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Idoru-Trilogie - Gibson, W: Idoru-Trilogie - Virtual Light/Idoru/All Tomorrow´s Parties

Idoru-Trilogie - Gibson, W: Idoru-Trilogie - Virtual Light/Idoru/All Tomorrow´s Parties

Titel: Idoru-Trilogie - Gibson, W: Idoru-Trilogie - Virtual Light/Idoru/All Tomorrow´s Parties Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Gibson
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Hüte getragen hat. Ich kenne dich. Du warst mal ’n Star .«
    Rez starrte sie an.

    »Ich finde, ist nicht gut, hier über Geschäfte zu sprechen«, sagte der Russe und rieb sich sein Muttermal. »Aber bin ich Starkow, Jewgeni.« Er streckte die Hand aus, und Chia bemerkte erneut die Lasernarben. Rez schüttelte sie.
    Chia glaubte, den Riesen stöhnen zu hören.
    »Ich hab ihn ein paarmal in Dayton gesehen«, sagte Maryalice, als würde das irgendwas beweisen.
    Der Riese zog mit der freien Hand ein kleines Telefon aus der Tasche, spähte mit zusammengekniffenen Augen auf das Display und legte es an sein linkes Ohr. Welches ihm fehlte, wie Chia jetzt sah. Er hörte zu. »Danke«, sagte er und ließ das Telefon sinken. Er ging zum Fenster, das Chia hinter dem Paravent entdeckt hatte, blieb dort stehen und schaute hinaus. »Sieh dir das mal an, Rozzer«, sagte er.
    Rez ging zu ihm. Sie sah, wie er sein Monokel berührte. »Was machen die, Keithy? Was ist da los?«
    »Das ist deine Beerdigung«, sagte der Riese.

41 KERZENSCHEIN UND TRÄNEN
    Bürofenster flogen dicht hinter den Stützpfeilern der Schnellstraße mit ihren Erdbebenbandagen vorüber. Höhere Gebäude wichen einer niedrigeren Stadtlandschaft, dann etwas Helles in mittlerer Entfernung: HOTEL KING MIDAS. Der Stadtplan am Armaturenbrett begann zu piepen.
    »Dritte Ausfahrt rechts«, sagte Laney, der den Cursor im Auge behielt. Er spürte, wie sie Gas gab, und hörte, wie sich die Geschwindigkeitsbegrenzungswarnung einschaltete. Ein weiteres glitzerndes Schild: FREEDOM SHOWER BANFF.
    »Laney-san«, fragte Yamasaki um die Kopfstütze herum, »haben Sie irgendeinen Hinweis auf Rez’ Tod oder anderes Unglück aufgeschnappt?«
    »Nein, aber das könnte ich auch nur dann, wenn den Daten ein gewisser Vorsatz zu entnehmen wäre. Unfälle oder Handlungen von jemand, der nicht drin vertreten ist …« Das Scheppern hörte auf, als sie sich der auf dem Plan angezeigten Ausfahrt näherten und langsamer wurden. »Aber ich hab ihre Daten als miteinander verschmelzende Ströme gesehen, und der Kern, um den herum sie verschmolzen sind, schien dort zu sein, wohin wir jetzt fahren.«
    Arleigh bog auf die Ausfahrt ein. Als sie auf der Rampe eine Kurve nahmen, sah Laney drei junge Mädchen mit schlammverklumpten Schuhen einen steilen Hang hinabsteigen, der mit einer Art blassem, grobem Gras bepflanzt war. Eine von ihnen schien eine Schuluniform zu tragen: Kniestrümpfe und einen kurzen, karierten Rock. Im grellen
Natriumdampflicht der Kreuzung sahen sie unwirklich aus, aber dann hielt Arleigh den Van an, und Laney drehte sich um und sah, dass die Straße vor ihnen von einer stummen, reglosen Menschenmenge völlig verstopft war.
    »Großer Gott«, sagte Arleigh. »Die Fans.«
    Falls es auch Jungen in der Menge gab, so sah Laney sie nicht. Es war ein flaches Meer glänzender schwarzer Haare; alle Mädchen standen mit dem Gesicht zu dem weißen Gebäude, das sich dort erhob und dessen weißes, strahlend hell erleuchtetes Schild von etwas umrahmt war, was eine Krone darstellen sollte: HOTEL DI. Arleigh ließ ihr Fenster herunter, und Laney hörte das ferne Geheul von Sirenen.
    »Da kommen wir nie durch«, sagte Laney. Die meisten Mädchen hielten eine einzelne Kerze, und der vereinte Lichtschein tanzte über die tränennassen Gesichter. Sie waren so jung, diese Mädchen: Kinder. Das hatte Kathy Torrance an Lo/Rez besonders gehasst, dass sich ihre Fanbasis über die Jahre hinweg durch einen ständigen Zustrom pubertierender Rekruten erneuert hatte – Mädchen, die sich in der endlosen Gegenwart des Netzes in Rez verliebten, wo er immer noch der Zwanzigjährige seiner ersten Hits sein konnte.
    »Geben Sie mir das schwarze Kästchen rüber«, sagte Arleigh, und Laney hörte Yamasaki durch die Luftpolsterfolie krabbeln. Ein flaches, rechteckiges Etui erschien zwischen den Sitzen. Laney nahm es an sich. »Machen Sie’s auf«, sagte sie. Laney zog den Reißverschluss auf und brachte etwas Flaches und Graues mit dem Lo/Rez-Logo auf einem länglichen Aufkleber zum Vorschein. Arleigh nahm das Ding aus dem Etui, stellte es aufs Armaturenbrett und fuhr mit dem Finger auf der Suche nach einem Schalter am Rand entlang, LO/REZ erschien in großen, grünen Leuchtbuchstaben in Spiegelschrift auf der Windschutzscheibe. **TOURBEGLEITUNG**. Die Sternchen begannen zu blinken.

    Arleigh ließ den Van ein paar Zentimeter nach vorn rollen. Die Mädchen unmittelbar vor ihnen drehten sich um, sahen die

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