wegs kreiste mein Kopf auf der Suche nach Claire. Und natürlich
hatte sie, wie ich es befürchtete, die Klasse verlassen.
    Ich spürte, wie mir ein leichter Windhauch über den Rücken fuhr, drehte mich um, und da war sie, zurück von ihrem Morgentrip.
    Claire ging den ganzen Nachmittag nicht wieder. Ich beobachtete sie und wartete, aber sie wartete länger.
    Zwanzig Minuten vor Schulschluss merkte ich, dass ich selber aufs Klo musste. Und zwar dringend. Ich war so auf Claire fixiert gewesen, dass ich gar nicht mitbekommen hatte, wie sich der Druck in meiner Blase aufbaute, auf jeden Fall bestand keine Chance, dass ich es noch die ganze Fahrt bis nach Hause aufhalten könnte, zumal der Bus stets durch sämtliche Schlaglöcher in der Straße rumpelte.
    Miss W. gab mir die Alles-klar-los-raus-mit-dir-Erlösung. Und schon eierte ich blitzschnell im Halt-die-Füßedicht-am-Boden-damit-es-nicht-stößt-Schritt hinunter zum Klo, machte mein Geschäft, öffnete danach die Klotür und fühlte mich gerade um hundert Prozent erleichtert, als ich plötzlich steil in die Luft schoss.
    Vor mir stand Claire DeLuna, die Arme gekreuzt, und lehnte am Waschbecken. Sie sah mir direkt in die Augen, wartete auf mich, allein, so wie ich es die ganze Woche mit ihr versucht hatte. Wenn ich ein bisschen weniger schockiert gewesen wäre, hätte ich mich einfach umgedreht und die Kabinentür hinter mir zugesperrt, aber ich war versteinert. Ich war eine Statue der Überraschung, eine Venus der Bestürztheit.
    Ich war im Planen übertroffen worden.

    »Warum verfolgst du mich?«, fragte sie.
    Mein Mund, der weit offen gestanden hatte, klappte einen Moment von selbst zu, dann gab er auf und hing wieder offen.
    »Willst du mir schon wieder irgendeine Gemeinheit antun?«, fuhr sie fort.
    Also, ich war einfach so fixiert darauf gewesen, sie allein zu erwischen, dass ich mir gar keine richtigen Gedanken gemacht hatte, was ich ihr sagen würde, und außerdem war ich derart erschlagen von ihrer überlegenen Schläue und dass sie dachte, ich würde ihr nur folgen, um etwas Fieses zu tun, dass ich mich gar nicht mehr erinnerte, was ich ihr sagen wollte.
    Als ich mit abstehenden Armen dastand, mein Kopf auf und ab nickte und mein Mund nur brabbelte: »Ich … ich... ich...«, wandte sich Claire einfach ab.
    Und als sie durch die Toilettentür verschwand, brüllte sie noch zurück: »Lass mich einfach in Ruhe!«
    Da stand ich also. Eine Woche schwierigster Planungen und Versuche vorbei und alles war schlimmer statt besser.
    Es regnete an jenem Nachmittag und auch den ganzen Abend, diese Art von Regen, der richtig sticht, wenn er auf die Haut trifft. Aber es fühlte sich an, als ob es genau richtig wäre.

29. KAPITEL

    Am Samstagmorgen saß ich vorn auf der Veranda, wartete auf nichts und hatte auch nichts weiter vor. Rufus saß eine Weile neben mir und hoffte, ich hätte etwas anderes im Sinn, als Trübsal zu blasen. Aber schließlich wurde er es leid zu warten, zog allein los und ließ dort, wo er gesessen hatte, einen kleinen See aus Spucke zurück.
    Gerade als ich zurück ins Bett wollte, um am Nachmittag einen neuen Versuch zu unternehmen, den Tag zu beginnen, sah ich den großen weißen Wagen die Straße entlangkommen und an der T-Kreuzung nach links einbiegen. Und sofort wusste ich, was ich zu tun hatte.
    Keine Pläne. Keine Möglichst-wenig-Schmerz-und-Schande-Tricks. Sondern schlicht und ergreifend das tun, was notwendig war.
    Sobald der weiße Wagen auf der Zufahrt zu den DeLunas verschwand, stand ich auf, lief durch die Felder und dann um den Fuß des Bergs herum.
    Ich ging durch die Plantage, den Blick starr nach vorn
gerichtet, nicht langsam, doch auch nicht gehetzt. So als wäre ich auf dem Weg zum letzten Showdown. Ja, sie waren ein ganzer Haufen und ich war allein. Ja, vielleicht würden sie mich aus dem Hinterhalt überfallen und ich würde vielleicht nicht heil zurückkehren. Aber ich würde einstecken, was immer diese Leute austeilen mussten, denn ich tat ja schließlich das Richtige.
    Ehe ich das Land

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