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Idoru-Trilogie - Gibson, W: Idoru-Trilogie - Virtual Light/Idoru/All Tomorrow´s Parties

Idoru-Trilogie - Gibson, W: Idoru-Trilogie - Virtual Light/Idoru/All Tomorrow´s Parties

Titel: Idoru-Trilogie - Gibson, W: Idoru-Trilogie - Virtual Light/Idoru/All Tomorrow´s Parties Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Gibson
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war.
    Rydell fuhr fort, das Erscheinungsbild der Mordkommission von San Francisco zu überprüfen. Dazu schienen alte braune Regenmäntel über kugelsicheren schwarzen Westen über weißen Hemden und Krawatten zu gehören. Die Hemden waren Button-Down-Oxfords, und die Krawatten waren solche gestreiften Dinger, die immer den Anschein erweckten, als ob man zu einem Club gehörte oder so. Hosen mit Aufschlägen und wahre Kindersärge von Lloyds-Schuhen aus gekrispeltem Leder mit angenagelten Vibramsohlen. So ungefähr die einzigen Leute, die solche Hemden, Krawatten und Schuhe trugen, waren Immigranten, Leute, die es so amerikanisch wie möglich haben wollten. Aber mit einer kugelsicheren Weste und einem abgenutzten Londoner Nebel drüber sagte das schon was aus, fand er. Der stromlinienförmige Plastikkolben einer H & K war auch nicht unbedingt hässlich, und Rydell sah einen aus Swobodows offener Weste lugen. Er konnte sich nicht an die Nummer des Modells erinnern, aber es schien das mit dem Magazin über dem Lauf zu sein. Verschoss Vollmantelgeschosse, die wie Wachsstifte aussahen; die Plastiktreibladung lag um Metallpfeile herum, die großen Nägeln ähnelten.
    »Wenn wir wüssten, was Sie schon wissen, Warbaby, vielleicht macht alles leichter.« Swobodow ließ den Blick durch das kleine Lokal schweifen und holte ein Päckchen Marlboros aus seinem Regenmantel.
    »Das ist in diesem Staat verboten, Kamerad«, sagte die Kellnerin, froh über eine Gelegenheit, jemandem mit dem Gesetz zu drohen. Sie hatte einen wahren Wust von Haaren. Dies war einer der Läden, in denen man aß, wenn man einen wirklich beschissenen Industriejob hatte und dort in der Nachtschicht arbeitete. Wenn einem das Glück treu blieb, bekam man diese Kellnerin noch obendrein, dachte Rydell.

    Swobodow fixierte sie mit einem Bullenblick von ein paar Tausend negativen Volt, zog ein schwarzes Plastiketui mit seiner Dienstmarke drin aus der kugelsicheren Weste, klappte es in ihre Richtung auf und ließ es an der Nylonschnur an seine Brust zurückfallen. Rydell bemerkte das Klicken, als es aufschlug; irgendeine zusätzliche Panzerung unter dem weißen Hemd.
    »Die beiden Mormonen von der Highway Patrol, die hier reinkommen – zeigen Sie denen das Ding«, sagte sie.
    Swobodow steckte sich die Zigarette zwischen die Lippen.
    Warbabys Faust kam mit einem Goldklumpen von der Größe einer Handgranate nach oben.
    Er zündete dem Russen damit die Zigarette an.
    »Wozu haben Sie das, Warbaby?«, fragte Swobodow mit einem Blick auf das Feuerzeug. »Rauchen Sie irgendwas?«
    »Alles außer diesen chinesischen Marlboros, Arkady.« So weinerlich wie immer. »Die sind voller Glaswolle.«
    »Ist amerikanische Marke«, beharrte Swobodow, »von Produkteur lizensiert.«
    »In diesem Land ist seit sechs Jahren keine Zigarette mehr legal produziert worden«, sagte Warbaby, der das ebenso traurig zu finden schien wie alles andere.
    »Marl-bor-ro«, sagte Swobodow, nahm die Zigarette aus dem Mund und zeigte auf die Beschriftung vor dem Filter. »Als wir noch Kinder waren, Warbaby, sie war für uns Geld .«
    »Arkady«, sagte Warbaby, als ob es ihn enorme Geduld kosten würde, »als wir noch Kinder waren, Mann, da war Geld für uns Geld.«
    Orlowsky lachte. Swobodow zuckte die Achseln. »Was wissen Sie, Warbaby?« Wieder zurück zum Geschäftlichen.
    »Mr Blix ist tot aufgefunden worden, im Morrisey. Ermordet. «
    »Profis«, sagte Orlowsky. »Sie wollen, wir gehen von so ein idiotisches ethnisches Aspekt aus, Sie verstehn?«

    Swobodow schielte zu Warbaby hinüber. »Das wissen wir nicht«, sagte er.
    »Die Zunge «, sagte Orlowsky entschieden. »Gibt der Sache Farbe . Soll uns auf falsche Spur bringen. Sie denken, wir denken Latin Kings.«
    Swobodow zog an seiner Zigarette und blies Rauch in die ungefähre Richtung der Kellnerin. »Was wissen Sie, Warbaby? «
    »Hans Rutger Blix, dreiundvierzig, eingebürgerter Costaricaner. « Es hätten die einleitenden Worte bei einer Beerdigung sein können.
    »Meine haarige Arsch«, sagte Swobodow um seine Marlboro herum.
    »Warbaby«, sagte Orlowsky, »wir wissen, Sie haben an der Sache gearbeitet, bevor man diesem Arschloch die Kehle durchgeschnitten hat.«
    »Arschloch«, tadelte Warbaby, als ob der Tote vielleicht ein enger persönlicher Freund, ein Logenbruder oder so was gewesen wäre. »Der Mann ist tot, das ist alles. Ist er deshalb ein Arschloch?«
    Swobodow saß da und paffte seine Zigarette. Er drückte sie auf dem Teller

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