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Idoru-Trilogie - Gibson, W: Idoru-Trilogie - Virtual Light/Idoru/All Tomorrow´s Parties

Idoru-Trilogie - Gibson, W: Idoru-Trilogie - Virtual Light/Idoru/All Tomorrow´s Parties

Titel: Idoru-Trilogie - Gibson, W: Idoru-Trilogie - Virtual Light/Idoru/All Tomorrow´s Parties Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Gibson
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eingehandelt hätte. Er hielt eine dampfende weiße Kaffeetasse, die auf elegante Weise ikonisch wirkte, in einer großen, weiß behandschuhten, vierfingrigen Ur-Disney-Hand.
    Yamasaki hüstelte dezent. »Sie erzählen uns über Ihre Erfahrungen bei Slitscan, bitte?«
     
    Kathy Torrance gab Laney zunächst Gelegenheit zum Netzsurfen im Slitscan-Stil.
    Sie holte sich zwei Computer aus dem Käfig, scheuchte vier Angestellte aus einer SBU, bat Laney herein und machte die Tür zu. Stühle, ein runder Tisch, eine große Pinnwand an der Wand. Er sah zu, wie sie die Computer in Dataports einsteckte und identische Bilder von einem langhaarigen, schmutzigblonden Burschen Mitte zwanzig aufrief. Spitzbart und goldener Ohrring. Das Gesicht sagte Laney nichts. Es hätte ein Gesicht sein können, an dem er vor einer Stunde auf der Straße vorbeigelaufen war, das Gesicht einer Randfigur in einer nachmittäglichen Seifenoper oder von jemandem, dessen Kühlschrank, wie man kurz davor entdeckt hatte, voll war mit den Fingern seiner Opfer.
    »Clinton Hillman«, sagte Kathy Torrance. »Friseur, Sushi-Koch, Musikjournalist, Komparse bei Hardcore-Streifen mit mittlerem Budget. Dieser Kopf ist natürlich frisiert.« Sie tippte auf ein paar Tasten und korrigierte das Bild. Auf ihrem Bildschirm wurden Clinton Hillmans Augen und Kinn um etliche Klicks kleiner. »Hat er wahrscheinlich selber
gemacht. Wenn da ein Profi am Werk gewesen wäre, gäbe es keinerlei Anhaltspunkte.«
    »Der spielt in Pornos mit?« Laney empfand vages Mitleid mit Hillman, der ohne sein Kinn verloren und verwundbar aussah.
    »Die sind nicht an der Größe seines Kinns interessiert«, sagte Kathy. »Bei Pornos geht’s hauptsächlich darum, Bewegung einzufangen. In extremer Großaufnahme. Sind alles Body-Doubles. Bei der Post-Produktion legen sie bessere Gesichter drauf. Aber irgendwer muss trotzdem die Drecksarbeit machen und Sumpfrallen bumsen, stimmt’s?«
    Laney warf ihr einen Seitenblick zu. »Wenn Sie’s sagen.« Sie gab Laney einen professionellen Thomson-Datenhelm mit Gummibeschichtung. »Dann mal ran an ihn.«
    »Ran?«
    »An ihn. Suchen Sie diese Knotenpunkte, von denen Sie mir erzählt haben. Der Kopf ist der Zugang zu allem, was wir über ihn haben. Eimerweise pure Langeweile. Daten wie ein Tapiokameer, Laney. Eine endlose Vanilleebene. Er ist so langweilig, wie der Tag lang ist, und der Tag ist lang. Tun Sie’s. Machen Sie mich glücklich. Tun Sie’s, und Sie haben einen Job.«
    Laney betrachtete den aufgemotzten Hillman auf seinem Bildschirm. »Sie haben mir noch nicht gesagt, wonach ich suche.«
    »Nach allem, was für Slitscan von Interesse sein könnte, Laney. Das heißt, nach allem, was für Slitscans Publikum von Interesse sein könnte. Welches man sich am besten als bösartigen, faulen, zutiefst ignoranten, ewig hungrigen Organismus vorstellt, der sich nach dem warmen Gottesfleisch der Gesalbten sehnt. Ich persönliche stelle mir gern was in der Größe eines Nilpferdjungen vor, das die Farbe einer Woche alter gekochter Kartoffeln hat und ganz allein im Dunkeln in einem überbreiten Wohnwagen am Stadtrand von Topeka lebt. Es ist über und über mit Augen bedeckt
und schwitzt permanent. Der Schweiß läuft in diese Augen, so dass sie brennen. Es hat weder Mund noch Genitalien, Laney, und kann seine stummen, extremen Gefühle rasenden Zorns und infantilen Begehrens nur ausdrücken, indem es mittels einer universellen Fernbedienung die Kanäle wechselt. Oder sich an Präsidentschaftswahlen beteiligt.«
     
    »SBU?«
    Yamasaki hatte sein Notebook draußen und den Lichtstift schreibbereit. Laney stellte fest, dass es ihn nicht störte. Man sah dem Mann an, dass er sich damit gleich viel wohler fühlte. »Strategie Business Unit«, sagte er. »Ein kleiner Konferenzraum. Slitscans Post-Büro.«
    »Eine Post?«
    »Kalifornischer Plan. Die Leute haben keinen eigenen Schreibtisch mehr. Man holt sich einen Computer und ein Telefon aus dem Käfig, wenn man reinkommt. Schließt sie an ein Hotdesk an, einen aufgerüsteten Schreibtisch, wenn man mehr Peripherie braucht. Die SBU sind für Meetings gedacht, aber es ist schwer, eine zu kriegen, wenn man sie braucht. Virtuelle Meetings sind bei denen groß in Mode – besser bei sensiblen Themen. Man kriegt einen Spind für seinen persönlichen Kram. Mit Printouts lässt man sich lieber nicht blicken. Und sie haben entschieden was gegen Post-its.«
    » Weshalb?«
    »Weil man was aus dem hausinternen Netz

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